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Ulm News, 17.12.2012 15:00

17. December 2012 von Thomas Kießling
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Polizei nimmt 26-jährigen Rocker nach tödlichen Schüssen in Neu-Ulm fest


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Beschreibung: Schießerei in Neu-Ulm, Rocker

Fotograf: Thomas Heckmann

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Der Grund für den Tod eines 31-jährigen Mannes in der Industriestraße in Neu-Ulm könnte unter anderem ein Streit um die Einlasskontrolle an einer Ulmer Diskothek und um ein Bordell in Neu-Ulm sein. Das Opfer soll der Chef einer Neu-Ulmer Sicherheitsfirma sein, die den Einlass an der Innenstadt-Disco und verschiedenen Etablissements  kontrolliert. Die Gruppe Rock Machine MC wollte Gerüchten zufolge die Türkontrolle für verschiedene Betriebe  übernehmen. Foto: Thomas Heckmann

Im Fall der folgenschweren Schüsse durch die ein Mann schwere Verletzungen und ein zweiter Mann tödliche Verletzungen erlitten hatte, machen die Ermittlungen Fortschritte. Aufgrund der Ermittlungen vor Ort und der noch in der Nacht durchgeführten Zeugenvernehmung ist nach derzeitigem Ermittlungsstand davon auszugehen, dass es sich bei dem Vorfall in der Industriestraße um eine vereinbarte Aussprache zwischen vier Personen aus dem Rotlichtumfeld sowie drei Personen, die der Rockerszene nahe stehen, handelte.
Gerüchten zufolge ging es darum, das die  Rockergruppe Rock Machine MC die Einlasskontrolle einer Ulmer Diskothek und an einem Bordell übernehmen wollte. Die Kontrolle hat seit längerer Zeit die Sicherheitsfirma des 31 Jahre alten Opfers inne. In diesem Zusammenhang ist wohl auch eine Stickbombenattacke auf den Ulmer Club - was zunächst wie ein Scherz aussah - vor einigen Monaten zu werten. Damals hatte der Club um kurz nach 1 Uhr komplett geräumt werden müssen, was zu großen finanziellen Einbußen führte. Rockergruppen oder kriminelle Gruppen kontrollieren bevorzugt die "Tür" von Clubs oder Etablissements, da sie dann von außen über kurz oder lang auch die Kontrolle über das Geschehen im Club erreichen und steuern können. 
Bei dem Gespräch im Neu-Ulmer Gewerbegebiet kam es zu einer Eskalation in deren Verlauf einem 26-jähriger Mann, der  der Rockerszene nahe steht, eine Verletzung zugefügt wurde. Im weiteren Verlauf wurden von einer bisher unbekannten Person, mehrere Schüsse abgegeben. Hierbei wurden die beiden im Security Bereich tätigen 41 beziehungsweise 31 Jahre alten Männer von Schüssen jeweils im Rumpfbereich getroffen. Die drei Personen mit Bezug zur Rockerszene flüchteten vom Tatort, wobei sie von den unverletzten Personen mit Bezug zum Rotlichtmilieu verfolgt wurden.
Unbeteiligte Personen, die sich in der Nähe aufgehalten hatten, verständigten aufgrund der Schüsse die Polizei.
Im Laufe der Ermittlungen ergaben sich noch in der Nacht Hinweise auf die Identität des 26-jährigen Mann, sowie auf die eines seiner Begleiter. Der 26-jährige Deutsche konnten noch im Rahmen der ersten Fahndungsmaßnahmen angetroffen werden. Aufgrund seiner Verletzung wurde er zunächst in einem Krankenhaus medizinisch versorgt und im Nachgang bei der Polizei zur Tat vernommen.
Der Mann wird auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen im Laufe des Nachmittags dem Haftrichter vorgeführt werden.
Die Fahndung nach seinem 21-jährigen Begleiter, in deren Verlauf auch Einsatzkräfte einer Spezialeinheit eingebunden waren, verlief bisher negativ. Die Identität der dritten Person aus dem Rockerbereich, von welcher nach derzeitigem Stand die Schüsse abgegeben worden sind, ist steht derzeit noch nicht fest. Bei Durchsuchungsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Vorfall wurden bisher zwei Schreckschusswaffen, jedoch noch nicht die Tatwaffe aufgefunden.
Die Ermittlungen zu dem Hintergrund des Treffens sowie die Fahndungsmaßnahmen nach der flüchtigen sowie nach der bisher unbekannten Person dauern an. Bei der Rockergruppierung handelt es sich um Rock Machine MC, einer im Bereich Ulm / Neu-Ulm ansässige regionale Gruppierung mit maximal 20 Angehörigen, die derzeit keiner der bekannten großen Rockergruppierungen nahe stehen.
Anhaltspunkte, dass es sich bei dem Tötungsdelikt um eine Tat zwischen rivalisierenden Rockergruppierungen handelt liegen derzeit nicht vor.

Am Sonntag war der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West gegen 20:50 Uhr über Notruf eine Schießerei in Neu-Ulm in der Industriestraße mitgeteilt worden. Vor Ort wurden von den Einsatzkräften zwei durch Schüsse verletzte Personen angetroffen. Bei den beiden Personen, handelt es sich um einen 41-jährigen Mann aus Neu-Ulm sowie um einen 31-jährigen Mann aus dem Alb-Donau Kreis.
Beide Personen wurden durch den ebenfalls alarmierten Rettungsdienst umgehend medizinisch versorgt und im weiteren Verlauf in Krankenhäuser zur weiteren Versorgung gebracht. Während bei dem 41 Jährigen schwere Verletzungen diagnostiziert werden mussten, bestand für den 31 Jährigen aufgrund der Schwere der Verletzungen akute Lebensgefahr. Trotz der Bemühungen der Ärzte verstarb der 31-jährige Mann in den frühen Morgenstunden. Der 41 Jährige ist aufgrund seines Zustandes weiterhin nicht vernehmungsfähig.
Die Ermittlungen zu dem Fall wurden von der Kripo Neu-Ulm übernommen, bei welcher zur Klärung der Tat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet worden ist.

 



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