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Ulm News, 13.02.2012 15:00

13. February 2012 von Thomas Kießling
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Handwerkskammer und Schulen sorgen sich um Zukunft der beruflichen Bildung in der Region


Die ganze Welt träumt von einem Bildungsideal, das das Abitur für alle Bürgerinnen und Bürger vorsieht. Doch die Realität ist eine völlig andere. Zu diesem Schluss kamen die Schulleiterinnen und Schulleiter der beruflichen Schulen zwischen Ellwangen und dem Bodensee beim Netzwerkgespräch „Berufliche Bildung“ in der Handwerkskammer Ulm. „75 Prozent der Bevölkerung sind Nicht-Abiturienten“, stellte Dr. Tobias Mehlich,

 Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, fest. Trotz-dem fokussiert die Bildungspolitik vor allem die verbleibenden 25 Prozent und ignoriert damit die Leistung der Mehrheit. Doch die beruflichen Schulen sind die Werbeträger für die berufliche Ausbildung. Wir müssen aufpassen, dass die Qualität nicht beginnt zu leiden“. Im Mittelpunkt der Diskussion um die aktuelle Bildungspolitik stand auch die neue Gemeinschaftsschule. Die Schulleiter waren sich einig, dass diese nicht zur Konkurrenz der bereits bestehenden zweijährigen Be-rufsfachschulen werden dürfe. „Es wäre vernünftig, bereits vorhandenes Know-How bei den beruflichen Schulen zu nutzen“, so Reinhard Eber-hard, von der Technischen Schule in Aalen. Die Berufsfachschule sei ein Erfolgsmodell für Hauptschüler und biete einen idealen Einstieg in die duale Ausbildung. Gisela Stephan von der Kaufmännischen Schule in Schwäbisch Gmünd sprach außerdem den Wunsch aus, das berufliche System in die Pläne der Gemeinschaftsschule zu integrieren. Die Maxime müsse dabei lauten: Kein Abschluss ohne Anschluss. Bedacht werden müsse dabei auch, so der Leiter des Kreisberufsschulzentrums Ellwangen, Peter Lehle, wo und wie eine berufliche Orientierung an den Gemeinschaftsschulen stattfinden könne – ein Ansatzpunkt den auch die Handwerksorganisationen seit langem verfolgen. Lehle: „Es ist wichtig, dass die Berufsorientierung von denjenigen gemacht wird, die über das berufliche Know-How verfügen“. Sowohl die gut ausgestatteten Un-terrichtsräume, als auch der Ausbildungshintergrund der Berufsschulleh-rer böten die besten Voraussetzungen, Berufsorientierung professionell anzubieten. Mehlich: „Der Schritt an die beruflichen Schulen ist hier na-heliegend, denn dort sitzen die Experten“. Wichtig sei es außerdem, dass die Diskussion um die Gemeinschafts-schulen wieder mehr inhaltlich, mit Bezug auf die Lehrpläne, geführt werden sollte. Es sei auffällig, dass sich die geplanten Gemeinschafts-schulen vor allem im ländlichen Raum ansiedelten. Die Frage sei, inwie-fern dies einem strukturellen Element und weniger der inhaltlichen oder pädagogischen Qualität geschuldet sei. Manfred Rieger von der Berufli-chen Schule in Riedlingen: „Im Augenblick wird die Diskussion mehr auf der Ebene geführt von ‚bleibt ein Schulstandort erhalten oder nicht‘. Da-bei geht es viel zu wenig um die Qualität der entsprechenden Bildung“. Schulen hätten kaum eine andere Wahl, als einen Umstrukturierungsan-trag zu stellen. Gemeinschaftsschulen entstünden vielfach auch aus der Angst vor dem Verfallen der Schulen. Mehlich: „Die Gemeinschaftsschule wird kommen. Der Zug steht schon auf dem Gleis. Jetzt müssen wir ihn gemeinsam zum Fahren bringen. Dabei bedarf es gescheiter Lehrpläne und der Beibehaltung des Noten-systems. Ein wesentlicher Punkt muss außerdem die Berufsorientierung sein“. Einig waren sich alle Beteiligten, dass die berufliche Bildung einen hohen Qualitätsstandard hat. Das zeichne sich unter anderem an der Wirt-schaftsstruktur vor Ort ab. Und auch in puncto Gleichwertigkeit der beruflichen und akademischen Bildungsabschlüsse gingen die Meinun-gen in dieselbe Richtung. Hinsichtlich des Deutschen Qualifikationsrah-mens sei es ein guter Erfolg, dass Bachelor und Meister auf Niveaustufe sechs eingestuft werden. Zufrieden sei man auch mit der Niveaustufe vier für die Abschluss- und Gesellenprüfung. „Wir haben festgestellt“, erläutert Mehlich, dass zwischen den beruflichen Schulen und den Bedürf nissen des Handwerks eine große Schnittmenge besteht. Ein solcher Austausch ermöglicht es uns, die Theorie mit der Praxis abzugleichen und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln“.



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