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Ulm News, 01.01.1970 01:00

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Film Kahlschlag über den Regenwald ist demnächst in Ulm zu sehen


Alles wäre es abgestimmt gewesen, startete kurz nach der Kinopremiere „KAHLSCHLAG – Der Kampf um Brasiliens letzte Regenwälder, die Initiative von Ministerin Aigner zum Thema Mindesthaltbarkeitsdatum auf Lebensmitteln. Beides hängt unmittelbar zusammen. Denn ein grossteil der Importe von Soja oder Getreide landet als Futtermittel in unseren Mastbetrieben. Der Film ist demnächst auch in Ulm zu sehen.

Die Spannung war zu Spüren im fast vollbesetzten Kinosaal. Nach einer kurzen Einführung starte der Film. Betroffenheit, Machtlosigkeit und Ohnmacht schien sich unter den Zuschauern auszubreiten, deren Blicke den einprägsamen Bildern und den deutschen Untertiteln folgten, die die Geschichte der Guarani Kaiowa im Bundesstaat Mato Grosso do Sul in Südwesten Brasiliens erzählt, und dass nichts mehr so ist wie es einmal war. Begonnen hat das Drama vor etwa 60 Jahren, als die ersten Holzfäller, Landbauern und Viehzüchter kamen. Die Guarani Kaiowa wurden Stück für Stück aus ihrem Lebensraum gedrängt, enteignet und letztlich in Reservate gepfercht. Die einstigen Hüter des Waldes wurden von Agrargiganten und ihren Milizen gejagt, eingeschüchtert und nicht selten ermordet. Der Regenwald ist fast gänzlich gewichen für Soja- und Weizenfelder oder Rinderweiden. Die Böden sind nach wenigen Jahren ausgelaugt und mit Herbiziden und Pestiziden so verseucht, dass außer den Agrarpflanzen fast nichts mehr wächst, und die letzten Vorkommen an Grundwasser verseucht sind. Daneben breitet sich die Rinderzucht aus. Die Guarani Kaiowa müssen dabei mit ansehen, wie auf ihrem einstigen Land täglich hunderte Rinder geschlachtet und abtransportiert werden. Bestimmt für den brasilianischen und internationalen Markt. Der Hunger Europas, Nordamerikas und vor allem Chinas nach billigen Rohstoffen für die Lebensmittelindustrie ist so immens, dass nicht nur Mato Grosso do Sul – immerhin ein Gebiet so groß wie die Bundesrepublik Deutschland – zu fast 100% seine Regenwälder verlor, sonder viele andere Regionen auch. Die Satelittendaten der letzten 40 Jahre zeigen das Ausmaß in all seinen Ausmaßen. Die Folgen für die Umwelt unabsehbar. Ebenso die Folgen für unsere zukünftige Nahrungssicherung. Kahlschlag – Der Kampf um Brasiliens letzte Regenwälder, ist kein lauter, kein schriller Film. Der Film beeindruckt durch seine Bilder, und dass die Akteure zu Wort kommen. Keine schnellen Schnitte. Keine hektischen Kommentare. Nein, die Indigene Bevölkerung kommt zu Wort. Eine Bevölkerung im Umbruch, die aus ihren letzten Reservaten den Widerstand planen und Wagen. Ein mutiges unterfangen gegen übermächtige Agrarkonzerne, wie etwa der US-amerikanische Familienbetrieb Cargill (Jahresumsatz ca. 110 Milliarden US $), oder skrupellose Farmer mit ihren Killerkommandos. Trotz aller Tragik hat dieser Film auch eine Art heimlicher Held. Es ist ein Franziskaner der sich das Vertrauen der Indigenen Bevölkerung erworben hat und als Mittler zwischen den ungleichen Fronten agiert. Eine Herausforderung die fast unüberwindbar ist. Wirtschaft und Konsum wachsen schneller als je zuvor. Und das Drama geht weiter. Denn im Norden des Amazonasgebiets beginnt die gleiche Entwicklung wie in Mato Grosso do Sul. Doch Brasilien ist mittlerweile in bester Gesellschaft mir Kolumbien, Ecuador, Bolivien und Peru. Dass die Konsumenten in den „reichen“ Ländern dazu beitragen können, dass dieser Irrsin gestoppt wird, liegt auf der Hand, wenn man bedenkt, dass allein in Deutschland etwa 20 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll landen. Im Anschluss des Films standen der Dokumentarfilmer Marco Keller, die Fersehköchin Sarah Wiener und der Brasilienkoordinator Willi Döpp von Amenesty International, den vielen Fragen des Publikums rede und Antwort. Sarah Wiener apellierte weniger oder gar kein Fleisch zu konsumieren. In Anbetracht der Tatsache, dass für Tierfutter fast genauso viel Agrarfläche benötigt wird, wie für menschliche Nahrung, kann und muss dieser Appell unterst&am p;am p;uu ml;tzt werden. Der Film zeigt nicht nur die Probleme auf, sondern bietet auch Lösungsansätze. Nach dem erfolgreichen Start in Hamburg und weiteren Stationen wie zum Beispiel Berlin, Leipzig, Blaubeuren oder Ulm hoffen die Verantwortlichen, dass das Problem der Vernichtung der Regenwälder thematisiert wird. Dass Konsumenten, Produzenten, Händler aufhorchen, und die politischen Verantwortlichen endlich handeln. Weitere Informationen zum Film gibt es unter www.kahlschlag-derfilm.de



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