Ulm News, 05.08.2012 13:41
Dritte Streikwoche im Ulmer Nahverkehr hat begonnen
Die Gewerkschaft ver.di hat angekündigt auch in der dritten Streik woche die Fahrer bei Schwaben Mobil wieder zu Arbeitsniederlegun gen aufzurufen. „Die Auswirkungen letzte Woche waren deutlich sichtbar“, betont Maria Winkler, Geschäftsführerin des ver.di Bezirk Ostwürttemberg-Ulm.
ver.di hat im Verlauf der Streiks „an verschiedenen Orten und zu Tageszeiten, die nicht erwartet wurden“ zu Ar- beitsniederlegungen aufgerufen und damit die Arbeitgeberseite im- mer wieder „vor neue Herausforderungen“ gestellt. Am vergangenen Donnerstag hat ver.di die Mittagszeit gewählt und ab 13 Uhr sind weniger als die Hälfte der Busse wie üblich gefahren, nachdem auch die Fahrerablösen nicht mehr funktionierten. Der Streik wurde um 19:30 Uhr beendet und die Spätschicht hat sich dann wieder zur Arbeit gemeldet, berichtet Maria Winkler. Die gewählte Taktik zeige Wirkung, ins- besondere wird der nun schon in die dritte Woche gehende Streik für die SWU teuer, nachdem diese versucht die Fahrausfälle mit eigenem Perso- nal zu kompensieren. Die zum Einsatz kommenden SWU Verkehrsmeister erhalten den dreifachen Lohn wie ein Fahrer bei Schwaben Mobil, rechnet Winkler vor. Bislang habe die Arbeitgeberseite zwar „viel Energie daran gesetzt, Streikbrecher einzusetzen“, aber keine Überlegungen angestellt, wie auf dem Verhandlungsweg der Konflikt gelöst werden kann.“ Seit Sonntag sind alle Fahrer bei Schwaben Mobil und somit auch SWU- Fahrer, die als Leiharbeitnehmer eingesetzt werden, nach einem neuen Not-Dienstplan eingesetzt, der eigens für die „Betriebsstörung Streik“ er- stellt wurde. „Das hat für große Unruhe und Verärgerung gesorgt“, weiß Maria Winkler aus Gesprächen mit den Betroffenen. Danach wisse die Hälfte der am jeweiligen Tag zum Einsatz kommenden Fahrer frühestens 48 Stunden im Voraus, wann sie arbeiten müssen. Die SWU Leiharbeit- nehmer müssen zudem alle Straßenbahndienste sowie alle Spät- und Nachtschichten auf den Bussen übernehmen. Die Fahrer der Schwaben Mobil haben zu Zwei Drittel sog. geteilte Dienste, d.h. sie haben zwar eine Schicht von 11 bis 13 Stunden, jedoch mit mehreren zum Teil unbezahlten Arbeitsunterbrechungen. Als „unsozial und familienfeindlich“ bezeichnet Maria Winkler diese Arbeitszeiten und betont, dass damit die Streikauswir- kungen kaum begrenzt werden. So sieht sie in diesem Notdienstplan den Versuch auf Arbeitgeberseite „die Fahrergruppen gegeneinander aufzu- bringen“ und gegenüber den Städten „Pseudo-Normalität zu signalisieren“. Nach diesem Dienstplan werden seit Sonntag die Fahrer eingesetzt, ob- wohl die Beteiligung mit dem Betriebsrat noch gar nicht abgeschlossen ist. Dies wird nach Einschätzung von ver.di unweigerlich zu weiteren gerichtli- chen Auseinandersetzungen führen. ver.di fordert für die Fahrer und Fahrerinnen bei Schwaben Mobil einen Stundenlohn von 14 € sowie die stufenweise Anpassung ihrer Löhne auf den in Baden-Württemberg üblichen Branchenlohn von derzeit 14,89 €. „Damit würden die Fahrer von Schwaben Mobil immer noch 20 bis 25 Pro- zent weniger verdienen als die SWU-Fahrer“, betont Maria Winkler. Der einseitig vom Arbeitgeber angewendete LBO-Lohntarif hat seit 2006 bis heute zu einer Absenkung der Monatslöhne um 1 €uro geführt. Die zum Juli 2012 „angebotene Tariferhöhung“ von 33 bzw. 37 Cent stelle nicht einmal das Lohnniveau von 2008 sicher.







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