Ulm News, 26.11.2012 11:03
Betriebe der regionalen Metall- und Elektroindustrie setzen zunehmend auf ältere Mitarbeiter
Einer internen Umfrage der Bezirksgruppe Ulm von Südwestmetall zu Folge hat sich der Anteil über 50 jähriger Mitarbeiter von 2011 auf 2012 erhöht. „Im Hinblick auf die Erhöhung des Renteneintrittsalters und die demografische Entwicklung ist es für Arbeitergeber und Arbeitnehmer gleichermaßen wichtig, dass Beschäftigte länger erwerbstätig sind“, betont Götz Maier, Geschäftsführer von Südwestmetall in Ulm.
Vergleicht man die Personalstände am 1. April 2012 zum Vorjahr, so hat sich der Anteil von Mitarbeitern, die älter als 50 Jahre sind von 22,6% in 2011 auf 27,9% in 2012 erhöht. Diese Zahlen stammen aus einer Umfrage der Bezirksgruppe Ulm von Südwestmetall unter ihren Mitgliedsbetrieben. Die beteiligten Betriebe repräsentieren 81% der Beschäftigten. „Darüber hinaus zeigt sich der Trend, dass Betriebe zunehmend bereit sind, Mitarbeiter über 50 Jahre einzustellen“, führt Maier aus. Waren dies in 2010 noch 47 Einstellungen, so hat sich in 2011 die Anzahl auf 67 und damit um 43% erhöht. „Diese Zahlen belegen, dass eine Pauschalkritik seitens der IG Metall nicht angebracht ist“, so Maier. Die Unternehmen seien durchaus bereit, sich auf ältere Mitarbeiter einzustellen. Dem Arbeitsmarktreport der Bundesagentur für Arbeit für Oktober 2012 zu Folge hat die Anzahl vorruhestandsähnlicher Regelungen im Oktober 2012 im Vergleich zum Vorjahr deutlich abgenommen. „Zunehmend mehr Mitarbeiter bleiben länger beschäftigt“, führt Maier aus. Im Oktober 2012 waren es 207 Arbeitsverhältnisse mit vorruhestandsähnlichen Regelungen und damit um 148 weniger als im Oktober 2011. Dies entspricht einer Reduktion um 41,7%. Um diesen Trend weiter auszubauen, gelte es einen konstruktiven Dialog mit der IG Metall aufzunehmen. „Dabei müssen auch manche tariflichen Regelungen genauer betrachtet werden“, sagt Maier. Flexible Arbeitszeiten, die der Vereinbarkeit von Familie und Beruf entgegenkommen, werden oft selbst von den Beschäftigten gewünscht. Hier passe es nicht, wenn dann ab einer bestimmten Uhrzeit Zuschläge gezahlt werden müssten. Oder, dass die Versetzung eines langjährigen Mitarbeiters an eine weniger belastende Stelle im Unternehmen an der Alterssicherung im Tarifvertrag scheitere.
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