Ulm News, 19.04.2013 15:00
Handwerk fährt Erfolgsgeschichten - Jugendliche haben beste Aussichten für Karriere mit Lehre
Noch nie waren die Karrierechancen im Handwerk so gut wie heute. Diese Botschaft möchte die Handwerkskammer Ulm unter die Leute bringen, um mehr Nachwuchs für die über 130 Handwerksberufe zu gewinnen.
„Die Zukunft des Handwerks steht auf dem Spiel, denn ohne Nachwuchs gibt es heute keine Fachkräfte, morgen keine Meister und übermorgen keine Betriebsübernehmer und dann auch keine Versorgung der Bevölkerung mehr.“, sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm. Die Kammer geht deshalb in die Offensive und wirbt auf allen Kanälen für die Attraktivität der dualen Ausbildung. Neuestes Projekt ist die Buswerbung in Kooperation mit dem Online-Magazin „Ulmer Spickzettel“. Hier gibt es von der Hand-werkskammer auf einem Ulmer Linienbus den Tipp für die „Karriere mit Lehre“. Man wolle mit dieser und weiteren Aktionen möglichst vielen Zielgruppen mitteilen, dass es im Handwerk für jeden motivierten jungen Menschen möglich sei, seine eigene Erfolgsge-schichte zu schreiben, so Mehlich zur Einweihung des Busses. Erreicht werden sollen auch neue Zielgruppen wie Hochschulabbrecher, die sich gegen überfüllte Hörsäle entschieden haben, Jugendliche mit Migrationshintergrund oder Frauen, die sich für eine Karriere im Handwerk interessieren. „Aber allein können wir es nicht schaffen“, sagt Mehlich. Von der Politik erwarte er nun mehr als bloße Lippenbekenntnisse zur dualen Ausbildung. „Gleichwertigkeit allgemeiner und beruflicher Bildung bedeutet, dass jeder Schüler frei entscheiden kann, ob er nach der Schule eine handwerkliche Ausbildung beginnt oder nach dem Abitur studieren möchte“. Von diesem Grundsatz dürfe sich die Landesregierung aber nicht verabschieden. Reguläre allgemeinbildende Gymnasien, G8 und G9 Züge, Ausbau dreijähriger beruflicher Gymnasien, neue sechsjährige Gymnasien und nicht zuletzt die gymnasiale Oberstufen an den Gemeinschaftsschulen – für Schüler mit dem Ziel Abitur und Studium würden die wohnortnahen Bildungsmöglichkeiten auf dem roten Teppich ausgebreitet. „Gleichzeitig sprechen viele ganz offen über die Schließung von Kleinklassen an Berufsschulen und damit den faktischen Rückzug dualer Ausbildungsangebote aus dem ländlichen Raum“, kritisiert Mehlich. Es sei scheinheilig, einerseits gegenüber südeuropäischen Nachbarn die Vorzüge des dualen Ausbildungssystems zu preisen, während im eigenen Land kaum mehr als Lippenbekenntnisse zu vernehmen seien. Ohne wohnort- und betriebsnahe Berufsschulen als starker Partner drohe der Rückzug vieler Handwerksbetriebe aus der Ausbildung. Im Bezirk der Handwerkskammer Ulm wurden 2012 im Vergleich zum Vor-jahr neun Prozent weniger Ausbildungsverhältnisse geschlossen. Rund 2.800 Jugendliche haben hier eine Ausbildung im Handwerk begonnen, während es 2011 noch über 3.100 waren. Das Handwerk biete spannende Optionen für Leistungsschwächere ebenso wie für Re-alschüler und Gymnasiasten - späteres Studium, gute Verdienstmöglichkeiten, und frühes eigenverantwortliches Arbeiten inklusive. Mehlich: „Es muss sie nur jemand in der Be-rufsorientierung darauf hinweisen, anstatt nur über die Angebote der Hochschulen zu informieren.“ Die Ausbildungsberater der Handwerkskammer Ulm sind bei allen Fragen rund um das Thema Ausbildung behilflich. Das Angebot reicht von der Betriebssuche über konkrete Bewerbungshilfen bis hin zur Studienberatung. Ansprechpartner ist Martin Maier, Tel.: 0731/1425-227, E-Mail: m.maier@hk-ulm.de. Auf der Internetseite der Handwerkskam-mer Ulm www.hk-ulm.de bietet die Ausbildungsbörse einen Überblick ü ber alle freien Ausbildungsplätze im Kammergebiet. Die App „Lehrstellenradar“ für iPhone und Android fasst diese Informationen ebenfalls zusammen.





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