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Ulm News, 26.09.2025 12:39

26. September 2025 von Thomas Kießling
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Süddeutschland im Tech-Aufschwung: Stärken und Rollen im Vergleich


Im Jahr 2025 zeigt sich Süddeutschland als eine der wichtigsten Regionen für technologische Innovation in Deutschland. Während München mit einer lebendigen Startup-Szene und internationalen Investitionen Aufmerksamkeit auf sich zieht, verbindet Stuttgart seine industrielle Stärke mit digitalen Finanz- und Krypto-Strukturen. Ulm wiederum verfügt über spezialisierte Forschungs- und Unternehmensstandorte, die es in den größeren Kontext der süddeutschen Tech-Landschaft einordnen lassen. Deutlich wird dabei: Der Aufschwung ist spürbar, aber die Rollen innerhalb der Region sind sehr unterschiedlich verteilt.

 

Globale und nationale Technologietrends

Die Entwicklungen in Süddeutschland lassen sich nur verstehen, wenn man sie mit globalen Trends in Verbindung bringt. Weltweit gewinnen Tokenisierung und digitale Assets an Gewicht, und die EU hat mit der MiCAR-Verordnung einen verbindlichen Rahmen geschaffen, der die Verwahrung und den Handel reguliert. Deutschland ist in diesem Bereich aktiv, insbesondere über die Börse Stuttgart.

Parallel dazu treiben Staaten und Unternehmen Investitionen in Künstliche Intelligenz, Quantenforschung und nachhaltige Technologien voran. Forschung in Energiespeicherung, Post-Lithium-Materialien und Elektromobilität ist Teil internationaler Wettbewerbsstrategien, die auch Süddeutschland unmittelbar betreffen.

München als Startup- und Innovationszentrum

München hat sich 2025 im internationalen Vergleich weiter nach vorne geschoben. Das StartupBlink-Ranking weist die Stadt auf Platz 36 weltweit aus, damit ist München das zweitstärkste deutsche Ökosystem nach Berlin. Laut den Erhebungen wurden im Jahr 2025 mehr als 2,4 Milliarden US-Dollar an Funding mobilisiert, die Zahl der aktiven Startups liegt bei über 800. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs von mehr als 28 Prozent, ein Wert, der die Dynamik deutlich macht.

Auch in nationalen Vergleichen liegt München an der Spitze: Im Smart City Index des Branchenverbands Bitkom belegte die Stadt 2025 erneut den ersten Platz mit über 90 von 100 möglichen Punkten. Internationale Unternehmen nehmen München ebenfalls als attraktiven Standort wahr.

Ein Beispiel ist die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company, die im Frühjahr 2025 ein europäisches Designzentrum in München eröffnete. Dort sollen Chips für Anwendungen in Künstlicher Intelligenz, Internet of Things und Automotive entwickelt werden. Politisch flankiert wird das durch die Hightech Agenda Bayern, ein mehrjähriges Investitionsprogramm, das Milliardenmittel in Professuren, Forschungsinfrastruktur und Zukunftstechnologien lenkt. Besonders die Quantenforschung im Munich Quantum Valley wird dabei als zentrales Element gesehen, um im globalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben.

Stuttgart und die Börse

Stuttgart verfolgt eine andere, aber nicht weniger relevante Strategie. Die Region bleibt ein industrielles Schwergewicht mit Unternehmen wie Bosch, Porsche und Mercedes-Benz, die ihre Transformation zu digitalen und elektrischen Technologien vorantreiben. Parallel dazu ist hier eines der bedeutendsten KI-Cluster Europas angesiedelt: das Cyber Valley, das Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt anzieht.

Eine Besonderheit Stuttgarts liegt in der Verbindung von Industrie und Finanzinfrastruktur. Die Börse Stuttgart ist nach Frankfurt die zweitgrößte in Deutschland und hat sich zu einem Vorreiter bei digitalen Assets entwickelt. Mit der Börse Stuttgart Digital Exchange betreibt man in Baden-Württemberg einen regulierten Handelsplatz für Kryptowährungen, der als multilateral trading facility zugelassen ist. Die Transaktionen beginnen ab etwa 0,20 Prozent pro Trade, womit der Zugang auch für Privatanleger geöffnet bleibt.

Weltweit akzeptieren Händler und Plattformen zunehmend Kryptowährungen als Zahlungsmittel, etwa bei Online-Reiseanbietern oder im Einzelhandel in den USA und Asien. Auch in der Gaming- und iGaming-Branche kommen digitale Coins zum Einsatz, teils mit integrierten Token-Ökosystemen. Vergleichsseiten dokumentieren die wachsende Zahl von Anbietern, die digitale Coins akzeptieren und wählen sogar das Krypto Casino des Jahres. Diese Anwendungsfälle zeigen, dass Krypto längst nicht mehr nur ein Spekulationsobjekt ist, sondern als  Zahlungsmittel und Infrastrukturbaustein in globalen Märkten erprobt wird.

Seit Anfang 2025 verfügt die Börse Stuttgart über eine europaweit gültige MiCAR-Lizenz für die Verwahrung digitaler Vermögenswerte. Parallel zum Krypto-Segment bleibt der klassische Kapitalmarkt relevant: Im Jahr 2024 wurden in den Anlageklassen Aktien, Anleihen und strukturierten Produkten rund 104 Milliarden Euro umgesetzt, was einem Zuwachs von rund 15 Prozent entspricht. Damit gelingt es Stuttgart, die Brücke zwischen traditionellem Finanzgeschäft und neuen digitalen Märkten zu schlagen.

Ulm im Kontext

Ulm unterscheidet sich in der Struktur klar von den beiden Metropolen. Die Stadt ist kein Finanzstandort und verfügt nicht über vergleichbare Kapitalvolumina oder internationale Startup-Sichtbarkeit. Sie hat jedoch Spezialisierungen, die im größeren Kontext Bedeutung haben. Die Universität Ulm zählt im Wintersemester 2024/25 rund 10.000 Studierende und ist Träger wichtiger Forschungsprojekte.

Mit dem Helmholtz-Institut Ulm ist die Stadt ein zentraler Standort für elektrochemische Energiespeicherung. Hier wird in enger Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie und weiteren Partnern an Alternativen zur klassischen Lithium-Batterie geforscht. Das Exzellenzcluster POLiS, das 2025 in die Verlängerung ging, ist international vernetzt und gilt als Impulsgeber für Post-Lithium-Speichertechnologien.

Auch auf Unternehmensseite sind in Ulm wichtige Akteure vertreten. Mercedes-Benz Tech Innovation unterhält in Ulm einen seiner Standorte und beschäftigt dort gemeinsam mit weiteren Niederlassungen über 1.200 Mitarbeitende, die an Softwarelösungen für vernetzte Mobilität, Cybersecurity und digitale Produktion arbeiten.

Nach Daten von StartupBlink sind derzeit etwa 14 Startups in Ulm gelistet. Im Software- und Datenbereich haben sie zusammen über neun Millionen US-Dollar an Kapital eingeworben, im Segment Hardware und IoT summieren sich die Finanzierungen auf rund 20 Millionen US-Dollar. Diese Beträge liegen deutlich unter den Volumina in München, zeigen jedoch, dass in Ulm eine funktionierende und wachsende Gründerszene existiert.

Ulm ist damit weder Finanzplatz noch Startup-Magnet in der Dimension Münchens. In Feldern wie Batterieforschung, Energiespeicherung, Photonik und Softwareentwicklung setzt die Stadt jedoch gezielte Akzente, die im süddeutschen Kontext von Bedeutung sind.

 



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