Ulm News, 18.08.2025 10:15
50 Jahre - ein Dienstjubiläum mit großem Dienst für die Allgemeinheit - Video Call mit Bill Clinton

Seit einem halben Jahrhundert im Dienst der Allgemeinheit: Gerhard Semler, Leiter der Abteilung Bildung und Sport bei der Stadt Ulm, jüngst sein 50. Dienstjubiläum im öffentlichen Dienst gefeiert. eine durchaus bewegende Geschichte.
1975 begann Semler seine Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst bei der Stadt Ehingen.
Im November 1980 wechselte er nach Abschluss des Studiums an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Stuttgart zur Stadt Ulm. Dort startete er in der Stadtkämmerei.
Nach Stationen als persönlicher Referent des damaligen Oberbürgermeisters Hans Lorenser sowie in verschiedenen verantwortlichen Positionen wurde Semler 1993 Abteilungsleiter und stellvertretender Dienststellenleiter im damaligen Schul- und Sportamt, der heutigen Abteilung Bildung und Sport. Nach einem kurzen Intermezzo als Personalleiter in den Jahren 1999 bis 2001 übernahm er schließlich die Leitung der Abteilung Bildung und Sport. Die Position hat er bis heute inne.
Bildungsoffensive und Großveranstaltungen
Unter seiner Verantwortung wurde die vom Gemeinderat im Jahr 2000 beschlossene Bildungsoffensive konsequent umgesetzt. Seither wurden rund 320 Millionen Euro in den Schulbau investiert. Er initiierte und begleitete innovative Schulbaukonzepte, Ganztagsangebote inklusive Schulverpflegung und setzte zuletzt das Ganztagsschulförderungsgesetz um. Neben der Entwicklung moderner baulicher Schulkonzepte legte er großen Wert auf Sprachförderung und die stärkere Einbindung aller am Schulleben Beteiligten, um bestmögliche Lernbedingungen für Schülerinnen und Schüler zu schaffen.
Auch im Sportbereich setzte Semler wichtige Akzente. Unter seiner Leitung fanden in der Stadt bedeutende Sportgroßveranstaltungen wie fünf Deutsche Leichtathletikmeisterschaften, mehrere Deutsche Jugendmeisterschaften sowie ein Landesturnfest statt. Er führte neue Sportförderrichtlinien ein, startete Sanierungsprogramme für Sportvereine und verantwortete die Überführung des Donaubads in eine städtische Gesellschaft. Zudem begleitete er den Umbau und die Erweiterung des Donaustadions, um optimale Bedingungen für Sportlerinnen und Sportler zu schaffen.
"Die Arbeit im Schul- und Sportbereich mit ihren vielfältigen, spannenden Themen erfüllt mich nach wie vor und gibt meinem beruflichen Leben Sinn. Besonders wertvoll sind für mich die Begegnungen und der Austausch mit vielen engagierten Menschen, die mich immer wieder aufs Neue motivieren. Aber ohne ein starkes Kollegenteam in der Abteilung und in der Stadtverwaltung geht es nicht. Ihr Zusammenhalt, Unterstützung und deren Einsatz haben es überhaupt möglich gemacht, gemeinsam die vielen Herausforderungen zu meistern. Mit Stolz, Freude, Gesundheit und Energie nutze ich die Chance, auch über die reguläre Pensionsgrenze hinaus weiterhin meinen Beitrag zu leisten und Neues zu gestalten“, sagt Gerhard Semler.
Lehrtätigkeiten und internationaler Austausch
Semler erweiterte im Laufe seines Berufslebens seinen eigenen Horizont und den vieler anderer, auch junger Menschen. Seit 1988 steht er als Geschäftsführer der Württembergischen Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie, Zweigakademie Ulm, an der Spitze einer Einrichtung, die bislang über 3.700 Studierende ausgebildet und zahlreiche Fortbildungsmaßnahmen initiiert hat.
Auch über seine Haupttätigkeit hinaus setzte Semler wichtige Impulse für die Verwaltungs- und Bildungslandschaft. Von 1990 bis 1994 engagierte er sich mit einem Lehrauftrag bei der Aufbauhilfe Ost in Sachsen, um Nachwuchskräfte für die Verwaltung in den neuen Bundesländern auszubilden. Über ein Jahrzehnt lang unterrichtete er zudem angehende Beamte des gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienstes. Vier Jahre wirkte er außerdem als ehrenamtlicher Richter am Schöffengericht des Amtsgerichts Ulm.
Eine Videokonferenz mit Bill Clinton
Einen besonderen Höhepunkt seiner beruflichen Laufbahn markierte ein Aufenthalt in den USA im Jahr 1995. Auf Empfehlung des damaligen Oberbürgermeisters Ernst Ludwig und vermittelt über den Deutschen und Amerikanischen Städtetag erhielt er Einblicke in die Strukturen amerikanischer Stadtverwaltungen. Zu den prägenden Erlebnissen gehörten Begegnungen mit dem Gouverneur von Wyoming sowie die Teilnahme an der Jahreskonferenz der amerikanischen Großstädte, einschließlich einer Videokonferenz mit dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton. Die durch die John-McCloy-Stiftung in New York geförderte Erfahrung brachte er anschließend in die Organisationsentwicklung der Stadtverwaltung Ulm in den 1990er-Jahren ein.
Seit 2001 führten ihn Delegationsreisen durch Europa und Asien, unter anderem nach Südkorea. Dort knüpfte er Kontakte zu Schul- und Bildungsverantwortlichen, die in konkrete Projekte mündeten: So wurden beispielsweise die Mensa Kuhberg sowie Teile des Campus der Beruflichen Schulen in Ulm nach dem Vorbild aus Busan gestaltet. Zudem unterstützte er regelmäßig den Schüleraustausch zwischen den Ulmer Beruflichen Schulen und Partnerinstitutionen in Rumänien und Ungarn. Die Tiefturnhalle am Hans und Sophie Scholl-Gymnasium war ebenfalls ein Resultat aus den Erfahrungen in den USA.
Auch die Bildungsmesse Ulm trägt seit 2002 seine Handschrift. In Kooperation mit der IHK Ulm verantwortet er deren Durchführung und hat die Veranstaltung zu einem wichtigen Forum für Ausbildungs- und Karrierechancen in der Region gemacht. Seit 2006 engagiert er sich im Vorstand der Abendrealschule, deren stellvertretender Vorsitzender er heute ist.
Sein Fachwissen und Engagement bringen ihn auch in nationale Gremien: Seit 2015 vertritt er kommunale Interessen in verschiedenen Ausschüssen des Deutschen Instituts für Normung (DIN), insbesondere zu sportbezogenen Normierungen.
Seit 2017 ist Semler auch für verschiedene Stiftungen zuständig. Eine davon ist die Alexander Spohn-Stiftung, die seit 2020 alljährlich Stipendien an Ulmer und Neu-Ulmer Abiturientinnen und Abiturienten für einjährige Auslandsaufenthalte vergibt. Bisher konnten 17 Stipendiaten damit bedacht werden. Semler ist als Bevollmächtigter des Vorstands tätig.
„Gerhard Semler ist kein Verwalter, sondern ein Macher, der viele neue Dinge angestoßen hat und es weiterhin tut. Er hat nicht nur die Stadt Ulm entscheidend mitgeprägt, sondern mit seiner Bildungsarbeit auch Generationen von jungen Menschen inspiriert. Ich bin Gerhard Semler persönlich, aber auch im Namen der Stadt Ulm, wirklich sehr dankbar für seine wertvolle Arbeit und sein großes Engagement. Die Ulmer Bildungs- und Sportlandschaft trägt seine Handschrift“, sagt Oberbürgermeister Martin Ansbacher.







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