Ulm News, Gestern, 08:15
Gelungene Premiere: auf der Wilhelmsburg ist nun das Disco-Fieber ausgebrochen
"You should be Dancing - yeah" - und noch bei vielen Hits von "Saturday Night Fever" von den Bee Gees können die Zuschauer in der Musical-Arena auf der Ulmer Wilhelmsburg mitwippen - die Premiere des Musicals mit dem Ensemble des Theater Ulm ist gut gelungen - zum "sehr" fehlten nur ein paar Grad Außentemperaturen.
"Am 8. Tag schuf Gott den DJ ", tönt es vom DJ-Pult des Clubs 2001 Odyssey in Brooklyn / New York - und am 9. wohl den Disco-Star, der mit Tanzen aus seiner kleinbürgerlichen Welt ausbrechen kann, der dadurch Selbstwertgefühl bekommt, aber dem dazu dieser Dancefloor nicht mehr ausreicht. Jetzt sollen die Clubs in Manhatten drankommen, wo die Großen tanzen, und wo es einen Contest mit sagenhaften 500 Dollar zu gewinnen gilt.
Träume und hartes Training nahe der Verrazano-Narrows-Bridge, ganz unten in Brooklyn, die rüber führt nach Staten Island - wo die Fähre an der Freiheitsstatue nach Manhatten Downtown vorbeifährt - herrlicher Trip - übrigens kostenfrei. Soll es in New York auch geben. Sonst braucht man wie schon in der Musical-Zeitepoche Ende der 1970er vor allem eins: viel Geld, um halbwegs überleben zu können.
Auch die Musicals am Broadway sind kostenmäßig upper bis hyperclass, auch die in den Seitenstraßen (z.B. Hadestown), das Bier dort kostet davor und in der Pause schlappe 21 Dollar - die New Yorker - von wegen bargeldlos bezahlen - zücken ihre Geldbündel und werfen bei zwei Bier und damit 42 Dollar den Rest wie noch einen weiteren 5er in die Tip-Box - eine große Glasvase auf dem Tresen, für jeden gut sichtbar, was drin ist, um zu zeigen: heute gehen wir als Musical-Gäste beschwingt nach Hause und später auch das Service Personal. haben es verdient. Auf der Wilhelmsburg geht es diesbezüglcih ein bisschen kleiner, denn das Bier und alles andere bleiben absolut im normalen Rahmen - aber die Kulisse der Wilhelmsburg, die kann kein New Yorker Laden leisten - nur Ulm. Günstigere Drinks - mehr Kulisse.
Und wenn die Inszenierung von Benjamin Künzel, die Ausstattung von Petra Mollérus, das Licht von Marcus Denk und die Choreografie Gaëtan Chailly und Sascha Luder sehr gut bis Extraklasse sind, dann gibt es für alles andere halt wenig Steigerungsmöglichkeiten.
Der Premieren-Situation bei echt frischen Temperaturen und hartem Wind geschuldet kann nicht jedes gesangliche Detail flutschen - die nächsten Besucher werden bei wärmer Wetter und noch mehr Routine davon profitieren.
Wobei Maria Rosendorfsky (als Stephanie Mangano) - kann die jetzt auch noch tanzen und nicht nur famos singen? Antwort: ja, kann sie (übrigens: alle Hollywood-Größen und die Kleineren können tanzen - das gehört zum Geschäft dazu). Und (wenn es richtig erkannt wurde) Anne Simmering die Clubsängerin Flo Manero hebt sich ebenfall raus - da könnte es wetterbedingt auch gefrieren. Wenn noch die Musik ein klein bisschen mehr Drive und Geschwindigkeit im Vergleich zu den Bee Gees-Songs erreichen würden, dann könnte sogar die die imposante Wilhelmsburg mitwippen.
Lang anhaltender Applaus mit mehreren Vorhängen und einem unvergleichlich schönen Disco-Musikteppich dazu - quasi als Zugabe - ein erneut wunderbares Musical-Erlebnis auf der Ulmer Wilhelmsburg - "Saturday Night Fever". Die Besucher der 19 weiteren Aufführungen können sich schon mal vorfreuen.
What`s the story?
1976 in Brooklyn, New York: Tony Manero träumt vom Glück jenseits seines tristen Alltags. Freiheit findet er auf der Tanzfläche. Disco – jeden Samstagabend! Ein Disco-Tanzwettbewerb lässt die Hoffnung auf ein neues Leben zum Greifen nahe erscheinen. Und dann ist da noch die erste große Liebe. Das Leben schleudert die jungen Menschen aus der Bahn, unerwartet, unerbittlich, schmerzvoll schön. Sicherheit und Lebensrhythmus gibt der Tanz, das Disco-Feeling!
Basierend auf dem berühmten Tanzfilm »Saturday Night Fever« mit John Travolta (nun Sascha Luder) und der bezaubernden Karen Lynn Gorney (Maria Rosendorfsky und sorry, nicht wie im Vorbericht geschrieben: Olivia Newton-John - die hat in Grease mit John Travolta gespielt) von 1977 ist die knapp 20 Jahre später entstandene Musical-Version nicht mehr von den Bühnen wegzudenken. Von New York bis London, von Köln bis Sydney lässt sich das Publikum von den populären Bee-Gees-Songs wie »Stayin’ Alive«, »How Deep Is Your Love« und nicht zuletzt »Night Fever« mitreißen.
Nach dem großen Erfolg von »Sister Act« vor zwei Jahren lädt der nächste Musical-Sommer auf der Wilhelmsburg ein, die zum Kult gewordene Disco-Welt der Siebziger unter freiem Himmel wieder lebendig werden zu lassen: "You Should Be Dancing - yeah!"
Das Ensemble
Sascha Luder (Tony Manero) Maria Rosendorfsky (Stephanie Mangano) Giulia Valentina Jahn (Anette) Henning Mittwollen (Bobby C) Davide Venier (Joey) Calum Melville (Double J) Raphael Dörr (Frank Jr. / Clubsänger) Gunther Nickles (Frank Manero Sr. / Monty / Mr. Fosco) Anne Simmering (Flo Manero / Clubsängerin) Takao Aoyagi (Brooklynite / 2. Kunde) Alyce Daubenspeck (Brooklynite / Doreen) Sungeun Park (Brooklynite / Linda Manero) J. Emanuel Pichler (Brooklynite / Jay / 3. Kunde) Robert Tilson (Brooklynite / Mr. Becker) Wieneke van der Valk (Brooklynite / Kundin ) Magnum Phillip Gabriel Mathéo Bellucci (Cesar Rodriguez) Alba Pérez González Seungah Park (Maria Huerta) Nora Paneva Carmen Vázquez Marfil (Connie) Maya Mayzel (Shirley Charles) Casey Hess (Chester Brinson)
Das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm
Tanztheatercompagnie des Theaters Ulm
Tanzstatisterie des Theaters Ulm
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