Auch das Musée d'art moderne et contemporain in Genf zeigt Werke von Yves Bélorgey

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Kommentar

Fotograf: Ralf Grimminger

Foto in Originalgröße

 Um Bélorgeys Werk kennen zu lernen, ist eine Kombination von Ausstellungsbesuchen in Ulm und Genf sehr spannend. Im Ulmer Stadthaus (bis 25. November) und parallel im Künstlerhaus des BBK Ulm am Grünen Hof (bis 21. Oktober) sind eindrucksvolle, bis 240 x 240 cm große, fast fotorealistischen Graphitzeichnungen zu sehen, in denen sich Yves Bélorgey mit städtischer Architektur auseinandersetzt. Genau schaut er auf Ulm und Neu-Ulm, auf die Wohnlandschaft um den Wiblinger Tannenhof und kontrastierend dazu auf die Gebäude der HfG auf dem Hochsträß, auf Wohngebäude an der Ulmer Eberhardtstraße oder der Neu-Ulmer Schützenstraße. Er findet Ideal und Wirklichkeit, Utopie und Erbe der architektonischen Moderne, zeigt Spuren der Nutzung dieser Architektur, ohne aber Menschen auf seinen Bildern zu zeigen. Gelegentlich schaut er auch in die Gebäude hinein. "Anthropologie dans l'espace" hat Bélorgey seine Werkschau überschrieben, die nun im MAMCO eröffnet wird. Auch hier geht es um Bauwerke der 1950er bis 1970er Jahre, die er in modernen Städten Lateinamerikas, in Japan, Russland oder der Schweiz fand. Dabei ist die Entstehung dieser Bilder die gleiche wie bei den in Ulm gezeigten Werken: Bélorgey streift durch die Städte, foto- grafiert, was ihn interessiert, und bringt in seinem Pariser Atelier seine Eindrücke auf großformatige Träger, nur führte Bélorgey die in der Genfer Ausstellung gezeigten Arbeiten in Öl aus. Zur Ulmer Ausstellung ist übrigens ein Katalog erschienen: Ulmer Zeichnungen. Ausstellungskatalog Ulm 2012, 15 €, der u.a. im Stadthaus am Katalogstand oder über unsere Homepage erhältlich ist!