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Ulm News, 21.01.2012 17:50

21. Januar 2012 von Ralf Grimminger
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Ein Projekt, das einst nur eine Fata Morgana war


Ein hochkarätiger Referent war zu Gast beim Marketing Club Ulm/Neu-Ulm im Maritim-Hotel. Mit Max Schön kam der Präsident der deutschen Gesellschaft des Club of Rome und erläuterte das Project Desertec.

Was anfangs als Fata Morgana verspottet wurde, lässt nun die Menschheit staunen: ein 50 Fußballplatz großes Solarkraftwerk wie im spanischen Aleria, das mit thermischem Speicher den Strom jederzeit abrufbar macht, ist ein Sinnbild der Energiezukunft. "Desertec", erklärt Max Schön, "ist dabei sprichwörtlich die Verbindung zwischen der Wüste und den Technologiestaaten, desert und tech eben." Es gehe nicht nur um Photovoltaikanlagen, sondern schon um die nächste Fata Morgana, erläutert Max Schön weiter. Ziel: Im Jahr 2050 wollen zehn bis elf Milliarden Menschen ebenfalls die Möglichkeit haben, gut auf der Erde zusammen zu leben. "Wenn wir so weitermachen, brauchen wir 2050 die Erde dreimal, so übernutzt wird sie dann sein", sagt Max Schön. Umdenken sei also angesagt. Nun entwickeln Menschen, die einen Plan haben, einen für die gesamte Menschheit. Max Schön gehört zu den Entwicklern. Mit diesem Crede war damals der Club of Rome entstanden. Er wurde 1968 von dem FIAT-Manager Aurelio Peccei und dem OECD-Generaldirektor Alexander King in Rom ins Leben gerufen, mit dem Ziel, sich für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft der Menschheit einzusetzen. Die Vereinigung von Persönlichkeiten aus Wissenschaft - in Ulm ist Prof. Franz Josef Radermacher von der Universität Ulm erlauchtes Club-Mitglied - Kultur, Wirtschaft und Politik und aus allen Regionen unserer Erde wurde zur Weltinstitution, vor allem mit Dennis Meadows Buch von 1972 "Die Grenzen des Wachstums". Desertec ist nun quasi der Club of Rome 2Punkt0. Der permanent "erhobene Zeigefinger" ist zur Foundation Desertec weiterentwickelt worden. Über die hauseigene Industrie-Initiative Dii GmbH gibt es in der Stiftung einen Motor, der Projekte auch richtig umsetzen kann - nicht nur beraten. Die Dii knüpft dabei die Bande zwischen Unternehmen, Investoren bis hin zu ganzen Staaten. "Denn ohne Energie gibt es kein Wasser, ohne Wasser wandern die Völker zum Wasser, dadurch kommt es zum Streit mit den dort Sesshaften, und letztendlich kommt es zu Kriegen", skizziert Max Schön die Lage. Der Mittlere Osten und Nordafrika seien dabei die Hotspots. Und eben dort könnten die Kraftwerke entstehen. Die Revolutionen in vielen nordafrikanischen Staaten spielt der Energieevolution in die Karten - und zwar zu deren Vorteil. "Die Energie wird in den Erzeugerländern selbst verbraucht, ist nötig für deren Wachstum", sagt Schön. Nur etwa 20 Prozent des erzeugten Stroms soll nach Europa kommen. "Mit Gleichstromleitungen ist das übrigens möglich, an der Ostsee oder in Norwegen funktionieren diese Stromnetz jetzt schon", erklärt Max Schön. Der 50-jährige Max Schön weiß, wovon er spricht. Nach dem frühen Tod des Vaters hat er den elterlichen Betrieb 26 Jahre lang prosperieren lassen. Jetzt fiebern die fünf Kinder seiner Patchworkfamilie mit, wie Desertec durchstartet. Vor drei Jahren wurde das Projekt erst begonnen. Ein rotes Quadrat als graphisches Symbol für den Markenkern ist umgeben von vielen weiteren und symbolisiert damit, dass lediglich eine kleine Fläche auf der Welt nötig ist, um genug Strom für die Weltbevölkerung zu erzeugen - rund 350 Quadratkilometer. Und: In sechs Stunden empfangen die Wüsten der Erde mehr Energie als die gesamte Menschheit in einem Jahr verbraucht. Ganz große nationale wie internationale Unternehmen machen sich den Imagetransfer zunutze und engagieren sich in der Desertec-Stiftung. Eine Kampagne für Desertec sei vorbereitet, erzählt Max Schön vor einem fachkundigen Publikum des Ulmer Marketing-Clubs, es fehle nur noch das Geld, sie zu starten. Noch würden zu wenige an die Energierevolution glauben. Max Schön kündigt für Ende des Monats daher den nächsten Paukenschlag an: eine große Kooperation mit einem Staat. Für manche wird es wohl die nächste Fata Morgana sein.



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