ulm-news.de

Donaubad Skyscraper - oben_neu
Sie sind hier: ulm-news Startseite  Nachrichten

Ulm News, 16.04.2012 12:08

16. April 2012 von Thomas Kießling
0 Kommentare

Zugewanderte Ingenieure müssen nicht länger Taxi fahren


 schließen


Beschreibung: Die Berufe in Deutschland sollen bunter werden. Frauen und Männer mit Migrationshintergrund haben künftig durch das neue Anerkennungsgesetz größere Chancen, hierzulande in ihrem im Ausland erlernten Beruf eine Anstellung zu finden.

Fotograf: Foto: Fotolia/Landratsamt Neu-Ulm

Foto in Originalgröße



Die Informatikerin aus Kasachstan arbeitet als Sekretärin, der Arzt aus dem Libanon verdient sein Geld als Krankenpfleger, der Ingenieur aus Russland fährt Taxi. Weil ihre Abschlüsse hierzulande nicht zählen, sind zahlreiche Zuwanderer bisher gezwungen, sich in einem Job zu verdingen, für den sie weit überqualifiziert sind. Nun soll sich das ändern, informiert die Integrationsbeauftragte des Landkreises Neu-Ulm, Renate Kögel.

 Am 1. April ist ein Gesetz in Kraft getreten, das die Chancen von Zuwanderern verbessert, in ihrem erlernten Beruf arbeiten zu dürfen. Das so genannte Anerkennungsgesetz vereinfacht die Anerkennung von ausländischen Berufs- oder Hochschulabschlüssen. Jeder, der einen ausländischen Abschluss vorweisen kann, hat jetzt einen Rechtsanspruch darauf, dass Behörden und Kammern überprüfen, ob seine Qualifikation mit einem deutschen Berufsabschluss gleichwertig ist. Die Gleichwertigkeitsprüfung erfolgt nach einheitlichen Kriterien. Ausschlaggebend sind nunmehr nur noch Inhalt und Qualität der Berufsqualifikationen. Bisher war die Zulassung zu bestimmten Berufen zusätzlich an die deutsche oder EU-Staatsangehörigkeit gebunden. Das neue Gesetz schafft diese Bindung weitgehend ab. So kann jetzt zum Beispiel ein türkischer Arzt eine Approbati-on in Deutschland erhalten, wenn er die fachlichen Voraussetzungen dafür erfüllt. Für die Antragstellung sind Nachweise in deutscher Sprache über die absolvierten Ausbildungsgänge und ausgeübten Erwerbstätigkeiten sowie Befähigungen vorzulegen. Außerdem ist der eigene Personalausweis, Pass oder ein anderer Identitätsnachweis vorzulegen. Schließlich muss erklärt werden, dass man zum ersten Mal einen Antrag auf Anerkennung des eigenen Berufs- oder Hochschulabschlusses stellt. Die Antragsteller – bundesweit wird mit etwa 300.000 gerechnet – erhalten nach Vorlage aller Unterlagen einen Bescheid, ob ihre im Ausland erworbene Ausbildung einem deutschen Beruf entspricht. Gegebenenfalls wird ihnen gleichzeitig mitgeteilt, welche Lücken sie haben und wie sie diese ausgleichen können. Damit können sich Bewerberinnen und Bewerber gezielt nachqualifizieren. Hintergrund des Anerkennungsgesetzes ist der Fachkräf-temangel in der deutschen Wirtschaft, der sich durch den demo-grafischen Wandel in den nächsten Jahren weiter verschärfen wird. In manchen Regionen und Branchen bleiben immer mehr Stellen unbesetzt. Gleichzeitig müssen gegenwärtig viele der 2,9 Millionen Migranten, die ihren höchsten beruflichen Abschluss im Ausland erworben haben, in Berufen unter ihrer Qualifikation arbeiten. „Das passt nicht mehr zusammen“, sagt Landrat Erich Josef Geß-ner. Er und die Wirtschaftsbeauftragte des Landkreises, Monika Stadler, erhoffen sich durch das Anerkennungsgesetz Rücken-wind auch für die eigenen Anstrengungen des Landkreises Neu-Ulm zur Fachkräftesicherung für die heimischen Wirtschaft. Die Integrationsbeauftragte des Landkreises Neu-Ulm, Renate Kögel, geht zugleich davon aus, dass das neue Gesetz bedeut-same Vorteile für Zuwanderer mit sich bringt: „Die Anerkennung des eigenen Berufs ist auch ein Zeichen der Anerkennung als leistungsfähige Person in der deutschen Gesellschaft. Integration, Selbstachtung und Motivation werden dadurch gefördert.“ Für Juni dieses Jahres ist eine Informationsveranstaltung im Landratsamt mit einem Anerkennungsberater von MigraNet Augs-burg geplant. Weitere Auskünfte erteilen Renate Kögel unter der Telefonnummer 0731/7040-609 oder Monika Stadler unter 0731/7040-108. Nähere Informationen gibt es auf dem offiziellen Anerkennungs-portal des Bundes im Internet unter www.anerkennung-in-deutschland.de oder über die Telefon-Hotline 03018/15-1111. Auf der Website sind unter der Rubrik „Berufliche Anerkennung“ auch die zuständigen Stellen genannt, an die – je nach Beruf – die Anerkennungsanträge zu richten sind. INFO: Das Anerkennungsgesetz findet auf rund 350 Ausbildun gsberufe im dualen System Anwendung. Dazu zählen zum Beispiel Kfz-Mechatroniker, Bäcker oder Industriekauffrau. Außerdem gilt das neue Verfahren für die bundesrechtlich geregelten Berufe wie Arzt, Krankenschwester oder Juristin. Für die landesrechtlich geregelten Berufe wie Lehrer, Erzieherin oder Ingenieur haben die Länder angekündigt, ihre Anerkennungsverfahren dem Bundesgesetz anzupassen.



Speakers Night 1Theaterfreunde Ulm - Theater-Fundus 2Mia sind mehr - Kampagne der Stadt Neu-UlmStauferkrone 2026Sparkasse NU

Termine & Kino

weitere Termine
Donaubad Skyscraper - oben_neu
Dec 15

Frontalcrash auf der B10-Umleitungsstrecke
Ein Frontalzusammenstoß am Montagnachmittag in Ulm führte glücklicherweise nur zu zwei...weiterlesen


Dec 15

Fahrgäste in Furcht: Fremder steigt mit Pistole in Linienbus in Blaustein ein
Heikle Situation für besorgte Fahrgäste in einem Linienbus in Blaustein: sie meldeten am Freitagabend...weiterlesen


Dec 14

Übel gegen Baum geprallt: 18-Jährige kommt auf der B 30 bei Ulm von der Fahrbahn ab
Eine 18-jährige Autofahrerin ist am Donnerstag bei Ulm von der Bundesstraße 30 abgekommen. Sie prallte...weiterlesen


Dec 22

Fenster fliegt bei Explosion in Ulm beim Brand durch die Häuserfront
Eine heftige Explosion hat am Samstagmorgen eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Ulmer Schülinhof...weiterlesen


Dec 26

Ein Glanzlicht des Jahres: in Ulm geboren und die Welt erobert - Hildegard Knef wäre am 28. Dez. 100 Jahre alte geworden für eine - eine Diva
"Ich will alles", am besten "Für mich soll`s rote Rosen" - am 3. April 2025 kam eine feine Biographie...weiterlesen


Dec 22

Die Gänstorbrücke wird bis 23. Dez. 2025 jeweils in der Nacht voll gesperrt - und weitere Baustellen-News
Das Baustellen-Update der Stadt Ulm führt uns in dieser Woche hinaus auf die A 8, wo mittlerweile...weiterlesen


Dec 25

FWG fordert: Ulmer Weihnachtsmarkt soll länger offen bleiben - morgen am 2. Weih.Feiertag beginnt schon mal der Wintermarkt
Die FWG-Fraktion stellt einen Antrag an die Verwaltung: Prüfung einer dauerhaften Verlängerung der...weiterlesen



Donaubad Skyscraper - oben_neu

 
© ulm-news.de, Nachrichten für Ulm und Umgebung   KONTAKT | FAQ | IMPRESSUM | DATENSCHUTZ | Cookie Einstellungen anpassen nach oben