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Ulm News, 31.08.2025 23:18

31. August 2025 von Thomas Kießling
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Ulmer Rechentechnik: Herausforderung trifft Effizienz - ein Standort im Aufbruch


Die Stadt Ulm hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der spannendsten Innovationsknotenpunkte Süddeutschlands entwickelt. Während die Region lange Zeit vor allem mit Medizintechnik und Automobilindustrie verbunden war, ist sie heute ein Synonym für digitale Spitzenforschung. Im Zentrum stehen Hochleistungsrechner, Quantenkommunikation und Künstliche Intelligenz. Alles Technologien, die nicht nur die Wissenschaft verändern, sondern auch die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Baden-Württembergs sichern.

 

Supercomputing als Fundament der Forschung

Mit dem Aufbau des neuen Supercomputers JUSTUS?3 positioniert sich die Universität Ulm als ein zentraler Knotenpunkt der deutschen und europäischen Hochleistungsrecheninfrastruktur. Das Projekt, das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Land Baden-Württemberg finanziert wird, ist weit mehr als eine regionale Investition. Es ist Teil einer übergeordneten Strategie, mit der Deutschland seine Rolle im globalen Wettbewerb um Rechenkapazitäten und technologische Souveränität stärken will. JUSTUS?3 ist in die nationale High-Performance-Computing-Initiative eingebettet und fügt sich zugleich in die europäische EuroHPC-Strategie ein, deren Ziel es ist, bis 2030 einen Spitzenplatz in der Supercomputing-Landschaft einzunehmen.

Technologisch steht der neue Supercomputer für einen Paradigmenwechsel. Er bietet nicht nur eine deutlich höhere Rechenleistung als seine Vorgängermodelle, sondern setzt zugleich Maßstäbe bei der Energieeffizienz. Statt klassischer Luftkühlung kommt eine fortschrittliche Warmwasserkühlung zum Einsatz, deren Abwärme in das Energienetz der Universität zurückgeführt wird. Diese zukunftsweisende Architektur ermöglicht nicht nur einen deutlich nachhaltigeren Betrieb, sondern auch eine flexible Skalierbarkeit, die auf wachsende Anforderungen in datenintensiven Forschungsfeldern reagiert. Durch die Integration KI-gestützter Steuerungssysteme kann JUSTUS?3 dynamisch Lastspitzen erkennen, Energieverbräuche optimieren und Rechenressourcen je nach Projektbedarf priorisieren.

Quantenkommunikation als Sicherheitsarchitektur

Parallel zum massiven Ausbau der Rechenleistung richtet Ulm seine strategischen Schwerpunkte zunehmend auf Quantenkommunikation. Eine Technologie, die das Potenzial besitzt, die Grundlagen sicherer Datenübertragung neu zu definieren. In enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wurde jüngst ein abhörsicheres Kommunikationsnetz auf Basis verschränkter Photonen erfolgreich getestet. Der entscheidende Vorteil dieser Technologie liegt in einem physikalischen Grundprinzip. Schon der kleinste Versuch, Informationen abzufangen, verändert den quantenmechanischen Zustand der Photonen und wird dadurch sofort messbar. Manipulationen lassen sich also nicht nur erschweren, sondern in Echtzeit nachweisen.

Mit Blick auf die rasanten Fortschritte im Bereich der Quantencomputer, die in naher Zukunft klassische Verschlüsselungsverfahren potenziell obsolet machen könnten, gewinnt die Quantenkommunikation eine unmittelbare gesellschaftliche Tragweite. Besonders kritische Infrastrukturen stehen im Fokus dieser Sicherheitsarchitektur. Während herkömmliche Kryptografie in einer Welt mit leistungsfähigen Quantenrechnern zunehmend verwundbar wäre, schafft die Ulmer Forschung die Grundlage für abhörsichere Netze, die selbst zukünftige Angriffe abwehren könnten.

Mit der zunehmenden Digitalisierung verschärfen sich allerdings auch die Anforderungen an Datensicherheit, Compliance und technologische Standards in fast allen datengetriebenen Branchen. Hierzu gehören nicht nur Zahlungsdienstleister und Cloud-Anbieter, sondern auch Plattformmodelle wie Online Casinos ohne deutsche Lizenz mit besonders hohen Anforderungen an Datensicherheit und regulatorische Konformität. Diese Anbieter müssen ihre Systeme so gestalten, dass Nutzeridentitäten zuverlässig verifiziert und Finanztransaktionen transparent abgesichert werden. Gerade automatisierte Compliance-Lösungen, modernste Verschlüsselungsverfahren und klar strukturierte Datenflüsse entscheiden darüber, welche Unternehmen langfristig Vertrauen aufbauen und im globalen Wettbewerb bestehen können.

KI-Campus: Brücke zwischen Forschung und Mittelstand

Die Dynamik moderner Technologien endet längst nicht im Hochleistungsrechner oder im Quantenlabor. Mit dem KI-Campus Ulm (KICU) entsteht ein Innovationsknotenpunkt, der kleinen und mittleren Unternehmen einen niederschwelligen Zugang zu Künstlicher Intelligenz eröffnet. Ziel ist es, Forschung nicht im Elfenbeinturm zu belassen, sondern praxisnahe Werkzeuge und skalierbare Modelle zu entwickeln, die sich direkt in den Betriebsalltag integrieren lassen.

Der Campus bietet nicht nur hochmoderne Labore, Testumgebungen und flexible Coworking-Flächen, sondern etabliert auch eine Plattform für Wissenstransfer. Hier treffen Start-ups mit agilen Geschäftsmodellen auf etablierte Industrieunternehmen, während Universitäten und Forschungseinrichtungen neueste Erkenntnisse einbringen. In dieser Kombination entsteht ein Umfeld, das Prototypen in kurzer Zeit zur Marktreife führen kann. Besonders wichtig ist dabei die gezielte Unterstützung des Mittelstands, dessen Betriebe oftmals keine eigenen Entwicklungsabteilungen unterhalten, aber dringend Lösungen zur digitalen Transformation benötigen.

Darüber hinaus versteht sich der KICU als Scharnier für überregionale Vernetzung. Durch Kooperationen mit europäischen Forschungsinitiativen, Landesprogrammen und Fachverbänden wird der Campus zu einem Bindeglied zwischen lokaler Wertschöpfung und internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Ulm schließt damit eine Lücke, die in vielen Teilen Deutschlands spürbar ist: den systematischen Transfer von wissenschaftlicher Exzellenz in konkrete Geschäftsmodelle und Anwendungen, die den Standort nachhaltig stärken.

Europäische Dimension

Die Entwicklungen in Ulm sind nicht isoliert zu betrachten. Sie stehen im Kontext europäischer Digitalisierungs- und Souveränitätsinitiativen. Während Brüssel mit Programmen wie „Digital Europe“ oder dem „European High-Performance Computing Joint Undertaking“ Milliarden in Infrastrukturen investiert, positioniert sich Ulm als aktiver Knotenpunkt im Netzwerk. Der Standort profitiert dabei von seiner Vernetzung mit Stuttgart, Karlsruhe und internationalen Partnern, bringt aber gleichzeitig eigene Stärken ein. Von der quantenphysikalischen Expertise bis hin zur Batterieforschung im Exzellenzcluster POLiS.

Rechenleistung, Kommunikationssicherheit und KI-Praxiszugang verschmelzen zu einem Ökosystem, das weit über die Region hinaus wirkt. Die Verbindung aus wissenschaftlicher Exzellenz, verantwortungsbewusster Technikgestaltung und wirtschaftlicher Anschlussfähigkeit könnte zu einer Blaupause für andere Standorte in Europa werden.

 

 



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