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Ulm News, 23.04.2012 10:41

23. April 2012 von Thomas Kießling
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„Seinen Idealen treu bleiben . . .“ - Die Ulmerin Katrin Schöllhorn startet ihr Modelabel “treu“ in Hamburg


Transparente Wertschöpfung, nachhaltige Qualität und Fair Trade - darauf legen vor allem immer mehr junge Modelabels großen Wert – unter ihnen befindet sich die Ulmerin Katrin Schöllhorn mit ihrem Modelabel „treu“, deren Kollektion erstmals ab diesem Jahr auch in Ulm erhältlich ist.

 

Nachhaltigkeit ist ein Konzept, das immer mehr Anwendung findet – auch in der Fashionindustrie. Öko-Kleidung, die früher out war, avanciert heute zu einem Trend, der Mode- und Umweltbewusstsein vereint – auch “Ethical Fashion“ genannt. Hierbei stehen ökosoziale Aspekte, wie transparente Wertschöpfung, nachhaltige Qualität und Fair Trade im Vordergrund. Darauf legen vor allem immer mehr junge Labels großen Wert – unter ihnen befindet sich die Ulmerin Katrin Schöllhorn mit ihrem Modelabel „treu“, deren Kollektion erstmals ab diesem Jahr auch in Ulm erhältlich ist. „Seinen Idealen treu bleiben...“ lautet der Grundsatz, nach dem die 29-Jährige seit 2010 in ihrem Hamburger Atelier minimalistische und lässige Kollektionen entwirft. Im Mittelpunkt stehen Kleidungsstücke, die ausschließlich unter Verwendung von fair gehandelter Bio-Baumwolle hergestellt werden. Zudem erfolgt die Produktion in Deutschland, was nicht nur einen qualitativen Vorteil mit sich bringt, sondern auch kurze Transportwege sowie die Unterstützung kleiner Produktionsbetriebe. „Das ’treu’ ein grünes Label geworden ist, war für mich selbstverständlich. Ich wollte und will Kleidung mit gutem und reinem Gewissen verkaufen“, erklärt Katrin Schöllhorn. Wesentliches Ziel dabei ist, die Ausbeutung von Mensch und Natur gleichermaßen zu verhindern. Anhand ihres Lebenslaufs kann man ihre zielstrebige Karriere erkennen. Nachdem sie in München ihre Ausbildung als Damenschneiderin abgeschlossen hatte, folgte eine Tätigkeit als Musternäherin bei Hugo Boss in Metzingen. Im Anschluss an eine Weiterbildung zur staatlich geprüften Produktentwicklerin sowie eine Trainee-Position in diesem Fachgebiet folgte im November 2010 der Schritt in die Selbstständigkeit. „Der Traum von einem eigenen Label schlummerte schon zu Schulzeiten in mir. Mit meinem bewusst gewählten Werdegang ebnete ich hierfür die perfekten Voraussetzungen“, erklärt sie. Jedoch hätte sie trotzdem nicht damit gerechnet, dass sie ihren Traum bereits im Alter von 27 Jahren verwirklichen könne. Bestandteile der “treu“-Kollektion sind Basics in dezenten Farben mit geradlinigem Design, die zu allem kombiniert werden können. „Durch dieses Zusammenspiel und die Verwendung von qualitativ hochwertigen Biostoffen, die in Deutschland gestrickt und gefärbt werden, entstehen Kleidungsstücke, denen man treu bleibt“, somit kombiniert das Label Modernität und Zeitlosigkeit mit Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit. Das aktuelle Sortiment von “treu“ besteht aus Basic Shirts, T-Shirts und Kleidern – für die kommende Winterkollektion ist bereits eine Erweiterung um Cardigans, Hosen und Schals geplant. Der Unterschied zu der Beschaffenheit von konventioneller Kleidung liegt unter anderem darin, dass beim biologischen Anbau von Baumwolle keinerlei Pestizide oder chemische Dünger verwendet werden. Um den Reifegrad der Pflanzen zu garantieren, wird die Baumwolle von Hand geerntet. Dadurch entsteht aber nicht nur ein qualitativer Vorteil für die Stoffe, die bei “treu“ verwendet werden. Im Gegenzug wird die Fruchtbarkeit und Unversehrtheit des natürlichen Bodens bewahrt. Momentan sind diese Handlungsweisen noch nicht bei vielen Produzenten und Konsumenten verankert, denn bisher ist diese besondere Sparte der Modebranche recht überschaubar. Die meisten Verbraucher sind beim Anblick von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen oder Umweltverschmutzung geschockt, jedoch wird dies selten bei der nächsten Shoppingtour im Hinterkopf behalten. Hierfür nimmt Katrin Schöllhorn die großen Unternehmen in die Pflicht. „Es ist höchste Zeit, dass die Unternehmen endlich Verantwortung übernehmen und ihre Herstellungsbedingungen verschärfen und besser kontrollieren. Das, was die kleinen Biolabels bewirken, ist ein Anfang, aber leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, lautet ihr Standpunkt. Denn trotz zahlreicher Aufklärungskampagnen werben einige dieser Firmen mit hippen Designs zu Niedrigpreisen. Dabei lautet selten die Frage, auf wessen Kosten diese möglich sind. Ein Umdenken im Konsumentenverhalten, sodass bewusster eingekauft wird, ist hierfür das langfristige Ziel und auch der Sinn, der hinter “treu“ steckt. „Treu bleiben heißt, an seinen Idealen festhalten. In Deutschland produziert, aus fair gehandelter Bio-Baumwolle, sind die geradlinigen Designs von ’treu’ wie ein Versprechen. Wir bleiben treu.“



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