Ivo Gönner: Je mehr Schwaben in Berlin, desto besser die Zukunft

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Kommentar

Beschreibung: Ivo Gönner

Fotograf: Ralf Grimminger

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Lieber Wolfgang, so schreibt Ivo Gönner in der SÜDWEST PRESSE, "mit heftigen Worten hast du dich gegen die schleichende schwäbische Invasion und Infiltration in der Hauptstadt zur Wehr setzen müssen - glaubst du.Schon morgens beim Bäcker droht die Schwabengefahr in Form von "Wegga" und durch den bei uns so geliebten "Zwetschgadatsche". Es handelt sich dabei um Backkunstwerke. Die Berliner sollten froh sein über solche Köstlichkeiten, in Berlin gibt es ja sonst nur "Sättigungsbeilagen"." Die Schwabenhatz gibt es laut Gönner schon länger, und keiner weiß warum.
Mangels Einheimischer sei Berlin groß und zur Hauptstadt geworden. Viele, auch aus Schwaben, seien dorthin gezogen, hätten ihren Daimler vor die Haustür gestellt, die heruntergewirtschafteten Quartiere und Wohnungen renoviert, Kultur, Geist und Geld in die Hauptstadt gebracht, "und sogar die Straße gekehrt".
Laut einer Umfrage einer Berliner Tageszeitung wünschten sich 52 Prozent der Berliner die Einführung der Kehrwoche. "Die Invasion ist also schon längst geglückt", schreibt der Ulmer Oberbürgermeister in der SÜDWEST PRESSE. Mit der Sparsamkeit in Berlin hapere es noch, aber auch das komme noch.
Die friedliche, schwäbische Grundeinstellung werde auch noch Früchte zeigen, schließlich hätten die Schwaben, im Gegensatz zu den Preußen, kaum Kriege geführt, dafür aber die Gebäude- und Hausratsversicherung und den Bausparvertrag erfunden, so Gönner. "Das freut doch auch die Berliner."
Die Schwaben brächten auch Innovation und Entdeckungen, denn schon der erste, allzeit geschätzte Bundespräsident Theodor Heuss (Schwabe) habe festgestellt: "Nirgendwo sonst in Deutschland kommen mehr Begabungen auf einen Quadratkilometer als in Schwaben."
Deshalb, so folgert Gönner: Je mehr Schwaben auf einen Berliner Quadratkilometer kommen, desto besser klappt es mit der Zukunft.
Nach Ansicht Gönners neigen die Schwaben zum Philosophischen "und Philosophen haben wir reichlich". Der Kollege Manfred Rommel habe dies auf den Punkt gebracht: "Auch - wieder ist das philosophischste Wort in Schwaben (und bald auch in Berlin), weil es die größten Widersprüche in einen Zusammenhang bringt, nicht das präzise, aber meist falsche ,entweder - oder."
Deshalb, so Gönner, schöne Grüße vom Neckar und von der Donau an die Spree mit einer abschließenden (schwäbischen) Quizfrage: Was hat das zu bedeuten? Ein Mann mit zwei Kerzen steht vor dem Spiegel? Antwort: Ein Schwabe, der den vierten Advent feiert.