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Ulm News, 27.09.2012 16:21

27. September 2012 von Ralf Grimminger
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Wieder Streik im öffentlichen Nahverkehr Ulm


Heute Nachmittag hat die Gewerkschaft ver.di die Fahrer und Fahrerinnen der Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH im Betrieb Ulm aufgerufen die Arbeit einzustellen. Damit wird der im Juli begonnene Erzwingungsstreik nach einer Streikpause in der Ferienzeit fortgesetzt. Es kommt zu deutlichen Auswirkungen auf dem gesamten Liniennetz der SWU in Ulm, insbesondere im jetzt beginnen- den Berufsverkehr, berichtet Maria Winkler von ver.di, die in ihrer Pressemitteilung die Forderungen ausführlich begründet. 

 Nun ist klar, die von ver.di erklärte Streikpause in der Ferienzeit ist seit heute zu Ende, der im Juli begonnene Erzwingungsstreik bei Schwaben Mobil wird fortgesetzt, schreibt Maria Winkler in der Presseerklärung. Die Arbeitgeber Schwaben Mobil und SWU haben die Streikpause nicht genutzt um mit einem fairen Angebot den Konflikt beizulegen. „Im Gegenteil, sie gießen Öl ins Feuer und schrecken auch vor unzulässigen Maßnahmen gegenüber den Fahrern nicht zurück“, berichtet Maria Winkler, Geschäftsführerin des ver.di Bezirk Ostwürttemberg-Ulm. Drei Fahrer, die nach dem ersten Streiktag im Juli von der SWU mit einem Fahrverbot belegt wurden, sind vor wenigen Tagen von Schwaben Mobil gekündigt worden – und zwar ohne Angabe von Gründen. „Das wird die Fahrer nicht abhalten von ihrem Streikrecht Gebrauch zu machen“, schätzt Maria Winkler die Stimmung im Betrieb ein.
„Jetzt streiken wir nicht nur für bessere Einkommensbedingungen sondern auch für die Rücknahme der Kündigungen gegenüber den drei Fahrern“. „Die SWU mischt sich massiv in den Arbeitskampf ein“ lautet der Vorwurf der ver.di Streikleitung. Seit Schulbeginn wird auf Anordnung der SWU das Fahrpersonal nach einem „Notdienstplan“ eingesetzt, der „an Schikane gegenüber den eigenen Mitarbeitern nicht mehr zu überbieten ist“, so Maria Winkler.
Die Schichtzeiten der am Streik beteiligten Fahrer beginnen morgens zwischen 4 und 7 Uhr und enden erst abends zwischen 18 und 20 Uhr – unterbrochen von mehrstündigen unbezahlten Pausen. Humane erhalten nur solche Fahrer, die bereit sind, auf ihr Streikrecht zu verzichten, so Winkler.
Die SWU-Fahrer, die als Leiharbeitnehmer bei Schwaben Mobil eingesetzt sind, müssen alle Spät- und Nachtschichten übernehmen. Nicht zuletzt wegen dieser inhumanen Arbeitszeiten ist der Krankenstand beim Fahrpersonal sichtbar angestiegen, so dass es bereits seit Tagen – auch ohne Streik – zu Fahrzeugausfällen kommt.
Die streikenden Mitarbeiter verteilen an zentralen Haltestellen sowie in den Bussen und Bahnen eine Fahrgastinformation, um bei den Fahrgäste Verständnis für die Anliegen der betroffenen Fahrer und Fahrerinnen zu we- cken.
„ver.di wird weiterhin an der flexiblen Streiktaktik festhalten, die kurz- fristig Reaktionen zulässt“, informiert Maria Winkler. Die Arbeitgeber wer- den „zu keiner Zeit wissen, wann und wie lange gestreikt wird“. „Erst wenn die Arbeitgeber ein faires Tarifangebot vorlegen, wird ver.di an den Ver- handlungstisch zurückkehren“, betont Maria Winkler.
Hintergrundinformation zu den ver.di Forderungen:

Nach vier Jahren Lohnsenkung um 80 Cent pro Stunde auf einen Stunden- lohn von 10,40 € im ersten bzw. 11,43 € ab dem zweiten Berufsjahr hat Schwaben Mobil in der fünften und letzten Verhandlungsrunde eine Erhö- hung des Stundenlohn von 33 Cent bzw. 37 Cent ab 01.07.12 angeboten und auch einseitig umgesetzt.
ver.di fordert in den Tarifverhandlungen einen Stundenlohn von 14 €, um den Lohn auf das für Omnibusfahrer/-innen in Baden-Württemberg übliche Niveau zu heben (aktuell 14,36 €), sowie ein zusätzliches 13 Monatsgehalt (aktuell sind es „freiwillig“ 400 €/ 700 €) sowie die Bezahlung eines Zu- schlags für Überstunden ab der ersten Stunde (aktuell erst ab der sechsten Stunde).
Derzeit sind viele der Fahrer/-innen gezwungen einer zusätzli- chen Beschäftigung nachzugehen, um über die Runden zu kommen.
Das verdient ein Fahrer seit 1.7.2012 Stundenlohn 1. Jahr 10,73 € bei 167 Stunden/ Monat ab 2. Jahr 11,80 € bei 167 Stunden/ Monat ab 4. Jahr (=Endstufe) 11,88 € bei 167 Stunden/ Monat Schichtlohn 1 € pro Einsatzstunde im Schichtdienst / Monat Zuschläge werden für Nachtarbeit ab 22 – 5 Uhr bezahlt (25 % des Stundenlohns), für Sonntagsarbeit (50 % des Stundenlohns), für Mehrarbeit (20 % des Stunden- lohns ab sechster Stunde). Beim Zusammentreffen mehrerer Zuschläge wird nur ein Zuschlag (der höchste) bezahlt. Beispiele: Zuschlag pro Sonntagsschicht: 41,30 € netto Zuschlag pro Spätschicht (17 bis 1 Uhr) 8,85 € netto Zuschlag pro Nachtschicht (20 bis 5 Uhr) 20,65 € netto Zuschläge im Monat bei dienstplanmäßigen Einsatz (bis Juli) 136,92 € netto Zuschläge im Monat bei dienstplanmäßigen Einsatz (ab Juli) 82,67 € netto 1.791,91 € brutto 1.970,60 € brutto 1.983,96 € brutto ca. 120,00 € brutto



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