Ulm News, 20.05.2012 21:07
Die Arena bleibt eine Festung;: Ulm besiegt Würzburg mit 77:65 Punkten
ratiopharm ulm gewann heute das erste Playoff-Halbfinale gegen die s.Oliver Baskets Würzburg mit 77:65. Es war eine u glaubliche Energieleistung der Ulmer Basketballer, die am Ende die Gäste regelrecht niergekämpft hatten. Spiel zwei der „best of five“-Serie steigt am Donnerstag um 20.20 Uhr (live auf Sport 1) in Würzburg.
Sein Sakko hatte Thorsten Leibenath in dieser Saison noch nie abgelegt. Das extrem physisch geführte erste Playoff-Halbfinale gegen die s.Oliver Baskets Würzburg forderte aber auch beim Head Coach seinen Tribut. Spätestens ab dem dritten Viertel coachte Leibenath „oben ohne“.
Und der Einsatz zahlte sich aus: ratiopharm ulm sicherte sich in einem mit Haken und Ösen geführten Schlagabtausch den ersten von drei nötigen Erfolgen für den Einzug ins Finale. Spiel zwei findet am kommenden Donnerstag in Würzburg statt (20.20 Uhr, live auf Sport1). „Es war das erwartet schwere Spiel, weil Würzburg mit einer unglaublichen Intensität spielt. Wenn wir in dieser Serie eine Chance haben wollen, müssen wir hier dagegenhalten“, forderte Head Coach Thorsten Leibenath. Und das tat seine Mannschaft. Bestes Beispiel dafür: Die Reboundstatistik. Das Duell ging mit 36:27 an Ulm.
Besonders freute Leibenath, „dass wir das beste Reboundteam der Liga bei sechs Offensivrebounds gehalten haben“. ratiopharm ulm startete furios in die Partie. Das war auch an Thorsten Leibenaths Aktionsradius abzulesen. So energisch hatte man den Ulmer Head Caoch schon lange nicht mehr sein Team von der Seitenlinie aus dirigieren sehen – zumindest nicht zu so einem frühen Zeitpunkt in einem Spiel. Leibenath ballte die Fäuste, klatschte seine Spieler ab und machte eben so viel Dampf, wie es seine Spieler auf dem Feld taten.
Bis zum 18:8, als Isaiah Swann in der siebten Minute den dritten Ulmer Dreier versenkte, war die Anfangsphase durchaus knapp. Doch bis zum 31:11 – zu Beginn des zweiten Viertels – legten die Ulmer einen Lauf hin, der von Extrapässen auf den besser postierten Kollegen und vor allem von erfolgreichen Dreipunktewürfen geprägt war. Bis zur 12. Minute hatte ratiopharm ulm sieben Mal von jenseits der 6,75-Meter-Linie getroffen.
Die gewohnt aggressive Würzburger Verteidigung lief bis zu diesem Zeitpunkt ins Leere. Auch deshalb, weil die Gastgeber in beeindruckendem Tempo den Ball aus der Gefahrenzone powerten. „In den ersten 14 MInuten war Ulm klar besser. Hier haben wir das Spiel verloren“, analysiert Gästetrainer John Patrick, der klar macht, „dass wir am Donnerstag von Beginn an hellwach sein müssen“. Dass diese atemberaubende Geschwindigkeit nicht über das gesamte Spiel abzuliefern sein würde, war klar und zeigte sich erstmals in der 15. Minute, als der Ulmer Angriffswirbel zu stocken begann und den Baskets neun Punkte in Folge gelangen (33:21).
Die Ulmer Leichtigkeit der Anfangsminuten schien nun wie weggeblasen. Punkt um Punkt holten die Unterfranken auf – und bauten ihre Serie auf 19 Punkte in Folge (ohne Ulmer Zähler) aus. Den Höhepunkt des Würzburger Comebacks bildete ein Steal von Chester Frazier, den der zum 33:28 (18.) per Dunking im Korb versenkte. Und auch nach der anschließenden Auszeit fand das Ulmer Team seine Sicherheit nicht zurück, sondern leistete sich den achten Ballverlust, der in einem unsportlichen Foul von Keaton Nankivil mündete. „Die Ballverluste haben uns sehr weh getan“, so Leibenath, der darin den Grund sieht, warum die 20-Punkteführung auf einmal futsch war. Erst als John Bryant und Isaiah Swann in der 20. Minute trafen (37:31) war die offensive Dürre durchschritten, die Ulm 13 Minuten lang heimsuchte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigten die Gastgeber dann wieder ein
ganz anderes Gesicht – insbesondere Per Günther, der sein Team mit fünf Punkte in Folge auf 46:33 in Führung brachte.
Doch die Freude währte nur kurz: Ein 0:7-Lauf verkürzte den Vorsprung auf sechs Zähler (46:40, 25.). Und es sollte noch knapper – und noch viel lauter – werden: In der 30. Minute verkürzte Chris Kramer für sein Team auf 50:48 – begleitet von einem tosenden Pfeifkonzert, das die ausverkaufte Arena anstimmte um sich ihrem Unmut über die Unparteiischen Luft zu verschaffen. Luft verschaffte auch Tommy Mason-Griffin seinem Team mit seinen Punkten zum 54:48, die er mit Ablauf des dritten Viertels erzielte. Und Mason-Griffin scorte auch im vierten Viertel weiter – übertroffen allerdings von Würzburgs Chris Kramer, der in den ersten fünf Minute des finalen Durchgangs acht Punkte erzielte und seine Farben quasi im Alleingang im Spiel hielt (63:58). Kramer war einfach nicht zu fassen: mit einem Dreipunktspiel verkürzte er auf 63:61. Als Kramer dann auch noch Hilfe von Ben Jacobson erhielt, war der Ulmer Vorsprung aufgebraucht (63:63, 36.). Bis Steven Esterkamp Maß nahm: Mit zwei Dreiern schoss er sein Team erneut in Front (69:65). Für die ganz großen Momente dieser Playoffs ist bisher allerdings einer zuständig: und das ist Per Günther. Erst behielt der Nationalspieler von der Freiwurflinie die Nerven, dann sammelte er einen „lose ball“ auf und sprintete damit zum 73:65 (40.). Und Günther war es auch, der mit seinen Punkten 15 und 16 den Schlusspunkt setze (76:65).
Einen Moment zum Feiern gab es schon vor dem Tip-off: Jan Pommer, Geschäftsführer der Beko BBL, zeichnete John Bryant als MVP und Thorsten Leibenath als Trainer des Jahres aus. Zum Abschluss des ersten Halbfinals sei allen Fans heute Abend (Sonntag, ab 21.45 Uhr) die Sendung „Sport im Dritten“ empfohlen. Der SWR bringt eine Spielzusammenfassung inklusive eines Portraits über den frisch gekürten MVP John Bryant. Für ratiopharm ulm spielten: Swann (13 P), Mason-Griffin (12 P, 4 As), Günther (16 P, 5 Reb), Betz (3 P), Oladipo (dnp), Wenzl (dnp), Heberlein (dnp), Torbert (-), Esterkamp (15 P, 8 Reb), Watts (5 P, 5 Reb), Nankivil (3 P, 7 Reb), Bryant (10 P, 7 Reb).
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