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Ulm News, 24.08.2025 11:00

24. August 2025 von Thomas Kießling
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Kein ruhmreiches, aber wohl notwendiges Glanzlicht der Woche: Stadt Ulm löst Lager der Obdachlosen unter Eisenbahnbrücke auf


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Wie vermutet hat die Stadt Ulm am Abend das Obdachlosenlager unter der Eisenbahnbrück aufgelöst. Das zeigen einige Posts in den sozialen Medien. Zuletzt hatten noch zwei obdachlose Männer und Frauen unter der Brück gelebt. 

 

 

Zur Vorgeschichte: Die Stadt Ulm und die Caritas haben in den vergangenen Wochen mehrmals und regelmäßig den Kontakt zu den Menschen unter der Eisenbahnbrücke gesucht. Ziel war es, gemeinsam individuelle Lösungen zu finden und Unterstützungsangebote aufzuzeigen. Diese stehen den Menschen auch weiterhin offen und die Stadt hofft, dass sie diese annehmen, um eine tragfähige Perspektive für die Zukunft zu finden.

Wenn man als Betrachter in die Szene reinspäht - so irgendwie wird die Hilfe von den Betroffenen nicht so richtig angenommen - manche sagen sogar: oder nicht so richtig ernst. 

Die Stadt sellt ihre Sicht der Dinge heute nochmals in einer Pressemitteilung dar:

Vor Ort sei es in den vergangenen Wochen und Monaten zu erheblichen hygienischen Missständen und eine zunehmende Ausdehnung der Fläche gekommen. Zuletzt gab es zudem ein offenes Feuer mit konkreter Brandgefahr. Dies stellte für die dort lebenden Menschen ebenso wie für die Helfenden eine erhebliche gesundheitliche Belastung dar und war so für alle Beteiligten nicht länger akzeptabel - auch nach eigener Einschätzung. Daher werden die Zelte am Mittwoch abgebaut. Ursprünglich war die Auflösung zu einem früheren Zeitpunkt geplant.

Die Stadt verschob den Termin jedoch um zwei Wochen, um den Menschen zusätzliche Zeit für Orientierung und persönliche Entscheidungen zu geben. Dieser Zeitraum geht auch auf den konkreten Wunsch eines dort lebenden Menschen zurück, der darum gebeten hatte, um Habseligkeiten sortieren zu können und eine neue Perspektive zu finden. In den vergangenen Wochen waren Mitarbeitende der Abteilung Soziales, der Bürgerdienste sowie der Caritas regelmäßig vor Ort, um die Menschen zu begleiten und Unterstützung anzubieten.

Allein die Caritas besuchte den Platz - zusätzlich zu den städtischen Mitarbeitenden - in den vergangenen beiden Wochen vier Mal und informierte gezielt über Hilfsangebote. Neben den direkten Gesprächen auf dem Platz fanden auch mehrere Termine in den Räumlichkeiten der zuständigen Einrichtungen statt, ergänzt durch gemeinsame Besichtigungen möglicher Unterkünfte. Damit sollten konkrete Perspektiven aufgezeigt und der Zugang zu bestehenden Hilfsangeboten erleichtert werden:

• Tagesstätte (Caritas) • Fachberatung (Caritas) • Aufnahmehaus für Wohnungslose (Caritas) • Ambulant Betreutes Wohnen • Aufnahmehaus für Frauen (DRK) • Übernachtungsheim in der Frauenstraße (DRK) • Mähringer Weg (Notfallwohnen)

In mehreren Fällen wurde eine feste Unterkunft, vom Notfallwohnen bis hin zu eigenen Wohnungen, angeboten. Auch eine ortsansässige Baugenossenschaft hat Unterstützung zugesagt. Einzelne Menschen haben sich trotz der vielfältigen Bemühungen und Angebote weiterhin gegen eine Unterbringung entschieden.

Die Möglichkeit, diese wahrzunehmen, bleibt für sie jedoch jederzeit bestehen. Andere wiederum haben den Ort bereits verlassen. Am Dienstag hat die Stadt allen Betroffenen angeboten, persönliche Gegenstände abzuholen und vorübergehend sicher einzulagern. Ziel bleibt es, gemeinsam mit den Betroffenen, den sozialen Trägern für jeden Menschen eine tragfähige Perspektive zu schaffen.

Wenn man die Einlassungen der Stadt richtig interpretiert, droht bald die Evakuierung der betroffenen Menschen. Die Frist von zwei Wochen ist jedenfalls bald durch.

 

ulm-news meint:

Die wollen nicht (weg) - außer im Mittelpunkt des Interesses stehen - könnten ja oben vor der Kienles-Kaserne campen - wäre Platz genug und würde niemand stören - doch natürlich: sich und ihre Befindlichkeiten. Sorry: wieviel Leute sollen sich noch um sie kümmern?

Jeder Obdachloser - jede Obdachlose ist einer / ist eine zu viel. Aber sie müssen auch wenigstens ein bisschen selbst mitmachen, so dass sich ihre persönliche Situation verbessern kann. Und: Ist das im Sinne für die Allgemeinheit zu viel verlangt - oder sollen wir aus Solidarität nun alle unter die Eisenbahnbrücke ziehen? Wir alle - aber auch echt alle - haben auch Vorbildfunktion für unsere Kinder.



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