Ulm News, 01.01.1970 01:00
Noch mehr Warnstreiks im öffentlichen Dienst: Am Montag geht in Ulm fast nichts mehr
Mit einer zweiten und noch heftigeren Warnstreikwelle antworten die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes im ver.di Bezirk Ostwürttem-berg-Ulm auf das Angebot der öffentlichen Arbeitgeber in der laufen-den Tarifrunde. Für kommenden Montag hat ver.di Beschäftigte in Krankenhäusern, Kindertagesstätten, Verwaltungen und vielen anderen Betrieben und Einrichtungen in den Städten Ulm,
Heidenheim und Schwäbisch Gmünd zur befristeten Arbeitsniederlegung aufgerufen. Mit den Warnstreiks soll der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden, bei der nächsten Tarifverhandlung am 28. März ein ernsthaftes Ange-bot vorzulegen. Ulm … Einer der landesweiten Schwerpunktstreiks wird in Ulm stattfinden, daher müssen sich die Bürger und Bürgerinnen auf deutliche Einschränkungen einstellen. Die Gewerkschaft ver.di ruft mehrere hundert Beschäftigte der Stadtverwaltung und der städtischen Betriebe auf die Arbeit befristet niederzulegen. Beschäftigte weiterer öffentlicher Arbeitgeber wie den Stadtwerken Ulm (SWU), den Entsorgungsbetrieben (EBU), der Kläranlage Steinhäule und des Landratsamtes Alb-Donau werden sich im Laufe des Vormittags dem Warnstreik anschließen. Um 10 Uhr ist eine öffentliche Kundgebung am Münsterplatz geplant an der als Hauptrednerin Frau Leni Breymaier, ver.di Landesbezirksleiterin zu den Streikenden sprechen wird. ver.di rechnet mit 2.000 Teilnehmern an der Kundgebung, bereits um 9:15 bzw. 9:30 Uhr werden Streikende in zwei Demonstrationszügen vom Willy-Brandt-Platz sowie von der Karlstraße 1 zum Münsterplatz ziehen. Durch die Arbeitsniederlegung öffnen viele städtischen Kindertagesstätten erst mittags, dort wurden die Eltern bereits informiert. Den ganzen Tag bleiben der Tiergarten und alle städtischen Recyclinghöfe geschlossen. Auch der öffentliche Nahverkehr ist betroffen, die meisten Busse und Bahnen der SWU Verkehr werden am Montag im Depot bleiben. Geöffnet bleiben morgens die Parkgaragen der PBG Ulm, jedoch dürften wegen dem Warnstreik im Nahverkehr schon in den frühen Vormittagsstunden die Plätze belegt sein. Es ist auch damit zu rechnen, dass die Erreichbarkeit der öf-fentlichen Verwaltung stark eingeschränkt sein wird, ebenso wird es zu Verzögerungen bei der Tonnenleerung kommen und die Stadtreinigung wird ebenfalls ab 9:00 Uhr eingestellt. Winkler geht von einer hohen Beteiligung an den Warnstreiks aus, „denn die Beschäftigten in Ulm sind richtig sauer über das Minusangebot“, gibt Maria Winkler, Geschäftsführerin des ver.di Bezirk Ostwürttemberg-Ulm die Stimmung an der Basis wieder. „Sie haben das Arbeitgeberangebot durchschaut und sind nicht bereit, für weitere 24 Monate Reallohnverlust hinzunehmen“. Heidenheim …Mit ganztägigen Arbeitsniederlegungen muss in Heidenheim gerechnet werden, da weite Teile der Stadtverwaltung und städtischen Betriebe, die Stadtwerke, die Kreissparkasse, das Landratsamt, die Agentur für Arbeit und das Jobcenter zum Warnstreik aufgerufen werden. Zu längeren Arbeitsniederlegungen wird es auch in den Kliniken Heidenheim kommen. ver.di wird zwar dort für eine ausreichende Notbesetzung Sorge tragen allerdings werden an diesem Tag nur zwei Operationssäle für Notfälle zur Verfügung stehen. Bei ver.di geht man davon aus, dass mehrere hundert Beschäftigte dem Warnstreikaufruf Folge leisten. Ein Teil der Streikenden wird sich bereits morgens auf den Weg nach Ulm machen, um an der zentralen Streikkundgebung auf dem Münsterplatz teilzunehmen. ver.di fordert sechseinhalb Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 200 Euro. Nach den Vorstellungen der Arbeitgeber sollen den bei Bund und Kommunen beschäftigten Arbeitnehmer „für weitere 24 Monate Reallohnverlust verordnet werden“, so Winkler „das werden sich die Beschäftigten nicht gefallen lassen“. Schwäbisch Gmünd / Mutlangen … Bereits zum zweiten Mal wi rd in dieser Tarifrunde in Schwäbisch Gmünd gestreikt, diesmal geht es heftig zur Sa-che, weil teilweise ganztägig die Arbeit eingestellt wird. So werden mor-gens die Beschäftigten der städtischen Betriebe, der Straßenmeisterei und der Stadtwerke erst gar nicht am Arbeitsplatz erscheinen. Die Beschäftigten des Klinikum Schwäbisch Gmünd in Mutlangen werden von 8:00 bis 14:00 Uhr befristet die Arbeit niederlegen, es wird jedoch für eine Notbesetzung gesorgt. Ein Teil der Streikenden wird sich bereits morgens auf den Weg nach Ulm machen, um an der zentralen Streikkundgebung auf dem Münsterplatz teilzunehmen.









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