Ulm News, 20.02.2012 10:46
Ulmer Wissenschaftlerinnen erhalten Weiterbildungs-Innovationspreis 2012:


Beschreibung: Prof. Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (links), überreicht Beate Kern, Projektleiterin am ZNL (3. v.l.), den Weiterbildungs-Innovationspreis. Mit dabei: Gabriele Korge vom Projektpartner IAT und Marie
Fotograf: Uni Ulm

Viele große Unternehmen bieten ihren Führungskräften einen bunten Strauß an Weiterbildungsmöglichkeiten. Mitarbeitern kleinerer Betriebe aus Produktion und Handwerk sind diese Angebote bislang oft verwehrt geblieben. Abhilfe schafft das Projekt „Entwicklungsbegleitung“ (ENBIWE), das in der Arbeitsgruppe Betriebliches Lernen (Leitung: Beate Kern) am Ulmer „ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen“ erdacht worden ist.
Durch das Projekt werden bei Praxispartnern, darunter ein produzierender Betrieb und zwei Handwerksunternehmen aus dem Bereich Elektrotechnologie, Impulse für ein besseres Verständnis von lebenslangem Lernen gegeben.
Jetzt ist das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte Projekt mit dem Weiterbildungsinnovationspreis 2012 des Bundesinstituts für Berufsbildung ausgezeichnet worden. Der mit 2500 Euro dotierte Preis wurde bei der Bildungsmesse didacta in Hannover verliehen.
Konkret führen so genannte Entwicklungsbegleiter bei den Praxispartnern Mitarbeitergespräche zu Arbeits- und Lebensthemen.
Über einen Zeitraum von etwa zwei Monaten werden bei diesen ereignisorientierten Entwicklungsgesprächen persönliche Potentiale erkannt und in handhabbare Ziele umgesetzt. So soll die Flexibilität von Unternehmen und Mitarbeitern gestärkt werden.
Das Angebot richtet sich vor allem an ältere, un- und angelernte Kräfte sowie Facharbeiter. Auslöser für ENWIBE sind gesellschaftliche Veränderungen wie längere Lebensarbeitszeiten und der Fachkräftemangel. Gleichzeitig müssen besonders Handwerksbetriebe sowie produzierende Unternehmen flexibel und innovationsfreudig bleiben. Dass Lernen bis ins fortgeschrittene Lebensalter gut möglich ist, unterstreichen neue Erkenntnisse der Neurowissenschaft: Auch in der zweiten Lebensphase können sich Gehirne verändern – zum Beispiel wenn Neues gelernt wird. Wir bleiben mindestens bis zum Rentenalter und oft darüber hinaus lernfähig.
ENWIBE wird in den Betrieben gut angenommen, besonders beliebt sind Deutschkurse. Außerdem wollen viele Mitarbeiter ihre Computerkenntnisse auffrischen.
Die Entwicklungsbegleiter werden am ZNL in Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Institut für Arbeitswissenschaften und Technologiemanagement sowie dem Elektrotechnologiezentrum (etz, Stuttgart) ausgebildet. Workshops behandeln zum Beispiel neurobiologische Erkenntnisse rund um den Lernprozess sowie Grundlagen der Motivationstheorie. Für den Arbeitsalltag bekommen Entwicklungsbegleiter von den Forschern erdachte Materialien sowie Leitfäden für die Mitarbeitergespräche an die Hand. Die Begleiter sind anhand eines im Vorfeld erstellten Profils ausgewählt worden. Sie sind entweder Mitarbeiter der Partnerbetriebe oder des etz.
Die Arbeitsgruppe Betriebliches Lernen forscht seit 2007 am ZNL (Direktor Professor Manfred Spitzer) und setzt sich aus Praktikern sowie Wissenschaftlern zusammen. Am jetzt ausgezeichneten Projekt sind die Psychologinnen Agnes Bauer, Simone Bergande und Beate Kern sowie die Sozialpädagogin Petra Evanschitzky beteiligt.







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