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Ulm News, Gestern, 11:00

22. July 2025 von Thomas Kießling
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Der Höhepunkt: die Schwörfeier am Schwörmontag 2025 - diesmal im Münster


Draußen parasselte der Regen, das wäre für den Weinhof nichts geworden - innen im Münster war es angenehm und ebenfalls Platz für alle da - auch für einige Touristen, die ins Münster kamen und erst aufgeklärt werden mussten, was da vor sich ging: der OB schwor,

Reichen und Armen

ein gemeiner Mann zu sein

in den gleichen, gemeinsamen und redlichen Dingen

ohne allen Vorbehalt.

und damit das Beste für die Stadt zu wollen. Seine Schwörrede war dementsprechend: jede und jeder kamen darin vor, jedeR fühlte sich angesprochen - und doch ist jedeR dazu aufgerufen, etwas für die Stadt zu tun - sich einzubringen und sich am Ende dann auch wohlfühlen zu dürfen: denn das ist Ulm, so Oberbürgermeister Martin Ansbacher.

Beim anschließenden Emfpang im Rathaus würdigte BaWü-Justizministerin Marion Gentges das Engagement der Stadt Ulm und seiner BürgerInnen. Sie sind eine sehr gute Stadtgemeinschaft - der OB kann zurecht stolz auf seine Stadt sein."

Die ganze Schwörrede unten - und hier noch eine Foto-Galerie von der Schwörfeier im Münster und dem Empfang danach im Rathaus.

Übrigens: von den beiden Spitzenkandidaten der Landtagswahl BaWü nächstes Jahr kam nur Manuel Hagel (CDU) nach Ulm, Cem Özdemir (Grünen) ließ sich entschuldigen.

 

"Anfangs war ich überrascht über die Akustik", so Martin Ansbacher, im Münster hallte jedes Wort nach - da musste er etwas langsamer reden. "Damit hab ich zeitlich etwas überzogen", lachte der OB - aber das war nicht weiter tragisch, denn es kam ja darauf an, was er gesagt hat: und da konnte er bei seiner zweiten Schwörrede (nach premiere im letzten Jahr) die gesamte Bürgerschaft für sich einnehmen - eine sehr gelungene Rede, die mehrfach an den richtigen Stellen von Applaus gekrönt wurde. Und er verriet hernach gegenüber ulm-news, dass er bis zuletzt an seiner Rede gefeilt habe - "echt bis ganz zuletzt", so ein bestens gelaunter Martin Ansbacher. 

Sauberkeit und Sicherheit stellte er erneut in den Fokus - das investitionsprogramm von 450 Mio. Euro bis 2030 zur Landesgartenschau 2023 - aber auch das jüngst beschlossene Sparpakt mit 83 Mio. Euro (davon 15 Mio Bettensteuer und Zweitwohnungssteuer) hob er hervor - und den Frieden und zitierte dabei Willy Brand: „Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts.“  

 

Hier die Schwörrede:

Schwörrede 2025

Es gilt das gesprochene Wort - wir bringen die Fassung, die uns das Rathaus hat zukommen lassen, wie geagt, bis zuletzt hatte der OB noch an der Rede gefeilt.

 

Bürgerinnen und Bürger,

sehr geehrte Ehrenbürger,

sehr geehrte Frau Ministerin,

verehrte Repräsentantinnen und Repräsentanten des Bundestages, der Landtage und der Kommunalparlamente,

liebe Gäste aus nah und fern,

 

am heutigen Schwörmontag 2025 feiern wir wieder unser ureigenes Ulmer Verfassungsfest – ein Fest, das seinesgleichen sucht. Bereits im Jahr 1345 wurde erstmals öffentlich vor der versammelten Bürgerschaft ein Schwur abgelegt. Dieses historische Ereignis markiert den Beginn einer jahrhundertealten Tradition, die bis heute das gesellschaftliche und politische Leben unserer Stadt prägt.

Der Große Schwörbrief, der später - im Jahr 1397 - von den Zünften und Patriziern gemeinsam verfasst wurde, greift die Schwörformel von 1345 auf und bekräftigt die zentrale Botschaft, dass alle Einzelinteressen zugunsten des Gesamtwohls der Stadt zurückstehen müssen. Oberbürgermeister, Verwaltung, Bürgerinnen und Bürger sowie der Gemeinderat sind bis heute gleichermaßen verpflichtet, vor allem den innerstädtischen Frieden zu wahren.

 

Diese Verpflichtung ist unser moralischer Kompass, der uns über die Jahrhunderte hinweg Orientierung gab und gibt. An ihm hat sich städtisches Handeln bis heute auszurichten.

 

Der Wunsch nach Frieden ist elementar, heute ebenso wie vor 680 Jahren.

Vor dem Hintergrund der aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen und in Erinnerung daran, dass vor 80 Jahren der auch für unsere Stadt verheerende Zweite Weltkrieg endete, muss uns weiterhin bewusst sein, dass wir alle die Aufgabe haben, uns für einen umfassenden Frieden einzusetzen, jeden einzelnen Tag und jede und jeder immer und überall. Willy Brandt, der 1971 für sein Streben nach Aussöhnung mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, hat es so formuliert: „Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts.“ Was immer wir an gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Fortschritten erzielt haben, alles das ist hinfällig, Freiheit, Demokratie, Wohlstand sind nicht mehr relevant, wenn es uns nicht gelingt, den Frieden zu bewahren.

Zu diesem Einsatz für den Frieden heute zählt auch das Erinnern an die Schrecken des Krieges und des Nationalsozialismus. 1985, vor 40 Jahren, wurde das Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg unter bürgerschaftlichen Vorzeichen und gegen zahlreiche Vorbehalte eröffnet. Die Gedenkstätte ist ein besonderes, ja einzigartiges und mahnendes Zeugnis für Verfolgung und Widerstand. An diesem Ort wird deutlich: Die Wurzeln des Nationalsozialismus reichten tief und weit. Seine Ursachen lagen in der Verachtung von Demokratie und Menschenrechten, in Antisemitismus und Rassismus, die zur Staatsdoktrin erklärt wurden, in mutwilligen Angriffen auf die Wahrheit und politisch Andersdenkende, in der Verherrlichung von autoritärem Denken und nationalistischem Größenwahn. All diese Entwicklungen erstarken heutzutage leider wieder in Deutschland, in Europa und in der Welt. Es liegt deshalb an uns, uns aktiv hier vor Ort klar zu positionieren und gegen solche Entwicklungen zur Wehr zu setzen. "Nie wieder", heißt also nicht nur, sich an die Vergangenheit zu erinnern, sondern bedeutet vielmehr, dem Hass heute entschlossener denn je entgegenzutreten.

Frieden und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit, sondern erfordern ständigen Einsatz auch in unserer Stadt. Unsere Erinnerungskultur prägt uns und ist eine Verpflichtung gegenüber den Opfern, eine Verantwortung gegenüber den künftigen Generationen und eine Mahnung an uns alle: Wir dürfen nicht nachlassen, uns Tag für Tag für eine Welt und für eine Stadt einzusetzen, in der Toleranz, Respekt, Menschlichkeit und Frieden herrschen. Ich freue mich deshalb sehr, dass die Ulmer Erinnerungskultur um ein weiteres Kapitel ergänzt wird: den Lernort Weiße Rose an der Martin-Luther-Kirche in der Ulmer Weststadt. Dort kuvertierten Mitglieder der Weißen Rose um die Geschwister Scholl das fünfte ihrer Flugblätter. In diesem Flugblatt rufen die Verfasser fast flehend auf: „Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit!“ Ein klarer Appell damals wie heute, nicht wegzusehen, sondern sich für Demokratie, Frieden und Freiheit einzusetzen und Zivilcourage zu zeigen. Der Bund fördert dieses wichtige Projekt dankenswerterweise mit 1,5 Millionen Euro. All jenen, die sich für den Lernort Weiße Rose und generell in unserer Stadt durch Erinnerung für den Frieden einsetzen, gehört unser aufrichtiger und herzlicher Dank. Ihre Arbeit ist wichtiger denn je!

Zugleich gilt: Die weltpolitische Lage ist brisant wie seit langem nicht mehr. Es herrscht immer noch Krieg in Europa. Nach Jahrzehnten der Abrüstung ist Bündnisverteidigung wieder stärker ins Bewusstsein gerückt. Die in Ulm stationierten Soldatinnen und Soldaten der NATO-Kommandos "Operative Führung" sowie "JSEC" sind Teil unserer demokratischen Verteidigungsstruktur, die nach dem Zweiten Weltkrieg ins Leben gerufen wurde - und sie sind Teil unserer Stadtgesellschaft. Eingebunden in internationale Mandate und Aufträge leisten Soldatinnen und Soldaten aus vielen NATO-Ländern bei uns ihren Verteidigungsdienst, wofür wir ihnen herzlichen Dank und großen Respekt aussprechen.

Wir sehen, Ulm ist immer auch Teil von etwas Größerem. Dies gilt natürlich auch für die Kontakte entlang der Donau, dieses Flusses, der wirklich ein europäischer ist. Durch die Donau sind wir mit den Städten und Regionen Südosteuropas verbunden, ein starkes Band, das wir zusammen mit Neu-Ulm durch politische, institutionelle, kulturelle und zivilgesellschaftliche Bindungen weiterhin stärken möchten - auch wenn manches wieder schwieriger geworden ist. Das Donaubüro Ulm/Neu-Ulm koordiniert all unsere Aktivitäten klug und mit großer Erfahrung und Leidenschaft. Wichtig ist für uns auch hier die Bedeutung von Ulm als Stadt des Friedens, als aktiver Teil eines friedlichen Europas.

Denn Städte und Gemeinden sind das Fundament der Demokratie. Hier wird staatliches Handeln am unmittelbarsten wahrgenommen und hier ist die Möglichkeit, selber politisch aktiv zu werden, am direktesten. Die Ulmer Bürgerschaft wird vertreten durch den Gemeinderat, eine Institution mit einer langen Historie. Bereits vor 770 Jahren wurde erstmals ein Ulmer Rat erwähnt. Der Ulmer Gemeinderat des Jahres 2025 repräsentiert über 130.000 Bürgerinnen und Bürger. Im Namen der Stadt Ulm und auch ganz persönlich danke ich den Damen und Herren des Gemeinderates genauso wie den Mitgliedern der Ortschaftsräte dafür, dass sie im Ehrenamt große Verantwortung für unsere Stadt übernehmen.

Verantwortung zu übernehmen bedeutet, sich gemeinsam neuen Herausforderungen zu stellen. Politisch verantwortlich handeln, das heißt jetzt vor allem: die kommunalen Finanzen zu stabilisieren und die notwendigen Prioritäten zu setzen und einzuhalten. Stark steigende Sozialausgaben, hohe Tarifabschlüsse, steigende Zinsausgaben, Kostensteigerungen aufgrund der Baupreisentwicklung und gleichzeitig stagnierende, wenn auch hohe Steuereinnahmen, fordern unseren Haushalt aktuell heraus. Gemeinderat und Stadtverwaltung nehmen diese Herausforderung konstruktiv an. Angesichts stark steigender Ausgaben ist deshalb eine konsequente Konsolidierung unverzichtbar, um unserer Verantwortung gerecht zu werden und die Handlungsfähigkeit der Stadt heute und morgen zu sichern. Im Investitionsbereich müssen deshalb Maßnahmen in Höhe von 100 Millionen Euro im Zeitraum 2026 bis 2029 neu priorisiert werden. Im Ergebnishaushalt sind ebenfalls Einsparungen vorzunehmen.

Nicht alle Bauinvestitionen, die geplant waren, sind deshalb in den nächsten Jahren realisierbar - auch wenn sie wünschenswert sind. Aber wir kommen nicht umhin, Projekte zeitlich zu strecken oder zu schieben. In seiner Sitzung vor wenigen Tagen hat der Gemeinderat Einsparungen in Höhe von 83 Millionen Euro beschlossen, die die Finanzsituation der Stadt verbessern. Ein großer gemeinsamer Schritt hin zu einem gemeinsamen Ziel ist also gemacht. Herzlichen Dank an die Mitglieder des Gemeinderats für den konstruktiven Austausch in dieser herausfordernden Zeit. Gemeinderat und Verwaltung arbeiten weiter partnerschaftlich zusammen daran, im Herbst einen genehmigungsfähigen Haushalt aufzustellen und beschließen zu können.

Trotz Konsolidierung: Ulm bleibt weiterhin eine Stadt, die massiv in die Zukunft investiert: Allein in den Hoch- und Tiefbau werden bis 2029 insgesamt rund 450 Millionen Euro fließen. Damit investiert Ulm trotz Einsparungen immer noch mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt aller Großstädte in Baden-Württemberg, also auf einem absoluten Spitzenniveau. Diese Investitionen sind gleichzeitig auch ein Konjunkturprogramm für die lokale Wirtschaft.

Eine prosperierende Wirtschaft ist wichtig, ja unverzichtbar für den städtischen Frieden: Sichere Arbeitsplätze, ausreichende Steuereinnahmen für kommunale Aufgaben, das schafft Sicherheit und bietet den Menschen Perspektiven für ihre Zukunft. Ulm kann stolz darauf sein, dass wir auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten unsere Position als einer der stärksten Wirtschaftsstandorte Deutschlands behaupten können – mit einer Arbeitslosenquote von zuletzt 4,2 Prozent sind wir das Stadtgebiet mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit in ganz Baden-Württemberg. Wir zählen etwa 105.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse und sind damit der Arbeitsplatzstandort innerhalb der Region.

Ich bin davon überzeugt, dass dabei die soziale Partnerschaft zwischen den gewählten Vertretern der Arbeitnehmerschaft und den Unternehmen weiterhin Zukunft hat. Diese Partnerschaft ist alles andere als altmodisch. Sie trägt Sorge dafür, dass Arbeitsplätze am Standort erhalten bleiben, wie das Beispiel Magirus zeigt.

Hohe Investitionen der Wirtschaftsunternehmen in den Standort Ulm sind gute Signale für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts. Im Jubiläumsjahr des Donautals, das im Oktober sein 75-jähriges Bestehen feiert, zeigt sich Ulm als Stadt, in der wirtschaftliche Stärke und wissenschaftliche Spitzenleistungen Hand in Hand gehen. Der Masterplan „Zukunft.Industrie.Donautal“ steht beispielhaft für die nachhaltige Entwicklung eines der größten Industriegebiete Baden-Württembergs: Die Unternehmen im Donautal, der Zusammenschluss Donautal Connect und unsere Stadtverwaltung arbeiten eng zusammen, um Klimaschutz, Innovation und Standortattraktivität gemeinsam voranzubringen. Wir wollen eine umfassende, nachhaltige Weiterentwicklung für das Industriegebiet Donautal, die den Transformationsprozess ökonomisch und ökologisch voranbringt.

Die Universität Ulm blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück, in dem sie sich erneut dem Wettbewerb um Exzellenzcluster gestellt hat. Während der erhoffte Zuschlag für das Quantenphysik-Cluster in diesem Durchgang nicht erzielt werden konnte, war die Bewerbung im Bereich der Batterieforschung erfolgreich. Doch die Universität Ulm kann nicht allein an Auszeichnungen gemessen werden, sondern muss sich auch an der nachhaltigen Wirkung für unsere Gesellschaft orientieren. Sie ist und bleibt ein Leuchtturm der Forschung, der Lehre und des Wissenstransfers und ein unverzichtbarer Partner für die Stadt. Für uns ist die Universität mehr als exzellent! Das gilt auch für die beiden Hochschulen, die das Profil des Wissenschaftsstandorts Ulm/Neu-Ulm schärfen und bereichern. Ich freue mich über die gute Zusammenarbeit aller drei zum Nutzen der Region.

Im Jahr 2025 erinnern wir noch an ein besonderes Datum: Vor 40 Jahren, am 14. November 1985, wurde die Idee der Wissenschaftsstadt zwischen Oberbürgermeister Ernst Ludwig, AEG-Chef Heinz Dürr und der Universität Ulm ausgefeilt und der Grundstein dafür gelegt. Wir feiern dieses Jahr 40 Jahre Science Park I – ein Meilenstein für die Entwicklung Ulms als Wissenschaftsstandort. Heute können wir sagen: Ulm hat eine Wissenschaftsstadt und Ulm ist Wissenschaftsstadt!

Ein besonderer Akteur in diesem Innovationssystem ist die städtische Projektentwicklungsgesellschaft PEG. Sie treibt maßgeblich die Entwicklung der Science Parks voran und bietet Unternehmen passgenaue Gebäudelösungen. In den vergangenen Jahren konnten zahlreiche namhafte Unternehmen und Forschungseinrichtungen angesiedelt oder erweitert werden.

Wir dürfen uns aber nicht auf den erzielten Erfolgen ausruhen. Um diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben und die Wissenschaftsstadt weiter zukunftsfähig zu gestalten, wird es im Herbst eine Schwerpunktsitzung des Gemeinderates geben, in der wir umfassend über den aktuellen Stand berichten, aber vor allem gemeinsam mit allen Beteiligten Vorschläge, Ideen und Maßnahmen entwickeln und einbringen werden, um die richtigen Weichen für eine starke Zukunft der Wissenschaftsstadt zu stellen.

Auch eine prosperierende Stadt braucht eine vorausschauende und aktive Wirtschaftsförderung. Denn Wirtschaftskraft und sozialer Ausgleich gehen Hand in Hand. Wir wollen und müssen weiterhin alles dafür tun, um ein attraktiver Wirtschaftsstandort zu bleiben. Diese Wirtschaftsförderung ist nur möglich, weil Ulm seit mehr als 120 Jahren eine kluge und nachhaltige Grundstückspolitik betreibt, die auch gezielt Flächen für wirtschaftliche Entwicklung bereitstellt. So konnten auch im vergangenen Jahr wieder Grundstücke für Firmenerweiterungen und Neuansiedlungen zur Verfügung gestellt werden. Durch den neu gegründeten Wirtschafts- und Innovationsausschuss des Ulmer Gemeinderates setzen wir neue Akzente und wollen den Wirtschaftsstandort Ulm gemeinsam weiterentwickeln.

Unsere Grundstückspolitik hat neben der Wirtschaft auch das Thema Wohnen im Blick. Bezahlbares Wohnen bleibt eine der wichtigsten und zentralsten Aufgaben in den kommenden Jahren. Ulm ist eine attraktive, lebenswerte Stadt. In den zurückliegenden Jahren ist die Einwohnerzahl Ulms deshalb kontinuierlich gewachsen. Dieses Wachstum wird erfreulicherweise in den nächsten Jahren anhalten, stellt uns aber gleichzeitig vor große Herausforderungen. Wohnraum ist eine Voraussetzung, damit gesellschaftlicher Zusammenhalt, Chancengleichheit und das friedliche Miteinander in unserer Stadt gelingen. Mehr bezahlbarer Wohnraum! Das ist das Gebot der Stunde.

Eine hohe Nachfrage, steigende Baukosten, komplexe Planungsprozesse und die Folgen der globalen Krisen, all das betrifft auch Ulm. Dennoch stecken wir in Ulm den Kopf nicht in den Sand, sondern handeln. Unsere Ulmer Bodenpolitik ist bundesweit ein Vorbild, weil wir über sie Einfluss nehmen auf die Baulandpreise. Dieses strategische Instrument setzen wir auch aktiv für bezahlbares Wohnen ein. Mit den neuen Vorkaufsrechtssatzungen für das Gebiet Fahrtäcker, einige Teile des Safranbergs und die Barbaralinde setzen wir ein klares Zeichen gegen Bodenspekulation. So entziehen wir wertvolle Flächen dem rein renditeorientierten Markt, sichern sie für die Allgemeinheit und schaffen damit die Grundlage für bezahlbaren Wohnraum – heute und für kommende Generationen.

Wir gehen aber auch neue Wege: Erstmals vergeben wir ein Grundstück am Kuhberg im Erbbaurecht für Geschosswohnungsbau. Mit diesem Modell bleibt der Boden dauerhaft in städtischer Hand – ein wertvolles Gut, das wir so für kommende Generationen sichern. Auch am Weinberg setzen wir einen klaren Schwerpunkt im sozialen Wohnungsbau: Hier werden wir ein Grundstück gezielt für Projekte ausschreiben, die Menschen mit geringem Einkommen zugutekommen. Denn sozialer Frieden heißt, niemanden zurückzulassen – gerade in Zeiten, in denen die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum weiter steigt.

Wir denken den Wohnungsbau in Ulm ganzheitlich: Wir fördern das serielle und modulare Bauen, um die Baukosten zu senken und schneller Wohnraum zu schaffen. Gleichzeitig reduzieren wir bürokratische Hürden: Wir beschleunigen Genehmigungsverfahren und passen Stellplatzschlüssel sowie Gestaltungsvorgaben an die Realität im jeweiligen Projekt an. All das, um das Bauen effizienter, günstiger und nachhaltiger zu machen.

Bis 2030 sollen so in Ulm über 2.500 neue Wohneinheiten entstehen, davon ein Großteil durch Innenentwicklung. Wir befördern große Projekte wie das Blau.Quartier, die Bleidornkaserne, das Dichterviertel und viele mehr. Die UWS, unsere kommunale Wohnungsbaugesellschaft, bleibt dabei ein wichtiger und starker Partner, den wir gezielt fördern und unterstützen. Von der UWS werden allein 37 Millionen Euro in Modernisierungen und Instandhaltungen investiert sowie 38 Millionen Euro in den Neubau von Wohnungen - bezahlbar, barrierefrei, klimaschonend und familienfreundlich. Als größter Vermieter in unserer Stadt wirkt die UWS gesamtstädtisch auch mietpreisdämpfend. Dabei ist wichtig: über 90 Prozent der Bauaufträge der UWS wurden im vergangenen Jahr an Unternehmen aus Ulm und den umliegenden Landkreisen erteilt - die Wertschöpfung bleibt also in unserer Wirtschaftsregion - so geht ganzheitliche Verantwortung im Bauen!

In der vergangenen Wohnungsdebatte wurden zahlreiche Maßnahmen beschlossen, die dazu beitragen werden, mehr Wohnungsbau und bezahlbares Wohnen zu ermöglichen. Auch hier gilt: Gemeinderat und Verwaltung haben das gleiche Ziel und ziehen an einem Strang. Strittige Punkte werden wir konstruktiv diskutieren und an gemeinsamen Lösungen arbeiten. Denn all diese Maßnahmen verfolgen ein Ziel: Den sozialen Frieden in Ulm zu bewahren und zu stärken. Denn Frieden in der Stadtgesellschaft entsteht dort, wo Menschen sich sicher, geborgen, zuhause fühlen und Heimat haben.

Gut, dass wir starke und verlässliche Partner aus der Region dabei an unserer Seite haben! Ein gelungenes Beispiel für die enge Zusammenarbeit über Stadtgrenzen hinweg ist der Stadtentwicklungsverband Ulm/Neu-Ulm (SUN), der in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert. Die gemeinsame Entwicklung von Gewerbeflächen und die Überwindung der Konkurrenz der Vergangenheit haben die Wettbewerbsfähigkeit der Region maßgeblich gestärkt. Über 60 Unternehmen profitierten allein im vergangenen Jahr von den Angeboten des SUN, der damit ein wichtiger Motor für wirtschaftliche Stärke, neue Arbeitsplätze und eine gestärkte regionale Identität ist. Der SUN versinnbildlicht, wie wichtig das Miteinander in der Region ist. Ich danke nicht nur meiner Neu-Ulmer Amtskollegin Katrin Albsteiger, sondern auch dem Landrat des Alb-Donau-Kreises Heiner Scheffold und der Neu-Ulmer Landrätin Eva Treu für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und kollegiale Partnerschaft im zurückliegenden Jahr. Auf ein weiterhin so gutes und erfolgreiches Miteinander!

Auch die Weiterentwicklung des Containerbahnhofs ist ein zentrales Infrastrukturprojekt, das nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des regionalen Wirtschaftsstandorts stärkt, sondern zudem zur Entlastung des Straßenverkehrs und damit zu mehr Lebensqualität beiträgt. Mit der projektierten Regio-S-Bahn schaffen wir eine leistungsfähige, umweltfreundliche und vernetzte Mobilitätslösung, die Menschen aus der gesamten Region verbindet, Pendlerströme effizient lenkt und die Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen, Bildungseinrichtungen und Kultureinrichtungen verbessert. Ich freue mich sehr, dass die nächsten Schritte bei der Weiterentwicklung der Brenzbahn als Teil der Regio-S-Bahn eingeleitet werden konnten. Wir wollen weiterhin auf eine nachhaltige Mobilität setzen und diese ausbauen.

Dazu gehören auch nachhaltige Grundlagen. Die Art, wie wir heute wirtschaften, wie wir leben und unsere Stadt gestalten, entscheidet darüber, welche Stadt wir künftigen Generationen hinterlassen. Kommunaler Klimaschutz muss deshalb weiterhin ein wichtiges Schwerpunktthema sein. Die Stadt Ulm wird ihr Klimaschutzkonzept aktualisieren und neu ausrichten, um bis 2040 klimaneutral zu sein. Zukunftsfähigkeit ist für uns aber mehr als nur eine Frage der Umweltpolitik, sie ist auch eine Frage der Generationengerechtigkeit und damit eines langfristigen und stabilen städtischen Friedens.

In Ulm leisten die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) einen zentralen Beitrag dazu, unsere Stadt nachhaltig und zukunftsfähig zu machen. Die SWU verstehen sich nicht nur als Versorgerin, sondern als aktive Gestalterin der Energie-, Mobilitäts- und Digitalwende. Bereits heute gehört Ulm zu den Kommunen mit der höchsten Photovoltaik-Leistung je Einwohner – ein Ergebnis kluger Strategie und konsequenter Investitionen.

Auch die Wärmewende wird mit Nachdruck vorangetrieben: Ausbau der Fernwärme, Innovative Flusswärmepumpen, die künftig klimafreundliche Wärmeenergie aus der Donau gewinnen, und die Prüfung der Tiefengeothermie sind Beispiele, bei denen die SWU mutig neue Wege gehen. Die Mobilitätswende ist ein weiterer Baustein unserer Nachhaltigkeitsstrategie.

Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die Förderung des Radverkehrs und die schrittweise Elektrifizierung unserer Busflotte zeigen, dass wir die Transformation des Verkehrssystems ernst nehmen und aktiv vorantreiben. Bereits in 2027 wird mehr als die Hälfte der Stadtbusse emissionsfrei unterwegs sein. Die geplante „Tankstelle der Zukunft“ im Gewerbegebiet Ulmer Norden wird ein wichtiger Baustein für die Verbreitung alternativer Antriebe sein, auch die Lade-infrastruktur für Elektrofahrzeuge wächst stetig weiter.

Ein besonderer Erfolg ist die Rekordzahl von 41 Millionen Fahrgästen, die im Jahr 2024 im öffentlichen Nahverkehr befördert wurden – so viele wie nie zuvor. Dieser Rekord unterstreicht die Attraktivität und Effizienz unseres ÖPNV.

Auch im Bereich der Energieversorgung stellen die SWU die Weichen für die Zukunft: Die Ulmer Erdgasnetze werden sukzessive „wasserstoff-ready“ gemacht und damit vorbereitet auf die Anforderungen der Energiewende bis 2040. Diese technische Umrüstung ermöglicht es, künftig Wasserstoff als klimafreundlichen Energieträger einzuspeisen und so einen weiteren Beitrag zur Dekarbonisierung der Energieversorgung zu leisten.

Eine moderne, leistungsfähige, digitale Infrastruktur ist für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt entscheidend. Hier leistet die SWU TeleNet, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert, einen unschätzbaren Beitrag. Mit dem Ausbau des Glasfasernetzes, der Einrichtung hochmoderner Rechenzentren und der Entwicklung der digitalen Plattform für die Smart City Ulm schafft die SWU TeleNet die Voraussetzungen für eine vernetzte, innovative und teilhabeorientierte Stadtgesellschaft.

Ein zentrales Thema der Ulmer Stadtpolitik bleibt natürlich die Bildung, verstanden in einem umfassenden Sinne. Bildung ist der entscheidende Schlüssel für die Zukunft, auch für die Zukunft unserer Stadt. Ohne eine gute Bildung für alle gibt es keine Chancengerechtigkeit und in letzter Konsequenz auch keinen innerstädtischen Frieden. Es bleibt richtig: Zukunftschancen dürfen nicht vom sozialen Hintergrund abhängen. Um die Bedeutung von Bildung zu unterstreichen, hat sich der Gemeinderat in seiner Sitzung im Mai 2025 mit dem Schwerpunkt "Bildung von Anfang an" befasst. Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft und in diese Zukunft wollen und müssen wir investieren. Die Stadt kommt dieser Aufgabe gerne nach - auch in wirtschaftlich schwieriger werdenden Zeiten. Seit mehr als 20 Jahren haben wir über die "Bildungsoffensive" konsequent unsere Bildungseinrichtungen saniert, modernisiert und neu gebaut. Diesen Weg gehen wir weiter, das ist versprochen.

Zur Bildung gehören auch frühkindliche Bildung und Betreuung. Zu Beginn des neuen Kindergartenjahres im September werden sechs neue Gruppen eröffnet. Wichtig ist aber vor allem, dass die Stadt in Konzepte und Personal investiert. Eine zentrale Herausforderung im Bereich der Kindertageseinrichtungen ist der Fachkräftemangel. Durch attraktive Angebote, gezielte Ansprachen und Werbung sowie gute Arbeitsbedingungen ist es unser Ziel, als attraktive Arbeitgeberin Fachkräfte zu finden und an uns zu binden. Stadt und freie Träger müssen dem gemeinsam begegnen; durch eine verantwortungsvolle und fruchtbare Zusammenarbeit. Denn die breite Trägerlandschaft zeichnet Ulm aus.

Allen Trägern von Kindertageseinrichtungen, ohne die in der Stadt ein so qualifiziertes und umfassendes Betreuungsangebot nicht möglich wäre, danke ich herzlich für ihr Engagement.

Die Friedrich-List-Schule wird zum Schuljahresbeginn fertig gestellt. Damit ist eine der großen Schulsanierungsmaßnahmen in Ulm abgeschlossen. Das gilt auch für das Schulzentrum am Kuhberg - der Teil der beruflichen Schulen ist fertig saniert. Der Erweiterungsbau der Anna-Essinger-Schulen folgt 2026 ebenso wie die Jörg-Syrlin-Schule gemeinsam mit der Astrid-Lindgren-Schule und dem Schulkindergarten.

Entscheidend aber sind letztlich die Bildungskonzepte und die Menschen, die in den Einrichtungen arbeiten und diese Konzepte mit Leben füllen. Danke an alle, die sich für die Bildung unserer Kinder einsetzen und sich mit großem Engagement und Leidenschaft um die Jüngsten unserer Stadtgesellschaft kümmern. Sie helfen mit, dass alle Kinder reale Zukunftschancen haben, unabhängig vom sozialen Hintergrund.

 

Mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagesförderung von Grundschulkindern wird sich die Schullandschaft in den kommenden Jahren noch einmal deutlich verändern. Die Stadt Ulm hat sich früh dieser verantwortungsvollen Aufgabe gestellt und ist mit dem Projekt "Ganztags an der Schule - der Ulmer Weg" gut in die Umsetzung gestartet.

 

Auch bei der Digitalisierung der Schulen haben wir unsere Hausaufgaben gemacht. Der Digitalpakt 1.0 ist abgeschlossen. Über 15 Millionen Euro wurden seit 2019 investiert. Die Digitalisierung der Schulen ist weit vorangeschritten.

 

Ich möchte klar sagen: Die Stadt wird - trotz der herausfordernden Haushaltslage - die Bildungsoffensive fortsetzen und die anstehenden Veränderungen aktiv mitgestalten. In den kommenden Jahren werden weitere Schulen saniert und auch neu gebaut werden. Dazu zählen die Eichenplatz-Grundschule ebenso wie das Schulzentrum in Wiblingen oder der Bildungscampus am Eselsberg. 170 Millionen Euro werden in diese Schulprojekte und damit in die Zukunft der Bildung investiert. Ein starkes Bekenntnis der Stadt zum Bildungsstandort Ulm.

 

Bildungseinrichtungen wie die Ulmer Musikschule, die vh ulm und die Familienbildungsstätte sind bedeutende Träger der außerschulischen Bildung, weil sie allen Ulmerinnen und Ulmern lebenslanges Lernen und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Auch der Ulmer Spatzenchor und die Junge Bläserphilharmonie leisten einen wichtigen Beitrag zur musikalischen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Die Bibliothek mit ihren Außenstellen ist ebenso Teil dieser unverzichtbaren Ulmer Bildungsinstitutionen. Besonders freut mich die Rekordausleihzahl in der Kinderbibliothek. Das zeigt mir, dass Vorlesen und Lesen - trotz Digitalisierung und Medienkonsum - nach wie vor ihren Platz im Leben unserer Kinder haben.

 

Beim Thema Bildung, aber auch bei anderen Vorhaben gilt: Wenn Bund oder Land eine Aufgabe an die Kommune übertragen, muss davor die Finanzierung dieser Aufgabe gewährleistet sein. Es kann nicht sein, dass dies auf dem Rücken der Städte vorgenommen wird. Oder kurz gesagt: "Wer bestellt, zahlt!"

 

Ulm ist eine soziale Stadt. Das bedeutet: eine inklusive und lebenswerte Stadt für alle. Ulm steht dafür ein: mit Chancengerechtigkeit und Vielfalt, mit Investitionen in Sozial- und Jugendhilfe, mit der Grundsicherung, mit vielfältigen Teilhabe-, Beratungs- und Unterstützungsangeboten für alle Ulmerinnen und Ulmer. Die Integration von geflüchteten Menschen gehört ebenso zu unseren Aufgaben und es freut mich, dass wir es geschafft haben, in diesem Jahr die Unterbringung in Notunterkünften zu beenden.

 

Ein besonderes Zeichen für gelebte Vielfalt und Zusammenhalt hat Ulm in diesem Jahr mit der zweiten Ulmer Vielfaltswoche gesetzt, die vom 12. bis 18. Juli 2025 stattgefunden hat. Über 30 Initiativen, Vereine und viele engagierte Menschen haben unsere Stadt in dieser Woche mit kreativen und bunten Aktionen bereichert.

 

Es braucht viele freie Einrichtungen und Träger, traditionelle und neue bürgerschaftliche Initiativen sowie ehrenamtlich Engagierte, um Ulm zu solch einer sozialen, einer lebendigen und lebenswerten Stadt für alle zu machen. Dabei sind die Bedürfnisse und Angebote so vielfältig wie das Leben selbst. Von der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, über Begleitung und Beratung im Erwachsenenalter in herausfordernden Lebenslagen, für Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen bis hin zur Pflege zu Hause oder im Heim und der Begleitung sterbender Menschen gibt es Angebote. Wir schätzen uns glücklich, dass die Stadt auf unzählige Kooperationspartner und Einrichtungen zählen kann. Von Herzen Dankeschön für Ihren Einsatz für unsere Stadtgesellschaft, für unsere Stadt.

 

Stellvertretend für alle möchte ich den Arbeitersamariterbund Ulm, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert und den Stadtjugendring nennen, der bereits kurz nach Kriegsende gegründet wurde. Die Aufzählung ist unvollständig, aber sie vermittelt einen guten Eindruck von der Themenbreite und Konstanz Bürgerschaftlichen Engagements in unserer Stadt. Als Anerkennung und Wertschätzung für alle, die sich ehrenamtlich engagieren, gibt die Stadt seit 25 Jahren gerne die Freiwilligencard aus.

 

Bedingt vor allem durch den demographischen Wandel gewinnen Pflegeeinrichtungen und Altenarbeit immer weiter an Bedeutung. Angebote in den Sozialräumen und den Ortschaften wie die "Pflege-WGs" in Einsingen, die im Frühjahr in Betrieb genommen werden konnten, sind unverzichtbar. Modellprojekte wie die Einzelhelferinnen und Einzelhelfer im Vor- und Umfeld der Pflege ermöglichen, dass ältere Menschen länger in ihrer vertrauten Umgebung leben können.

 

Bürgerbeteiligung, Teilhabe, die Möglichkeiten, sich zu informieren, mit zu diskutieren und in Entscheidungen bei öffentlichen Belangen eingebunden zu sein, das ist es, was das Ulmer Dialogmodell ausmacht.

 

Besonders am Herzen liegt mir die Beteiligung der jungen Generation. Mit dem Jugendhearing unter dem Motto „ulm-soll“ haben wir neue Wege der Bürgerbeteiligung beschritten: Über 1.000 junge Menschen haben sich online eingebracht, ihre Ideen und Wünsche an ihre Stadt formuliert und im Roxy direkt mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtpolitik diskutiert. Themen wie das ÖPNV-Angebot, Nachhaltigkeit, das Wohnraumangebot, das Sicherheitsgefühl und Aufenthaltsmöglichkeiten ohne Konsumpflicht sind für die junge Generation wichtig – Themen, die wir in den kommenden Jahren noch stärker in den Fokus rücken werden. Ulm setzt damit ein Zeichen: Zukunft gestalten wir gemeinsam, generationenübergreifend und partizipativ.

 

So schaffen wir die nachhaltigen Grundlagen für den städtischen Frieden von morgen – indem wir heute handeln, gemeinsam planen und die Stimme aller Bürgerinnen und Bürger, auch und gerade der jungen, hören und ernst nehmen.

 

Es ist unser Anspruch und unser Ziel, dass das soziale und gesellschaftliche Leben in unserer Stadt allen Bürgerinnen und Bürgern offen und zugänglich ist und bleibt. Teilhabe und Teilnahmemöglichkeit, das ist auch die Maxime für die Ulmer Kulturpolitik.

 

Wir können stolz sein auf unser vielfältiges Kulturangebot - Musik, Kunst, Tanz und Theater in unterschiedlichen Formen und Facetten zeichnen Ulm aus. Und auch hier besteht ein Miteinander von städtischen Angeboten, traditionellen Institutionen und Programmen sowie freien Angeboten.

 

Zwei wichtige Säulen der Ulmer Kultur dürfen in diesem Jahr auf 100 Jahre Geschichte zurückblicken: Das Museum und der Orchesterverein. Das Ulmer Museum wurde 1925 eröffnet. Das 100-jährige Bestehen kann es zwar nicht in seinen eigenen Räumen feiern, denn die sieben Gebäude im Museums-Ensemble werden bis 2029 umgebaut und saniert, dennoch gratulieren wir zu diesem Jubiläum und sind schon jetzt gespannt auf die Wiedereröffnung.

 

Auch der Orchesterverein Ulm Ulm/Neu-Ulm feiert in diesem Jahr sein "Hundertjähriges". In diesen 100 Jahren hat die Welt, hat Ulm sich verändert, aber die verbindende Kraft des gemeinsamen Musizierens ist geblieben. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum! Zur Vervollständigung der musikalischen Bandbreite gehört neben der Orchestermusik auch der Gesang - der Schwäbische Chorverband und der Chorverband Ulm bereichern unsere Stadt schon seit 175 Jahren! Glückwunsch zu diesem großen Jubiläum!

Vor 25 Jahren wurde die Ulmer Museumslandschaft um ein Museum reicher - das Donauschwäbische Zentralmuseum wurde eröffnet. Die Geschichte der Donauschwaben erzählen und sie wissenschaftlich zu präsentieren, das DZM kommt dieser anspruchsvollen Aufgabe in hervorragender Weise bis heute nach. Ich möchte allen einen Besuch in den Räumen in der Oberen Donaubastion ans Herz legen.

 

Ein besonderes Erlebnis in diesem Jahr war der württembergische Landesposaunentag, der heuer zum 50. Mal stattfand. Der "LaPo" war auch dieses Mal ein starkes Symbol des Friedens. Württembergische Landesposaunentage gibt es seit 1901, doch die große Tradition der Ulmer Posaunentage begann 1946, als inmitten der weitgehend zerstörten Innenstadt 2.000 Blechbläserinnen und -bläser vor dem Münster das "Gloria" anstimmten, ein bewegendes Ereignis, das viele zu Tränen rührte, wie Zeitzeugen später berichteten - ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens. Der LaPo gehört einfach zu Ulm. Deshalb herzlichen Dank an alle Haupt- und Ehrenamtlichen, die den LaPo in Ulm möglich gemacht haben.

 

Die Kirchen stehen in Ulm seit vielen Jahrzehnten in besonderen Maß für Gemeinschaft, für soziales Engagement, für Teilhabe, für Hoffnung und für ein friedliches Miteinander über Herkunftsgrenzen, politische Spannungen und auch über Religionen hinweg. Wo andernorts Ökumene Inhalt theologischer Debatten ist, wird sie bei uns gelebt. Sichtbare Zeichen dafür sind der Ulmer Rat der Religionen und das gemeinsame Friedensgebet. Unser aufrichtiger Dank an die Kirchen und an die großen Religionsgemeinschaften für ihren großartigen Einsatz für den innerstädtischen Frieden und unsere Stadtgesellschaft!

 

 

Dass Ulm Großveranstaltungen meistern und erfolgreich durchführen kann, haben wir 2025 nicht nur beim Landesposaunentag unter Beweis gestellt, sondern auch beim Ringtreffen des Alemannischen Narrenrings im Februar und beim Deutschen Musikfest Ende Mai, bei dem wir zusammen mit Neu-Ulm Gastgeber waren. Zehntausende Gäste haben uns als freundliche, herzliche und weltoffene Gastgeber erleben können. Ein großes Dankeschön gebührt den Organisierenden und Helfenden, die diese Mega-Events so professionell organisiert und durchgeführt haben.

 

Ein ganz besonderes Ereignis war in diesem Jahr auch wieder das Ulmer Fischerstechen. Dieses traditionelle Turnier auf der Donau ist jedes Mal ein Höhepunkt im Reigen Ulmer Veranstaltungen und zieht Tausende in seinen Bann. Ich danke dem Schifferverein, allen Haupt- und Ehrenamtlichen, allen Helferinnen und Helfern, die an der Organisation beteiligt waren und dafür gesorgt haben, dass wir zwei spannende Stechen erleben durften. Glückwunsch an den Gesamtsieger! Ein letztes Mal, bevor sie dann für vier Jahre nicht mehr zu sehen sein werden, können wir zum Abschluss der heutigen Schwörfeier die Fischertänze erleben. Wir freuen uns darauf!

 

Mit dem heutigen Schwörmontag endet die Ulmer Schwörwoche. Begonnen hat sie am 13. Juli mit einem beeindruckenden Konzert auf dem Münsterplatz, der Uraufführung der Symphonie "Odessa", einem musikalischen Plädoyer für den Frieden. Trotz Regen: Welch ein bewegender Auftakt!

 

Große Veranstaltungen und Konzerte beleben unsere Stadt und stärken den Tourismus, nicht nur als Wirtschaftsfaktor. Sie verdeutlichen auch die enorm hohe Lebensqualität. Wir wohnen dort, wo andere Urlaub machen. Das spiegelt sich in den Übernachtungszahlen der Doppelstadt Ulm/Neu-Ulm mit jährlichen Rekorden wider und unterstreicht die besondere Attraktivität unserer "Zweilandstadt" als Reiseziel.

 

Attraktiv ist Ulm auch durch seine Ortschaften. Durch ihren jeweils eigenen Charakter prägen sie unsere Stadt maßgeblich. Und auch wenn manche Eingemeindung - so wie die von Lehr vor 50 Jahren – zunächst mehr einem Zweckbündnis als einer Liebesheirat ähnelte: In der Rückschau überwiegt das Positive bei weitem! Eine weitere große Feier durfte vor kurzem Jungingen begehen - das 750-jährige Jubiläum dieses Ulmer Ortsteils. Drei Tage - also angemessen - hat der gesamte Ort gefeiert. Glückwunsch zu diesem großen Geburtstag.

 

Städtischer Frieden erwächst aus Vertrauen. Auch aus dem Vertrauen der Bürgerschaft in eine funktionierende Stadtverwaltung und darauf, dass gegebene Versprechen und Zusagen eingehalten werden. In den vergangenen Monaten konnten wir zeigen, dass auf die Stadt Ulm Verlass ist.

 

Das lang ersehnte Kurzstreckenticket wurde erfolgreich eingeführt. Es macht Bus und Straßenbahn für kurze Wege nicht nur günstiger und unkomplizierter, sondern senkt auch die Hemmschwelle, für alltägliche Erledigungen, für den Weg zur Arbeit oder spontane Besuche in die Innenstadt den Bus oder die Straßenbahn zu nehmen. Gerade in einer Zeit, in der die Verkehrswende und der Klimaschutz zentrale Aufgaben sind, ist ein leistungsfähiger, bezahlbarer und barrierefreier öffentlicher Nahverkehr von unschätzbarem Wert. Gleichzeitig erhöhen wir dadurch die Erreichbarkeit sowie die Attraktivität der City. Das kommt auch Handel und Gastronomie zugute. Besonders bedeutend ist das Weihnachtsgeschäft - ich schlage daher den ticketfreien Samstag in der Adventszeit bis zum Jahresende vor. Ein Anfang wäre damit gemacht. Vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltslage muss über eine Fortsetzung im neuen Jahr 2026 dann erneut diskutiert werden.

Die große Dynamik in unserer Stadt zeigt sich an den vielen Baustellen, die das Stadtbild prägen, zum Teil Einschränkungen mit sich bringen und an mancher Stelle für Verdruss sorgen. Das alles ist verständlich. Nur: Es hilft nichts, denn es gibt zur Sanierung maroder Brücken, kaputter Straßen und den Leitungen darunter sowie dem Ausbau von Glasfaser und Fernwärme leider schlichtweg keine Alternative. Zudem wollen wir auch dem Wunsch der Bürgerschaft nach Glasfaser und Fernwärme entsprechen. Die Infrastruktur als Basis für das Funktionieren einer Stadt muss instandgehalten und wo nötig ausgebaut werden. Aber es geht voran!

 

Das gilt im Übrigen auch für die Landesgartenschau 2030, für die die Vorarbeiten auf Hochtouren laufen. Sie bietet eine einmalige Chance, Ulm mit nachhaltigen Grünflächen, lebendigen Freiräumen und zukunftsorientierten Klimaschutzmaßnahmen weiterzuentwickeln und so einen langfristigen Mehrwert für die Ulmerinnen und Ulmer zu schaffen.

 

Entscheidend sind bei allen großen Baumaßnahmen die Koordination und die Kommunikation. Ein eingespieltes Team in der Verwaltung übernimmt diese Aufgaben und macht die Baustellen transparent: Eine interaktive Baustellen-App wurde eingerichtet und ein Newsletter kann abonniert werden.

 

Eingehalten wurde auch die Zusage, ein gastronomisches Angebot am Donauufer zu schaffen: Die Uferbar Ulm hat sich zu einem beliebten Treffpunkt für Menschen aller Altersgruppen entwickelt. Diese Einrichtung zeigt, wie kreative Ideen das städtische Leben bereichern und neue Räume für Begegnung schaffen können. Lassen Sie uns solche Orte bewahren, weitere fördern und ins Leben rufen.

 

Gerade an Orten, wo das städtische Leben pulsiert, zeigt sich, wie wichtig Sicherheit und Sauberkeit für ein reibungsloses Miteinander sind. Zu Beginn meiner Amtszeit habe ich angekündigt, bei den Themen "Sicherheit und Sauberkeit" einen Schwerpunkt zu setzen und nötige Maßnahmen entschlossen anzugehen und umzusetzen. Dies ist erfolgt und durch ein umfassendes Maßnahmenpaket im Gemeinderat auch einstimmig beschlossen worden: Die Sicherheitspartnerschaft mit der Polizei wurde aktualisiert und ausgeweitet, regelmäßige Treffen sorgen für schnellen Austausch, der in konsequentem Handeln mündet. Die Waffen- und Messerverbotszone rund um den Hauptbahnhof wurde eingeführt und zeigt Wirkung.

 

Auch wurden der Bahnhofplatz, die Sedelhöfe und Teile des Donauufers in den Fokus genommen: Die Polizei und der Kommunale Ordnungsdienst kontrollieren mehr, zeigen deutlich stärkere Präsenz, Aufenthaltsverbote werden konsequent durchgesetzt, wo es die Lage erfordert. Die Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel in Sicherheitsbelangen wurde intensiviert, eine City-Streife mit Beteiligung der Stadt ins Leben gerufen.

 

Der Kommunale Ordnungsdienst wird personell deutlich aufgestockt, um noch stärker im Stadtgebiet präsent zu sein und flexibel und schnell eingreifen zu können. Videoüberwachung wird dort, wo sie zulässig ist, eingeführt. Beispielsweise am Lederhof. Zudem werden wir Angsträume in der Stadt beseitigen und an vielen Stellen für mehr Beleuchtung sorgen. Für die Clubszene arbeiten wir gemeinsam mit den Betreibern an einem nächtlichen Sicherheitsdienst, der Nachtschwärmern Schutz und Ansprechpartner bietet.

 

Auch die Sauberkeit haben wir fest im Blick: Stellen bei den städtischen Entsorgungsbetrieben für Straßenreinigung wurden geschaffen, illegale Müllablagerungen werden konsequent verfolgt und beseitigt, Schrottfahrzeuge entfernt, und die Mitarbeitenden der Entsorgungsbetriebe sorgen für gepflegte Plätze und Straßen. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die tagtäglich für Sauberkeit in unserer Stadt sorgen, möchte ich an dieser Stelle herzlich für ihre wichtige Arbeit für uns alle bei jedem Wetter danken. Denn Sauberkeit und Sicherheit im öffentlichen Raum bedingen einander und sind zwei Seiten einer Medaille: Das Wohlbefinden und das Sicherheitsgefühl aller wächst mit jedem gepflegten öffentlichen Raum. Hierzu war auch die Aufstellung der Taubenhäuser ein wichtiger Schritt, um ein Problem anzugehen, das viele Bürgerinnen und Bürger lange beschäftigt hat. Durch diese tierfreundliche und nachhaltige Lösung konnten wir sowohl den Belangen des Tierschutzes als auch den Bedürfnissen nach Sauberkeit gerecht werden. Gleiches erfolgte auch bezüglich der Saatkrähen. Auch hier wurde ein Konzept erarbeitet und konkrete Maßnahmen veranlasst.

 

Sauberkeit im öffentlichen Raum setzt auch ein gemeinschaftliches Verantwortungsbewusstsein voraus. Dieses wird an manchen Stellen in unserer Stadt schmerzlich vermisst. Wo dies fehlt, braucht es Kontrolle und Sanktionen. Bedauerlicherweise. Bewusst wurden deshalb die Bußgelder für die Verschmutzung des öffentlichen Raums verdoppelt und mehr Personal für Kontrollen eingesetzt, um jene zur Verantwortung zu ziehen, die willentlich und auf Kosten der Allgemeinheit die einfachsten Grundregeln eines zivilisierten Miteinanders missachten. Wir alle sind gerufen, unsere Stadt sauber zu halten, damit wir uns in unserer Stadt wohl fühlen können.

 

Ein Ulmer "Wohlfühlfaktor" ist auch unser vielseitiges und lebendiges Vereinsleben. Im Verein Gleichgesinnte treffen, gemeinsam Dinge tun, die man liebt und die einander verbinden, das ist etwas, das Gesellschaften im Innern zusammenhält. Ulm ist eine Stadt des Ehrenamts. Wir alle können froh und dankbar sein, dass es Tausende von Menschen in unserer Stadt gibt, die sich in vielfältiger Weise ehrenamtlich um Mitmenschen kümmern und damit unserer Stadt ein menschliches Antlitz geben. Ihre Arbeit kann gar nicht hoch genug eingeschätzt und gewürdigt werden. Ohne Ehrenamt würde Ulm nicht funktionieren. Deshalb ein großer Dank an alle, die ehrenamtlich tätig sind.

 

Auch Vereine sind unsere Stärke - und dazu zählen neben vielen anderen ganz sicher auch die 80 Ulmer Sportvereine und ihre mehr als 51.000 Mitglieder, die die Basis für Ulm als Sportstadt sind.

 

Sportstadt Ulm, das gilt auch für den Spitzensport: Zwar sind die Fußballer des SSV Ulm 1846 Fußball in dieser Spielzeit nach furiosem Aufstieg (vorerst) wieder in die 3. Bundesliga abgestiegen, aber sie haben ihr Potential bewiesen. Ulm ist auch ein wichtiger Austragungsort von großen und wichtigen Leichtathletikmeisterschaften. Der Gemeinderat hat deshalb beschlossen, in die Modernisierung des Ulmer Donaustadions und damit in die Zukunftsfähigkeit der größten Sportstätte Ulms für Fußball und Leichtathletik stark zu investieren. Und: Wir freuen uns dabei besonders über den Zuschuss von 4,6 Millionen Euro des Landes zur Grundsanierung. Ein großes Dankeschön an die Stuttgarter Landesregierung und für den Einsatz unserer Landtagsabgeordneten bei diesem Anliegen!

 

Die Stadt Ulm ist sich der Bedeutung des Sports für die Stadtgesellschaft bewusst. Das belegt auch die städtische Unterstützung für den Beurer-Sportpark des SSV Ulm 1846 e.V. in Höhe von rund zwölf Millionen Euro, mit dessen Bau im Herbst am Standort der alten Jahnhalle begonnen werden soll.

 

Wichtig ist mir: Die Rahmenbedingungen für den Sport vor Ort so zu gestalten, dass Sportvereine - egal ob groß oder klein - auch in Zukunft erfolgreich arbeiten und ihre vielfältigen Angebote für die Bevölkerung aufrechterhalten und ihrer wichtigen Rolle in der Stadtgesellschaft gerecht werden können. Wie gut das in der Vergangenheit funktioniert hat, sieht man an den beeindruckenden Sportvereinsjubiläen - 100 Jahre Ulmer Paddler e.V., 75 Jahre SC Unterweiler e.V. und 50 Jahre SV Mähringen e.V. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum.

 

Die Basketballer von ratiopharm ulm hätten Ende Juni fast die Sensation geschafft und den Titel in der 1. Basketball-Bundesliga geholt. Am Ende hat es leider nicht ganz gereicht. Wir gratulieren den Basketballern von ratiopharm ulm dennoch von Herzen zu dieser großartigen sportlichen Leistung und zur Vizemeisterschaft! Ulm ist stolz auf euch!

 

Dass wir heute den Titel "Lebenswerteste Stadt Deutschlands" tragen dürfen, ist neben vielen Faktoren auch vor allem der Anstrengung und dem Fleiß der Bürgerschaft zu verdanken. Auch in diesem Jahr zählt der Prognos-Zukunftsatlas Ulm darum zu den zukunftsträchtigsten Stadt- und Landkreisen in Deutschland. Ulm hat Zukunft auch dank jener, die sich in vielfältiger Form für unsere Stadt einsetzen!

 

Deshalb gilt es am Ende des Stadtjahres vielfachen Dank zu sagen, darunter den über 3.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung und den städtischen Gesellschaften, der Polizei, den Rettungsdiensten, den Hilfsorganisationen und der Ulmer Feuerwehr. Wir dürfen uns glücklich schätzen, ein so dichtes und sicheres Netz aus hauptamtlichen Kräften und vielen, vielen Ehrenamtlichen zu haben, die bereit stehen, wenn Hilfe gebraucht wird. Ehrenamt und Bürgerschaftliches Engagement werden in unserer Stadt großgeschrieben und prägen das städtische Leben entscheidend.

 

 

Dies war und ist ein besonderes Markenzeichen unserer Stadt. Ähnlich ulm-prägend sind die großen Benefizaktionen, die jährlich stattfinden und Menschen in Not zugutekommen, so wie beispielsweise die "Aktion 100.000" und "Ulmer helft". Beide Aktionen erfahren große Unterstützung von außen, eine Unterstützung, ohne die sie selbst nicht helfen könnten. Zeichen für das große gemeinschaftliche Engagement in Ulm sind die zahlreichen Stiftungen, die mit ihrem Geld, ihrem Einsatz und Engagement in ganz unterschiedlichen Themenfeldern die Gesellschaft bereichern, für Ausgleich sorgen und den innerstädtischen Frieden sichern. Dabei ist auch die Ulmer Bürgerstiftung zu nennen, mit der die Stadt ein Zeichen für Ulmer Gemeinschaft und Solidarität setzt. Im Rahmen einer Zustiftung von einer Million Euro unterstützt die Conrad-Keifl-Stiftung jetzt diese Stiftung - ein großzügiger, ein großherziger Beitrag für das Gemeinwohl, für den wir uns auch an dieser Stelle sehr, sehr herzlich bedanken! In einer Zeit des Wandels sind Stiftungen ein bleibendes Zeichen für Verantwortung, Weitsicht und Gemeinsinn – heute und auch noch viele Generationen nach uns. Auch dem Lions-Club Ulm/Neu-Ulm, der seit 70 Jahren unter dem Motto "Wir dienen" dort unterstützt, wo es am nötigsten ist, gehört zu denen, die Respekt und Dank für ihre Gemeinwohlarbeit verdienen.

 

Orientierung am Gemeinwohl, Vertrauen in die eigene Stärke, Mut und ein geradezu unerschütterlicher Optimismus, das sind Eigenschaften, die uns prägen. Nur wenige Menschen haben dies so gelebt, wie die im März dieses Jahres im Alter von 103 Jahren leider verstorbene Ann Dorzback. Die gebürtige Ulmerin, NS-Überlebende und Trägerin der Bürgermedaille hat viele mit ihrer Haltung beeindruckt. Unvergessen bleibt ihr legendärer Satz: „Des kriagat mr scho na.“ Kurz und prägnant brachte sie damit auf den Punkt, um was es auch in Ulm in diesen Zeiten geht. Nicht verzagen, sondern gemeinsam, optimistisch und pragmatisch sich den Herausforderungen stellen und sich dabei auf die eigenen Stärken besinnen. Ann Dorzback war deshalb ein Vorbild und wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.

 

Vorbildlich ist auch die Arbeit des Münsterbauvereins. Der kleine, aber überaus rührige und einflussreiche Verein hat in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiern können. Herzlichen Dank für seinen Einsatz für unser Ulmer Wahrzeichen! Das Ulmer Münster, unsere Bürgerkirche, mahnt uns täglich und unübersehbar zum innerstädtischen Frieden.

 

Die Ulmerinnen und Ulmer, wir alle, sind stolz auf unser Münster, auch wenn es (nach dann immerhin 136 Jahren) ab 2026 wohl nicht mehr den höchsten Kirchturm der Welt haben wird. Der Verlust des Höhenrekordes mag uns vielleicht auf den ersten Blick schmerzen. Unser Münster ist aber viel mehr als nur ein Höhenrekord. Der Vergleich sagt nichts darüber aus, was das Münster für uns so einzigartig macht, nämlich Bürgerkirche zu sein, der Ort, an dem sich alle versammeln können, der Ort, auf den alle blicken und sich daran orientieren. Das gilt für die Heimkehr nach einer Reise ebenso wie für die Ulmerinnen und Ulmer, denen inmitten der Trümmerwüste der Jahre 1944/45 das unversehrte Münster als "Fingerzeig Gottes" und damit als Symbol des Friedens erschienen ist. Das Münster ist und bleibt unser Identifikationspunkt, es ist und bleibt Wahrzeichen, Hoffnungs- und Zufluchtsort, Heimat und das Herz unserer Stadt.

 

Von unserem Münster erklingt nun die Schwörglocke. Ihr Klang vereint uns im Wunsch nach Frieden. Dieser beginnt in den Herzen der Menschen und in unserer Stadt, in der wir leben. Der Klang soll den Einsatz der Bürgerinnen und Bürger für ihre Stadt immer wieder neu entfachen und zum Einsatz für die Gemeinschaft herausfordern.

 

Bei all unserem Tun gilt es, Demut, Augenmaß und Bescheidenheit zu wahren, über die Stadt und das Heute hinaus zu blicken und auf neue Herausforderungen verantwortungsvoll und auch optimistisch zu reagieren. Die Schwörglocke mahnt uns, den Frieden in der Stadtgesellschaft als oberstes Gut zu wahren. Und mit diesem Auftrag will ich den Schwur aus dem Schwörbrief von 1345 erneuern

 

Reichen und Armen

ein gemeiner Mann zu sein

in den gleichen, gemeinsamen und redlichen Dingen

ohne allen Vorbehalt.

 

Soweit die Schwörrede 2025 und hier geht´s nochmals zur Foto-Galerie.

 



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