Ulm News, 30.08.2012 11:00
Türöffner zur Hilfe bei häuslicher Gewalt
Manche Patientinnen kommen mit blauen Flecken, Blutergüssen oder Striemen am Körper zu ihrem Arzt. Auf die Frage, was passiert sei, schildern sie einen vermeintlichen Unfall, weil sie sich schämen oder Angst haben, über den gewalttätigen Partner zu sprechen.
Und doch hoffen sie insgeheim, dass ihr Arzt sie auf die Wahrheit anspricht, um – wie die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Neu-Ulm, Renate Kögel, sagt – das „lähmende Versteckspiel“ beenden zu können. Opfer häuslicher Gewalt – darunter sind zu 16 Prozent auch Männer – brauchen Hilfe, die über medizinische Behandlung hinausgeht. In ihrer Wahrnehmung geschulte Ärzte können Türen zu weiteren Hilfen für Gewaltopfer öffnen, indem sie das Schweigen brechen. Wie sie das mit Sensibilität am besten tun können, das zeigt der „Arztkittelflyer“ Renate Kögel nun rund 1000 Exemplare an den Vorsitzenden des Ärztlichen Kreisverbandes Mittelschwaben, Dr. Peter Czermak, zur Verwendung in der Praxis überreicht hat. Weitere Flyer ließ sie den drei Kliniken der Kreisspitalstiftung in Weißenhorn, Neu-Ulm und Illertissen zukommen. auf, von dem Landratsamtsmitarbeiterin Der „Arztkittelflyer“ enthält eine Art Checkliste für das ärztliche Gespräch mit Opfern häuslicher Gewalt und die Dokumentation der zugefügten Verletzungen. Renate Kögel spricht von einem „roten Faden bei der Diagnostik“, der Ärzten praktische Hilfestellung im nicht selten hektischen Praxis- und Klinikalltag leisten könne. Der bunte, klar strukturierte Leitfaden mit seiner stabilisierenden, schmutzabweisenden Arztkitteltasche oder im Untersuchungszimmer griffbereit aufbewahrt werden. Die bayerischen Gleichstellungsbeauftragten haben diesen zur Verbesserung der Opferschutzes entwickelt. Beschichtung kann hygienisch Dr. Peter Czermak bedankte sich bei Renate Kögel für deren Einsatz und Unterstützung und sicherte ihr zu, die Flyer an seine Kolleginnen und Kollegen im Ärzte-Kreisverband Mittelschwaben (Landkreise Neu-Ulm und Günzburg) zu verteilen. Der häuslichen Gewalt müsse Einhalt geboten werden, bekräftigte Dr. Czermak. Der Gesetzgeber habe die Rolle der Ärzte dabei gestärkt, „indem er die ärztliche Schweigepflicht gegenüber Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht bei Fällen von häuslicher Gewalt aufgehoben hat“. Die Adressen der regionalen Beratungsstellen wie auch der Polizei nahm Dr. Czermak ebenfalls in Empfang. Ärzte und Angehörige weiterer medizinischer und therapeutischer Berufe, die auch einen „Arztkittelflyer“ haben möchten, können diesen Landkreises Neu-Ulm, Renate Kögel, im Landratsamt Neu-Ulm anfordern: Telefon 0731/7040-609, E-Mail: renate.koegel@lra.neu- ulm.de. kostenlos bei der Gleichstellungsbeauftragten









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