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Ulm News, 06.12.2012 16:14

6. Dezember 2012 von Ralf Grimminger
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Lange Nächte, Sitzfleisch und Stehvermögen - Mit Testgenießern für den Barführer Ulm/Neu-Ulm unterwegs


 Die 21-jährige Autorin Sophia Kümmerle hat einen Abend lang die Tester des „Barführers Ulm/Neu-Ulm“ begleitet. Der "Barführer" ist Ende nächster Woche im Buchhandel. Getestet wurden rund 130 Clubs, Cafes und Bars in der Doppelstadt. Das hieß für die Tester: Lange Nächte, Sitzfleisch und Stehvermögen. Sophia Kümmerle war nah dran und hat (fast) alles notiert. Hier ihr Bericht: 

Freitagnachmittag, 17 Uhr. Eigentlich mache ich mich um diese Zeit auf den Weg nach Hause, nicht aber heute. Denn heute nehme ich an einer Art Kneipentour durch Ulm teil. Zusammen mit denen, die sich darin mittlerweile wohl am besten auskennen – den zwei Testern des bald erscheinenden Barführers. Für den bekannten Restaurantführer, von dem in diesem Herbst die 11. Ausgabe erschien, waren manche von ihnen bereits unterwegs gewesen.
Nun also ein Metier, dass fast noch komplexer, wenn auch nicht ganz so räumlich umfangreich ist. Denn im Gegensatz zum Restaurantführer beschränkt sich der Barführer auf die Ulmer und Neu-Ulmer Innenstadt. Über deren gastronomisches Angebot soll er einen Überblick bieten.
Darin enthalten: Rund 130 Cafés, Kneipen, Bars und Clubs. Doch wie bewertet man so eine Vielfalt?
Los ging es mit einer Besprechung. Weil wir ein bisschen später loslegten, als geplant, stellten wir dabei fest, dass heute ein Café ausfallen muss, weil wir es wohl nicht mehr rechtzeitig schaffen würden. Bevor wir aber noch mehr verpassen, machten wir uns auf den Weg. Schließlich hatten wir, auch ohne dieses Café, noch neun Locations vor uns. Ein geschäftiger Abend. Und einer mit einem hohen Anspruch, noch dazu.
Denn wie mir auf dem Weg zur ersten Location erklärt wird, geht es nicht nur um den Service und das Produktangebot, sondern vor allem um einen sogenannten Prüfwert, auf den viele Kriterien Einfluss nehmen. 100 Prozent ist dabei die höchste Wertung, die eine Location erreichen kann. „Bisher“, wird mir von einem der Tester erklärt, „gab es das allerdings noch nie.“ Sein Kollege fügt hinzu: „Das liegt aber auch daran, dass man sich privat mit sehr viel weniger zufrieden gibt, als wenn man als Tester unterwegs ist.“
Ich bin gespannt, wie das in der Realität aussieht. Als wir jedoch bei der ersten Location des Abends, ebenfalls einem Café, ankommen, ist es wieder nichts. Uns wird erklärt, dass das Café nur bis 14 Uhr geöffnet hat. Die Öffnungszeiten im Internet stimmen also schon mal nicht. „Ein Fall, den wir auch schon oft hatten“, erinnern sich die Tester. „Manchmal stehen die Öffnungszeiten gar nicht im Internet, oft weichen sie ab. Und hin und wieder stimmen sie auch mal.“
Beim dritten Café auf der Liste haben wir Glück – es hat offen! Kaum sitzen wir, legen die Tester auch schon los. „Schlicht, aber schön aufgemacht“, höre ich beispielsweise. Dann beginnt eine Diskussion darüber, ob die Tischplatten neu seien.
Doch nicht nur das Ambiente wird beurteilt, auch das Publikum versuchen sie, einzustufen. „Viele Mütter-Tochter-Konstellationen“ fällt uns beispielsweise auf. „Kaum Jugendliche“, ergänze ich. Zustimmendes Nicken, dann kommt auch schon die Bedienung und wir bestellen unsere Getränke. Während wir warten, fangen die zwei Experten an, einen Fragebogen auszufüllen. WLan, Rauchen, Getränkepreise, alles wird aufgeschrieben, um es in das kleine Buch aufzunehmen. Auch Basics wie die Adresse und die Öffnungszeiten dürfen nicht fehlen. Als kurz darauf unsere Getränke kommen, wird der Service unter die Lupe genommen.
Als wir nach der Herkunft des Weins fragen, eilt der Kellner weg, um sich zu erkundigen. Kurz darauf kommt eine Kellnerin auf uns zu und meint "Jetzt weiß ich, wer ihr seid".
Wir rätseln noch darüber, wie unsere Aussage dazu beigetrag en haben könnte, während sie uns den Wein und ihren Herkunftsort präsentiert. Nicht das erste Mal, dass sie erkannt werden, meinen die Experten. Als das jedoch passiert ist, tritt ein, was in der Regel auf das Erkennen folgt: Eine besondere Behandlung. Hier kommt sie in Form einer Schale Erdnüsschen, zu der die Kellnerin ein "Also die gibt's bei uns eigentlich immer.. auch wenn das heute irgendwie.. " säuselt. Ein nettes Lächeln von uns, ein nettes Lächeln von ihr, das war's. Wir mampfen die Erdnüsse, bezahlen und ziehen dann weiter.
Als nächstes ist ein Lokal an der Reihe, dass laut Testerurteil schon "von halb Jugoslawien geführt wurde". Diesmal gibt es zu meiner Freude Eistee. Meiner Meinung nach ein Standardgetränk, das es im ersten Café allerdings nicht gegeben hat.
Zum Ausgleich für den Genuss des Eistees herrscht hier durch rote Wände und einen Fernseher, auf dem Musikvideos laufen, allerdings eine etwas seltsame Stimmung. Zu gute halten muss man der Location aber, dass sie einen wunderbaren Abzug hat, denn obwohl hier drin geraucht werden darf, ist die Luft relativ sauber.
Außerdem kommen unsere Getränke sehr schnell, auch wenn die von den Testern immer erfasste Produktpräsentation "schlicht" bis eher als schon "einfach" ist. So langsam beginne ich wie die zwei Testerkollegen, ständig alles zu beobachten und zu beurteilen. Das Publikum hier, das mit „Arbeitern“ ein ganz anderes ist, als bei unserem ersten Café, interessiert sich nicht für uns. Sehr lustig, diese Unterschiede. . .
Etwas, was die Tester an ihrem Beruf schätzen, die Vielfalt. Einige Beurteilungen und Kugelschreibernotizen später, geht es weiter zum dritten Stop des Tages.
Diesmal ist es ein ganzes Stück zu laufen und eine Bar statt eines Cafés das Ziel unseres Wegs. Es ist sehr wenig los, weshalb wir fast alleine in den Genuss der aufmerksamen und netten Bedienung kommen. Auch beim Shaken der Cocktails können wir den Barkeeper dank weniger Gäste und dadurch freier Sicht gut beobachten. Sieht klasse aus. Als ich nach dem etwas lieblos dekorierten Cocktail auf die Toilette gehe werde ich dort negativ überrascht. Die Tür lässt sich leider trotz redlicher Bemühungen nicht schließen, weshalb mir doch etwas unwohl ist, als ich mich auf die Toilettenbrille - mit Stacheldrahtoptik - setze.
Wobei ich mir ja eigentlich keine Sorgen darum machen müsste, weil niemand da ist, der reinkommen könnte. . .
 Und weiter geht’s: Hier ist der Name Programm. Das kleine Lokal scheint beliebt zu sein, weil rammelvoll. Wir schaffen es, uns zur Bar durchzudrängeln und Getränke zu bestellen. Etwas verwirrend ist, dass die Bar scheinbar Donnerstag bis Samstag geöffnet hat, Mittwochs aber bestimmte Ermäßigungen gelten. Etwas uneinig sind sich die Tester allerdings über die Kategorie, in die sie die Bar einordnen sollen.
"Denn obwohl im Titel "Bar" steckt, heißt das nicht, dass es auch dort einsortiert werden muss", erläutern sie mir. Zur Auswahl stehen Kneipe, Bar, Café/Eiscafé und Lounge. Kompliziert wird eine Einordnung auch bei Grenzfällen.
So beispielsweise bei der nächsten und für mich letzten Location des Abends. Es ist die Nummer fünf des Abends und die Tester haben danach noch weitere vier Clubs und Diskotheken vor sich.
Doch für mich reicht es nach diesem letzten Stop, einem Restaurant, meiner Meinung nach. Auch wenn wir vergeblich auf den im Internet angepriesenen DJ zum Clubbingabend warten, freuen wir & ;amp; ;amp; uuml;ber unsere Speisen und die gelungene Produktpräsentation.
Und ich freue mich über die Nähe zum Bahnhof, denn nachdem wir dort einige Zeit verbracht haben, mache ich mich auf den Weg nach Hause. Genug e rlebt für einen Abend und vor allem einiges gelernt.
Wacher Blick, Vieles sehr schnell erfassen und aufnehmen können und natürlich auch die Kompetenz, Dinge vergleichen zu können. Und Durchhaltefähigkeit, denn die Testern haben noch einen langen Abend vor sich.
Der Barführer für Ulm/Neu-Ulm aus dem KSM-Verlag (u.a. Restaurantführer) erscheint Ende nächster Woche.
Und wer mindestens zwei Lokale, in denen unsere Autorin Sophia Kümmer mitgetestet hat, richtig tippt, kann einen druckfrischen Barführer gewinnen. Hinweise mit kompletter Adresse bitte an redaktion@ulm-news.de. Viel Glück!



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