Ulm News, 18.06.2012 17:46
Metall- und Elektroindustrie investiert erneut viel in die Region
Trotz einiger Wolken erscheint die Metall- und Elektroindustrie in der Region insgesamt in einem erfreulichen Licht. Mit Schwung haben sich die Betriebe auf den Weltmärkten bestens in Position gebracht. Im Rahmen eines Pressegesprächs stellte der Arbeitgeberverband Südwestmetall die Ergebnisse seiner jährlichen Wirtschaftsumfrage vor, die er aktuell im Frühjahr unter seinen Mitgliedsfirmen durchgeführt hat.
Das Wirtschaftsjahr 2011 hat die regionale Metall- und Elektroindustrie überaus positiv absolviert, aktuell zeichnen sich aber problematische Einzelbeispiele ab. „Die großen Konzerne müssen sich den globalen Effekten anders stellen als die mittelständischen Betriebe, wir Mittelständler sind zum überwiegenden Teil sehr zufrieden“, sagte Thomas Handtmann, Vorsitzender Südwestmetall der Bezirksgruppe Ulm und Geschäftsführer der Albert Handtmann Holding GmbH & Co. KG in Biberach. Laut Wirtschaftsumfrage von Südwestmetall kletterten die Umsätze in 2011 nochmals um 12 Prozent auf 13,65 Mrd. Euro (in 2010 waren es 12,18 Mrd. Euro Umsatz). „Das gibt Spielraum für Investitionen und damit für Innovationen, die wir konsequent in 2012 vornehmen werden“, fügte Handtmann hinzu. Geplant sind in diesem Jahr Investitionen in Höhe von rund 515 Millionen Euro. Bereits 2011 hatten die Unternehmen 305 Millionen Euro investiert. „Wir bekennen uns zu unserer Region und wir stärken sie mit unseren Investitionen ganz enorm, etwa die kommunalen Finanzen, die Handwerker oder die Baufirmen“, fügte Handtmann hinzu. „Hauptstütze des Aufschwungs war in 2011 das Inlandsgeschäft mit einer Steigerung um 25 Prozent“ konkretisierte Stefan Halder, geschäftsführender Gesellschafter der Erwin Halder KG in Achstetten-Bronnen und stellvertretender Vorsitzender von Südwestmetall Ulm. Der Inlandsumsatz stieg demnach von 4,72 Mrd. Euro in 2010 auf 5,89 Mrd. Euro in 2011. Halder unterstrich aber auch die weiterhin sehr gute Position der heimischen Metall- und Elektroindustrie auf den Weltmärkten. Der Umsatz mit Exporten stieg leicht an um 4 Prozent auf einen Wert von 7,75 Mrd. Euro. Durch das starke Inlandswachstum ging aber der Exportanteil in 2011 leicht zurück (auf 56,8 Prozent). Zukunftsmärkte im Auslandsgeschäft seien weiterhin Russland, China und Indien wie auch Südamerika (vor allem Brasilien). Mit Argusaugen sehe man auf die europäischen Nachbarländer und verfolge mit wachsender Sorge die Euro- und Finanzkrise. „Hier sind wir noch lange nicht durch und müssen unsere Geschäfte behutsam absichern“, fügte Halder hinzu. „Laut Konjunkturumfrage nahmen die Aufträge der Unternehmen weiter deutlich zu – und werden das noch weiter tun. „Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, im Vergleich zum Vorjahresmonat verbuchten zwei Drittel der Betriebe eine Steigerung“, sagte Götz Maier, Geschäftsführer von Südwestmetall Ulm. „52 Prozent der Unternehmen rechnen auch in den nächsten sechs Monaten mit einem steigenden Auftragseingang, zudem ein weiteres Drittel mit gleichbleibend guten Aufträgen“, fügte Maier hinzu. Beschäftigungszahl stieg an – noch offene Stellen „Wer investiert, setzt auch auf seine Beschäftigten und in die Ausbildung“, sagte Thomas Handtmann, „wir haben selbst in der Krise unser Ausbildungsquote hochgehalten und machen dies auch bei gutlaufenden Geschäften, um für die Zukunft qualifizierte Fachkräfte zu erhalten.“ Die Ausbildungsquote beläuft sich konstant bei etwas über 5 Prozent. Damit werden in den teilnehmenden Unternehmen derzeit 2070 junge Menschen ausgebildet. „Die Umfrage hat aber auch ergeben, dass Anfang April noch 136 Azubi-Stellen unbesetzt sind“, sagte Götz Maier, „zum einen Teil sind zu wenig Bewerbungen vorhanden, zum anderen reicht manchmal die Qualifikation nicht aus. “ „Die Mitarbeiterzahl insgesamt stieg in 2011 um 2,6 Prozent und damit um 1100 Beschäftigte an, mithin ein hervorragendes Zeichen“, sagte Thomas Handtmann. Die Zahl der Zeitarbeitnehmer stieg leicht an auf 2300 Personen. Aktuell gibt es in der regionalen Metall- und Elektroindustrie 425 unbesetzte Stellen, davon 138 Ingenieurs- und 175 Facharbeiterstellen. „Der überwiegende Teil der Betriebe will auch in diesem Jahr Beschäftigung aufbauen“, sagte Maier, das sei ein gutes Zeichen für die Beschäftigten der problematischen Einzelbeispiele. „Südwestmetall ist eben auch eine hervorragende Plattform, die Anfragen nach neuen Mitarbeitern kanalisiert.“ Das Netzwerk funktioniere bestens, so Maier, dies dokumentierten auch einige Neueintritte.


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