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Ulm News, 26.08.2025 12:30

26. August 2025 von Thomas Kießling
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Das Glücksspielgesetz in Deutschland: Der Stand der Dinge und seine Bedeutung für Ulm


Das Glücksspiel in Deutschland hat in den vergangenen Jahren einen grundlegenden Wandel erlebt. Während noch vor wenigen Jahren Online Casinos, Sportwetten und Pokerseiten häufig im rechtlichen Graubereich operierten, sorgt seit dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags 2021 für ein einheitliches Regelwerk.

Für Spielerinnen und Spieler bedeutet das mehr Sicherheit, aber auch strengere Regeln. Besonders in Ulm, wo das Glücksspiel wie in anderen Städten zum Alltag gehört, ist der aktuelle Stand des Gesetzes von großer Bedeutung.

Einheitliche Regeln durch den Glücksspielstaatsvertrag

Seit dem 1. Juli 2021 gilt in ganz Deutschland der Glücksspielstaatsvertrag 2021. Er brachte erstmals ein bundesweit einheitliches Regelwerk, das sämtliche Bereiche umfasst, von klassischen Lotterien über Sportwetten bis hin zu Online-Poker und virtuellen Automatenspielen.

Die Ziele sind klar. Er soll den Spielerschutz stärken, die Entstehung von Spielsucht eindämmen, illegale Anbieter zurückdrängen und den Jugend- und Verbraucherschutz sicherstellen.

Für viele Jahre war der Glücksspielmarkt zersplittert, weil die Bundesländer unterschiedliche Regelungen trafen. Mit der neuen Vereinheitlichung ist der Markt übersichtlicher und Spieler können beste Online Casino ohne Sorge um rechtliche Konsequenzen besuchen.

Die Rolle der Gemeinsamen Glücksspielbehörde

Eine entscheidende Neuerung war die Einrichtung der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) mit Sitz in Halle. Seit 2023 ist sie zuständig für Lizenzen, Kontrollen und die Durchsetzung der Vorschriften.

Damit wird eine zentrale Instanz geschaffen, die sowohl die Spielerinnen und Spieler schützt als auch den legalen Markt überwacht.

Im Sommer 2025 veröffentlichte die GGL erstmals quartalsweise Zahlen zu Spiel- und Wetteinsätzen, ein Signal für mehr Transparenz.

Zudem stellte sie in ihrem Tätigkeitsbericht heraus, dass erste Maßnahmen greifen, der Schwarzmarkt jedoch weiter eine Herausforderung bleibt.

Erlaubte und verbotene Angebote

Das Gesetz erlaubt inzwischen eine Vielzahl von Glücksspielformen, zu denen Sportwetten, Online-Poker, virtuelle Automatenspiele, Lotterien und staatlich lizensierte Spielbanken gehören.

Online-Casinospiele sind in Deutschland ebenfalls erlaubt, allerdings nur, wenn eine deutsche Lizenz vorliegt.

Streng verboten bleiben dagegen Roulette, Blackjack und andere klassische Tischspiele im Live-Format über das Internet. Hier will der Gesetzgeber bewusst klare Grenzen ziehen, um die Risiken für Spieler zu begrenzen.

Besonders relevant ist die Steuerregelung. Auf jeden Einsatz bei Online-Glücksspielen fällt eine Steuer von 5,3 Prozent an. Das soll einerseits Einnahmen für den Staat sichern, andererseits das Spielangebot regulieren.

Schutzmaßnahmen für Spieler

Ein zentrales Element des Glücksspielstaatsvertrags ist der Spielerschutz. Mit dem bundesweiten Sperrsystem OASIS haben Spielerinnen und Spieler die Möglichkeit, sich selbst für sämtliche legalen Angebote sperren zu lassen.

Eine Sperre gilt mindestens drei Monate, in den meisten Fällen ein Jahr oder länger.

Daneben existieren verbindliche Einzahlungslimits und Überwachungssysteme, die sicherstellen, dass Spieler nicht gleichzeitig bei verschiedenen Anbietern aktiv sind. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass Spielsucht gefördert wird oder Spieler unkontrolliert hohe Summen einsetzen.

Trotz aller Maßnahmen bleibt der illegale Markt ein großes Problem. Viele Anbieter aus dem Ausland versuchen, deutsche Spieler über Umwege zu erreichen, etwa durch häufig wechselnde Internetadressen. Geoblocking-Maßnahmen können das oft nur unzureichend verhindern.

Für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet das, wer sicher gehen will, muss darauf achten, dass der Anbieter auf der offiziellen Whitelist der GGL steht. Nur diese Anbieter besitzen eine gültige deutsche Lizenz.

Die wirtschaftliche Bedeutung des Glücksspiels, auch in Ulm

Die wirtschaftliche Bedeutung des Glücksspiels ist erheblich. Der legale Markt setzt inzwischen mehr als 60 Milliarden Euro pro Jahr um. Doch auch die sozialen Kosten sind nicht zu unterschätzen.

Hunderttausende Menschen in Deutschland gelten als spielsuchtgefährdet, Zehntausende sind pathologisch abhängig. Die damit verbundenen gesellschaftlichen Folgekosten belaufen sich auf mehrere hundert Millionen Euro jährlich.

Auch in Ulm ist Glücksspiel ein fester Bestandteil des Freizeitangebots. Spielerinnen und Spieler in der Region können zwar auf legale Online-Angebote zurückgreifen, müssen dabei aber unbedingt auf die Lizenzierung achten.

Für gefährdete Personen bietet das OASIS-System einen wirksamen Schutz, zudem gibt es in Ulm Beratungsstellen, die Unterstützung bieten.

Die Stadt profitiert zugleich indirekt von den Steuereinnahmen, die aus dem legalen Glücksspiel in Deutschland entstehen. Doch auch hier bleibt die Aufgabe, über die Risiken aufzuklären und die Menschen für einen verantwortungsbewussten Umgang zu sensibilisieren.

Im Jahr 2026 ist eine umfassende Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags vorgesehen. Bereits 2025 haben die Innenminister der Länder einen ersten Änderungsstaatsvertrag beschlossen, um Anpassungen vorzunehmen. Ziel ist es, die Regulierung nachzuschärfen, die Kontrolle weiter zu zentralisieren und den Schwarzmarkt stärker einzudämmen.

So eindeutig die gesetzlichen Regeln inzwischen auch sind, der Alltag zeigt, dass Regulierung und Realität nicht immer deckungsgleich verlaufen. Viele Spielerinnen und Spieler weichen trotz der klaren Vorgaben auf illegale Angebote aus, sei es aus Unwissenheit, Bequemlichkeit oder wegen attraktiverer Spiele, die im legalen Markt nicht erlaubt sind.

Für die Behörden bedeutet das einen ständigen Wettlauf mit der Zeit, denn die Anbieter reagieren flexibel und nutzen technische Schlupflöcher. Gleichzeitig stehen Politik und Gesellschaft in der Verantwortung, die Balance zu halten.

Einerseits muss der Markt natürlich attraktiv genug sein, um Spieler im legalen Bereich zu halten, andererseits darf der Schutz der Menschen niemals vernachlässigt werden.

Das Glücksspielgesetz in Deutschland hat sich seit 2021 also zu einem einheitlichen und strengen Regelwerk entwickelt, das die Spieler besser schützen soll. Mit der Gemeinsamen Glücksspielbehörde, Sperrsystemen und strengen Auflagen sind die Grundlagen für einen kontrollierten Markt in Deutschland gelegt.

Für Spielerinnen und Spieler in Ulm bedeutet das, legal spielen ist möglich, doch nur bei Anbietern mit deutscher Lizenz. Gleichzeitig bleibt es wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein und die bestehenden Schutzmechanismen zu nutzen.

Deutschland befindet sich damit bei Fragen um das Glücksspiel auf einem klaren Kurs hin zu mehr Kontrolle, mehr Transparenz und besserem Schutz



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