Ulm News, 02.03.2010 17:08
Von Partyveranstaltern, falscher Charity und Minusspenden
Mit Charity ist das so eine Sache. Irgendwie geht man ja gern hin, wenn man weiß, dass damit Hilfsbedürftige unterstützt werden. Doch nicht überall, wo Charity drauf steht, ist letztlich auch Charity drin. Das recherchierte Sidney Simon vom Magagzin port 01. Nachfolgend ihr Bericht in "port01".
"Ein Ulmer Veranstalter bewarb einen Event Anfang Dezember 2009 im »Su.Casa« zwar mit den Worten »Komplette Eintrittseinnahmen zugunsten: Kinder der Peter Maffay-Stiftung« – bei der Stiftung allerdings wartete man 75 (!) Tage vergeblich! Erst als port01 (als Sponsor bei besagtem Event selbst mit engagiert) bei dem Veranstalter intensiv nachhakte, floss dann plötzlich doch noch Geld...
Der Weg zur heißen Geschichte ist oft recht unverfänglich. Tu Gutes und sprich darüber, sagt man. Also, gesagt, getan! Doch vom Veranstalter bekamen wir trotz mehrfacher Nachfragen keine Auskunft, wie viel denn nun an die Peter Maffay-Stiftung gespendet wurde. port01 hatte den Event schließlich auch unterstützt.
Also fragen wir beim Empfänger des Geldes nach: Doch hier erhielten wir die erste verwirrende Auskunft: Nämlich, dass die Veranstaltung so von der Stiftung gar nicht genehmigt worden war.
Man sehe es ungern, dass traumatisierte Kinder mit einer Party in Verbindung gebracht werden, wo Alkohol getrunken wird. »Das spiegelt nicht das Image wieder, dass sich unsere Stiftung wünscht«, heißt es.
Weiter ließ uns eine Verantwortliche der Stiftung wissen, dass bis zum 19. Februar (also 75 Tage nach dem Event) kein Geld eingegangen sei. Veranstalter Manuel T. erklärte dazu per E- Mail, dass durch die Absage des Headliners die Besucherzahlen zu gering gewesen seien. Er habe folglich keinen Gewinn gemacht und könne »schlecht eine Minusspende« überweisen.
Doch Moment mal! »Komplette Eintrittseinnahmen zugunsten: Kinder der Peter Maffay-Stiftung« hieß es auf den Plakaten und Flyern. Das »Su.Casa« war zwar keineswegs voll, aber rund 200 Besucher hatten sich dennoch eingefunden. Und die hatten demnach auch Eintritt gezahlt... Der Veranstalter argumentierte: Die unvorhersehbaren Mehrkosten durch die Absage des Künstlers habe er natürlich abgezogen.
Nachdem port01 alle Register zog und in der Szene einen Aufruf startete, kam dann am 22. Februar doch die gute Nachricht! Per E-Mail ließ Manuel T. wissen, dass er an diesem Tag eine Spende überwiesen habe. Und zudem einer Warnung, das Thema jetzt auf sich beruhen zu lassen. Nachdruck machte er tags darauf sogar mit einem Schreiben vom Anwalt an port01.
Ok, belassen wir es einfach dabei. Die Stiftung hat ihr Geld nun endlich bekommen. Und der Veranstalter und wir wissen nun auch, was es genau heißt, wenn man die »Komplette Eintrittseinnahmen« spendet...", schreibt Sidney Simon im aktuellen "port 01".






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