Ulm News, 14.10.2025 17:51
Brandschadensanierung durch Trockeneisstrahlen: Ruß- und Geruchsentfernung mit minimaler Substratbelastung
Ein Brand hinterlässt nicht nur Zerstörung, sondern auch hartnäckige und schädliche Rückstände. Ruß, Rauchharz und ein penetranter Geruch dringen tief in jede Pore von Wänden, Holz und Inventar ein. Die Beseitigung dieser Kontaminationen ist der erste und wichtigste Schritt der Brandschadensanierung - auch für die Region Ulm. Hier kommt das Trockeneisstrahlen ins Spiel – ein hochmodernes, effektives und zugleich außergewöhnlich schonendes Reinigungsverfahren. Doch was verbirgt sich dahinter?
Beim Trockeneisstrahlen von https://www.hi-industrieservice.de/ werden kleine, reiskorngroße Pellets aus gefrorenem Kohlendioxid (CO?) mit Druckluft auf eine Geschwindigkeit von über 150 m/s beschleunigt und auf die verunreinigte Oberfläche gestrahlt. Der Reinigungseffekt basiert dabei nicht auf Abrieb, wie etwa beim Sandstrahlen, sondern auf einem intelligenten physikalischen Dreifach-Effekt, der das Verfahren so einzigartig macht:
- Kinetischer Effekt: Die Trockeneispellets treffen mit hoher Geschwindigkeit auf die Rußschicht und lockern die oberste Schicht der Verschmutzung. Im Gegensatz zu abrasiven Verfahren sind die Pellets jedoch sehr weich, sodass die darunterliegende Originaloberfläche (das Substrat) unbeschädigt bleibt.
- Thermischer Schock-Effekt: Sobald die eiskalten Pellets mit einer Temperatur von -78,5 °C auf die Rußpartikel treffen, versprödet die Verunreinigung schlagartig. Durch den extremen Temperaturunterschied zieht sich die Rußschicht zusammen und es entstehen Mikrorisse.
- Sublimationseffekt: Dies ist der entscheidende Schritt. Das feste Trockeneis geht beim Aufprall unmittelbar in den gasförmigen Zustand über, ohne flüssig zu werden – diesen Vorgang nennt man Sublimation. Dabei dehnt sich das Volumen des CO? um das 700- bis 1000-fache aus. Diese explosive Ausdehnung wirkt wie eine Mikro-Sprengung, die den versprödeten Ruß und Schmutz von unten her abhebt und vollständig von der Oberfläche entfernt.
Das Ergebnis ist eine porentief reine Oberfläche, die ohne den Einsatz von Wasser, aggressiver Chemie oder scheuernden Strahlmitteln erreicht wird.
Der entscheidende Vorteil: Rußentfernung und Geruchsbeseitigung in einem Schritt
Der vielleicht größte Vorteil des Trockeneisstrahlens bei der Brandschadensanierung liegt in seiner dualen Wirksamkeit. Herkömmliche Verfahren erfordern oft separate Arbeitsschritte: Zuerst wird der sichtbare Ruß mechanisch oder chemisch entfernt, danach folgt eine aufwendige Geruchsneutralisation, beispielsweise durch Ozonbehandlung oder Vernebelung von Chemikalien. Das Trockeneisstrahlen vereint diese beiden essenziellen Aufgaben in einem einzigen, hocheffizienten Prozess. Der Brandgeruch wird nicht durch andere Düfte überdeckt, sondern kausal beseitigt. Die winzigen, geruchsverursachenden Rauch- und Harzpartikel, die sich tief in porösen Materialien wie Holz, Beton oder Polstern festgesetzt haben, werden durch den Sublimationseffekt aus den Poren herausgesprengt. Die Ursache des Gestanks wird also physisch entfernt.
Dies führt zu einer nachhaltigen und endgültigen Geruchsbeseitigung, die mit oberflächlichen Methoden nicht zu erreichen ist. Für die Sanierung bedeutet das:
- Zeitersparnis: Zwei Arbeitsschritte werden zu einem zusammengefasst, was die Sanierungszeit erheblich verkürzt.
- Nachhaltigkeit: Der Geruch wird an der Wurzel gepackt und entfernt, anstatt ihn nur chemisch zu binden oder zu überlagern, was das Risiko eines späteren Wiederauftretens minimiert.
- Gesundheit: Der Verzicht auf zusätzliche Chemikalien zur Geruchsbekämpfung sorgt für ein gesünderes Raumklima nach der Sanierung.
Maximale Schonung für alle Oberflächen – von Holz bis Elektronik
Der Begriff "Strahlen" lässt viele an abrasive Verfahren wie das Sandstrahlen denken, bei dem die Oberfläche Material verliert. Beim Trockeneisstrahlen ist das Gegenteil der Fall. Die Methode ist explizit nicht-abrasiv und gehört zu den schonendsten Reinigungsverfahren überhaupt. Dies liegt an der geringen Härte der Trockeneispellets. Während Sand oder Glasgranulat eine hohe Härte aufweisen und Oberflächen aufrauen, ist Trockeneis so weich, dass es selbst empfindlichste Materialien nicht beschädigt. Historische Holzbalken mit Verzierungen, empfindliche Elektrobauteile oder polierte Metalloberflächen können effektiv von Ruß befreit werden, ohne dass Kratzer, Abrieb oder sonstige Beschädigungen am Substrat entstehen. Diese Eigenschaft ist besonders bei der Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden oder bei der Reinigung von sensiblen Industrieanlagen und Schaltschränken von unschätzbarem Wert.
Eigenschaft |
Trockeneisstrahlen |
Klassische Strahlverfahren (z.B. Sand) |
Härte (Mohs-Skala) |
6 - 7 |
|
Wirkungsweise |
Nicht-abrasiv (thermisch) |
Abrasiv (mechanisch) |
Rückstände |
Keine (nur der entfernte Schmutz) |
Strahlmittel und Schmutz |
Elektrische Leitfähigkeit |
Nicht leitfähig |
Leitfähig (bei Nassverfahren) |
Eignung für Elektronik |
Sehr gut geeignet |
Nicht geeignet |
Trocken, sauber, rückstandsfrei: Warum keine Folgeschäden entstehen
Ein weiterer revolutionärer Aspekt des Trockeneisstrahlens ist der komplett trockene Reinigungsprozess. Da das CO? direkt vom festen in den gasförmigen Zustand übergeht (sublimiert), entsteht keinerlei Feuchtigkeit. Dies eliminiert eine ganze Reihe von Problemen, die bei nassen Reinigungsverfahren wie dem Hochdruckreinigen an der Tagesordnung sind. Es gibt kein kontaminiertes Abwasser, das aufwendig aufgefangen und entsorgt werden muss. Die Gefahr von Schimmelbildung durch eingebrachte Feuchtigkeit in Wänden oder Decken ist vollständig gebannt. Zudem entfallen lange Trocknungszeiten, was den gesamten Sanierungsprozess beschleunigt.
Die Vorteile dieses rückstandsfreien Verfahrens sind vielfältig:
- Es muss kein sekundärer Abfall (verbrauchtes Strahlmittel) entsorgt werden, was Kosten und Aufwand spart.
- Gereinigte Bereiche können sofort weiterbearbeitet werden (z.B. gestrichen), da keine Trocknung nötig ist.
- Das Risiko von Kurzschlüssen bei der Reinigung von elektrischen Anlagen ist ausgeschlossen.
Der einzige Abfall, der anfällt, ist der entfernte Ruß selbst, der einfach aufgesaugt oder zusammengekehrt werden kann.
Typische Anwendungsbereiche für Trockeneisstrahlen nach einem Brand
Die einzigartige Kombination aus Reinigungskraft, Oberflächenschonung und rückstandsfreier Anwendung macht das Trockeneisstrahlen zu einer universell einsetzbaren Methode in der Brandschadensanierung. Es eignet sich hervorragend für die Dekontamination von Gebäuden, Industrieanlagen und Inventar. Besonders bewährt hat es sich bei der Reinigung von Dachstühlen aus Holz, wo Ruß tief in die Maserung eingedrungen ist. Auch bei der Sanierung von Sichtmauerwerk aus Ziegel oder Beton spielt das Verfahren seine Stärken aus, da die Fugen nicht beschädigt werden. In der Industrie ist es die Methode der Wahl zur Reinigung von Maschinen, Fertigungsstraßen und vor allem von sensiblen Schaltschränken und elektrischen Leitungen, die nach einer Reinigung mit Wasser einen Totalschaden darstellen würden. Selbst bei der Restaurierung von denkmalgeschützten Objekten mit fragilen Oberflächen ermöglicht das Trockeneisstrahlen eine Wiederherstellung, die früher undenkbar gewesen wäre.
FAQ zur Brandschadensanierung durch Trockeneisstrahlen
Was genau entfernt Trockeneisstrahlen nach einem Brand?
Das Verfahren entfernt äußerst effektiv Ruß, Rauchharz, verkohlte Partikel und vor allem die tief in porösen Oberflächen sitzenden, geruchsverursachenden Rauchmoleküle.
Hilft Trockeneisstrahlen wirklich gegen Brandgeruch?
Ja, absolut. Es beseitigt den Geruch an seiner Ursache, indem es die Geruchspartikel physisch aus dem Material entfernt, anstatt sie nur chemisch zu überdecken oder zu binden.
Ist Trockeneisstrahlen für empfindliche Oberflächen wie Holz oder Elektronik sicher?
Was ist der Hauptvorteil von Trockeneisstrahlen gegenüber der Reinigung mit Wasser?
Der entscheidende Vorteil ist, dass es ein trockenes Verfahren ist. Dadurch entfallen lange Trocknungszeiten, es besteht keine Gefahr von Schimmelbildung durch eingebrachte Feuchtigkeit und es entsteht kein kontaminiertes Abwasser, das teuer entsorgt werden müsste.






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