Ulm News, 06.10.2012 00:00
Senden: Die Einkaufs- und Handelsstadt in der Region
„Senden ist die Einkaufs- und Handelsstadt in der Region“, sagt Bürgermeister Kurt Baiker. Ein Grund dafür ist die „außerordentlich günstige Verkehrslage“ an der Entwicklungsachse Stuttgart-Ulm-München, mit direkter Anbindung über die B28 zur Autobahn A7 Ulm-Kempten und zur Bundesautobahn A8 Stuttgart-München.
Die Märkte im Sendener Norden und das Einrichtungshaus Möbel Inhofer locken Kunden aus ganz Süddeutschland nach Senden. Der Wechsel vom produzierenden Gewerbe zum Handel ist hier schon frühzeitig vollzogen worden. Senden stützt sich nicht ausschließlich auf das Handelszentrum im Norden. So gibt es hoch spezialisierte, zum Teil welt- weit agierende mittelständische Unterneh- men wie Lenser Filtration, Lenser Präzi- sionstechnik, Esta Apparatebau, Bader Apparatebau oder auch Bredent Dentalge- räte sowie viele kleinere, mittelständische Betriebe. „Die kleinen Firmen sind unsere Basis. Deshalb haben wir auch die Wirt- schaftskrise 2009 gut überstanden“, be- tont Baiker. „Mit dieser Vielfalt bieten wir auch in Zukunft gute Ausbildungs- und Arbeitsplätze.“ Auch im Bereich Energie arbeitet die Stadt bereits seit vielen Jahre an einer Ener- giewende. Auf der Gemarkung wird Strom mit drei Wasserwerken an der Iller, mit Solardächern, davon elf auf öffentlichen Gebäuden, und – demnächst – mit dem hy- permodernen Holzgaskraftwerk der Stadt- werke Ulm/Neu-Ulm (SWU) produziert. Die bundesweit einzigartige Anlage liefert künftig Strom und Wärme, die über Fern- wärmeleitungen dann auch in Wohn- und Gewerbegebieten und öffentlichen Gebäu- den genutzt wird. „Mit dem Holzgaskraft- werk produziert Senden mehr regenerativen Strom als die Stadt überhaupt benötigt“, erläutert der Bürgermeister der zweitgröß- ten Stadt im Landkreis Neu-Ulm stolz. Zu diesem Umweltaspekt passt auch, dass Sen- den reines Wasser aus eigenen Brunnen för- dert, „ohne Aufbereitung und Chlor“. Im Öffentlichen Nahverkehr spielt Sen- den bald eine zentrale Rolle. Mit der S-Bahn Senden – Weißenhorn ist die Illerstadt der Knotenpunkt zwischen Memmingen und Ulm/Neu-Ulm. Die alte, nun wieder re- aktivierte Bahnstrecke in die Fuggerstadt soll Ende nächsten Jahres in Betrieb gehen. Die Stadt muss „für viele Millionen Eu- ro“ umfangreiche flankierende Maßnah- men auf den Weg bringen. So werden neue Haltepunkte mit Park + Ride gebaut, der Busbahnhof und auch das innerstädtische Bahnhofsareal neu gestaltet. Um Senden als Wirtschaftsstandort weiter auszubauen, verbessert die Stadt stetig weitere wichtige Standortfaktoren. So wird der Schulstandort in der Illerr- region ausgebaut. „Wir haben enorm in die Sanierung der Schulen investiert“, be- richtet Baiker. Ebenso wurde die Situation der Kindergärten und Krippen optimiert. Jungen Familien werden in Senden preis- werter Wohnraum und bezahlbare Bau- grundstücke angeboten. Schließlich hat Senden einiges auch im Freizeitbereich zu bieten wie Stadtpark, Eislaufanlage, Hal- lenbad, ein gut besuchter Seniorentreff, ein reges Vereinsleben, eine große Bücherei, das Bürgerhaus sowie das weiträumige Naturschutz- und Naherholungsgebiet mit (Bade)Seen an der Iller, das fast bis in die Stadt hineinreicht. „Wir bemühen uns um die Ansiedlung junger Familien von auswärts“, so der Rathauschef. Mit Er- folg. Denn die Einwohnerzahl von derzeit 23.150 wächst langsam. Aber sie wächst.
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