Ulm News, 16.05.2013 17:18
Junge Frauen zur Prostitution gezwungen - Razzia gegen rumänische Menschenhändler
Mit einem Großeinsatz am frühen Dienstagmorgen wurde ein Menschenhändlerring in der Region zerschlagen. Die 4-köpfige Tätergruppe geriet vor einigen Monaten in das Visier der Ermittler der Kripo Neu-Ulm.
Damals wurde bayernweit nach einer 18-jährigen Rumänin gefahndet, die durch Kräfte der Neu-Ulmer Kripo aufgegriffen und an die Eltern übergeben werden konnte. Die Verdachtsmomente aus diesem Vermisstenfall führten schließlich zu umfangreichen Ermittlungen und dem Zugriff am Dienstag. Mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei und Polizeibeamten der benachbarten Dienststellen wurde ein Mehrfamilienhaus im Neu-Ulmer Stadtteil Pfuhl und zwei weitere Objekte im Stadtgebiet durchsucht. Drei der vier gesuchten Tatverdächtigen, allesamt rumänische Staatsangehörige im Alter zwischen 22 und 45 Jahren, sowie eine 43-jährige Türkin, der Beihilfe zu den Taten der Menschenhändler vorgeworfen wird, wurden festgenommen. Die Haftbefehle gegen die drei männlichen Täter wurden zwischenzeitlich vom Haftrichter bestätigt. Die 43-jährige Helferin ist nach ihrer Vernehmung auf freiem Fuss. Die jungen Frauen, rumänische Staatsangehörige im Alter zwischen 20 und 21 Jahren, wurden als Zeuginnen vernommen, eine der jungen Frauen wurde zu ihrem persönlichen Schutz an einem geheim gehaltenen Ort untergebracht. Bei der Betreuung und Unterbringung der Zeuginnen unterstützten Mitarbeiterinnen der Opferschutzorganisation SOLWODI (Solidarity with women in distress) vor Ort. Der vierte, noch flüchtige Tatverdächtige, hält sich nach aktuellem Ermittlungsstand im Ausland auf. Gegen ihn wird ein internationaler Haftbefehl beantragt werden. Die Vorgehensweise der Täter ähnelt sich in allen Fällen. Die jungen Frauen aus ärmlichen Verhältnissen wurden mit Versprechungen nach Deutschland gelockt, der Transport organisiert. In Deuschland angekommen, wurden sie der Prostitution zugeführt und täglich durch Mitglieder der Tätergruppe in den Bordellen im Ulm/Neu-Ulmer Bereich verteilt. Das verdiente Geld musste zum größten Teil abgegeben werden. Die besonders schwerwiegende Vorgehensweise der Täter und gleichzeitige Verzweiflung der jungen Frauen zeigt der Umstand, dass die Mädchen selbst in schwangerem Zustand "anschaffen" mussten. Abtreibungen wurden, so der aktuelle Ermittlungsstand, in "Eigenregie" medikamentös durchgeführt.
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