Ulm News, Gestern, 08:00
Großübung der Blaulichtkräfte - Blautalcenter dabei im Mittelpunkt - 1.100 Einsatzkräfte vor Ort
An diesem Samstag, 24.05.2025, findet im Blautalcenter in der Blaubeurer Straße in Ulm eine Großübung unter Beteiligung der Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Kräfte des Katastrophenschutzes sowie von mehreren Kliniken, statt. Beim Übungsszenario handelt es sich um eine polizeiliche Lage mit hohem Gefährdungspotenzial für Leib und Leben von Zivilpersonen und Einsatzkräften.
Ab 13.00 Uhr sind an diesem Tag ca. 1100 Einsatzkräfte an unterschiedlichen Örtlichkeiten beteiligt, darunter gut 1000 aus dem nicht polizeilichen Bereich. Zudem werden auch etwa 160 Personen als Mimen (Opfer/Verletzte) eingesetzt.
Gemeinsam wird zunächst eine sogenannte "lebensbedrohliche Einsatzlage", kurz LebEL, im für die Bevölkerung abgesperrten Bereich des Einkaufszentrums, simuliert und geübt.
Etwaige Opfer oder Verletzte werden vor Ort versorgt. Im Anschluss erfolgt ein zeitnaher Transport aller Verletzten in das Bundeswehrkrankenhaus, das Universitätsklinikum Ulm und das RKU am Oberen Eselsberg. In der Folge werden am Übungstag mehrere Dutzend Einsatzfahrzeuge zwischen Stadtgebiet und Kliniken pendeln. Die Donauklinik in Neu-Ulm bereitet sich darauf vor, Patienten aufzunehmen, die selbstständig dort Hilfe suchen. Auch das Alb-Donau-Klinikum Ehingen ist in die Übung eingebunden.
Organisiert wird die Übung in enger Zusammenarbeit der Unteren Katastrophenschutzbehörden der Stadt Ulm und des Alb-Donau-Kreises, der Polizei und den benannten Kliniken, im Rahmen der Klinikübergreifenden Sicherheitskonferenz (KLÜSIKO).
Auch das Polizeipräsidium Ulm mit vollem Einsatz vor Ort
Das Polizeipräsidium Ulm wird mit knapp 100 Kräften aus dem gesamten Präsidiumsbereich an der Übung teilnehmen. Am und im Einkaufszentrum werden hierbei die Bewältigung der Lage nach polizeilichen und einsatztaktischen Gesichtspunkten geübt. Zeitgleich wird eine Besondere Aufbauorganisation (BAO) mit einem Aufruf des Führungstabes am Standort des Polizeipräsidiums Ulm im Neuen Bau eingerichtet.
Ziel der Übung soll es sein, den vor Ort einschreitenden Kräften entsprechende Handlungssicherheiten zu geben und diese mit einem realitätsnahen Szenario auf eventuelle Echtlagen vorzubereiten. Weiter sollen die polizeilichen Abläufe und die Zusammenarbeit mit den anderen "Blaulicht-Organisationen" vor Ort dadurch zukünftig noch effizienter erfolgen.
Präklinik muss die "Verletzten" versorgen
Die Retter, die am Einkaufszentrum zum Einsatz kommen, entstammen einer breiten Allianz von haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften aus der ganzen Region. Neben Rettungsdienstmitarbeitern aus Ulm, dem Alb-Donau-Kreis sowie den Landkreisen Heidenheim und Neu-Ulm sind die Einsatzeinheiten des Katastrophenschutzes von Stadt und Landkreis beteiligt. Dazu kommen mehrere Feuerwehren, Technisches Hilfswerk, DLRG, die Rettungshundestaffeln der Feuerwehr Ulm und des DRK-Kreisverbands, die Drohnenstaffel des Alb-Donau-Kreises sowie zahlreiche Notfallseelsorger. Auch der Führungs- und Krisenstab der Stadt Ulm wird tagen.
Da die Kräfte in einer fiktiven lebensbedrohlichen Einsatzlage arbeiten, wird die Versorgung der Mimen vor Ort auf ein Minimum beschränkt. Stattdessen findet ein zeitnaher Transport aller Verletzten in Bundeswehrkrankenhaus, Universitätsklinikum und RKU am Oberen Eselsberg statt.
Hinter der Großübung steckt jahrelange Planung. Bereits 2018 fand eine LebEL-Übung in kleinerem Rahmen statt; nun, nach der Vorstellung des MAnV-Konzept für Ulm und den Alb-Donau-Kreis, sollen die Abläufe im Ganzen beübt werden. Einen Zusammenhang mit den Amoktaten der jüngeren Vergangenheit - etwa Magdeburg, Mannheim und München - gibt es nicht. Ursprünglich sollte eine Großübung bereits 2023 stattfinden. Aus verschiedenen Gründen hat sich der Termin in den Mai 2025 verschoben. Die Idee dahinter ist dieselbe geblieben: "Wir müssen in Krisen Köpfe kennen."
Universitätsklinikum Ulm und RKU - Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm
Das Universitätsklinikum Ulm (UKU) und die RKU - Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm nutzen die Gelegenheit der groß angelegten Übung, um alle Strukturen und Abläufe, die an beiden Einrichtungen für den Fall eines sogenannten "Massenanfalls von Verletzten oder Erkrankten" (MANV) etabliert wurden, möglichst realitätsnah zu simulieren: Beginnend mit der Alarmierung der Mitarbeitenden und der notfallmäßigen Erweiterung der Behandlungskapazitäten, über die Sichtung und Aufnahme der Patientinnen und Patienten bis hin zu der komplexen Aufgabenstellung, die Behandlung einer Vielzahl von teilweise schwerverletzten Personen zu koordinieren, um eine adäquate medizinische Versorgung auch unter Ausnahmebedingungen sicherstellen zu können.
Eine besondere Bedeutung kommt dabei in der Übung wie auch im Ernstfall dem engen Zusammenspiel der verschiedenen Akteure - Rettungsdienst, Polizei, Kliniken und andere Blaulichtorganisationen - zu. Hierfür wurde in Ulm bereits vor acht Jahren erstmals ein landesweit beispielhafter Ansatz für die organisations- und klinikübergreifende Zusammenarbeit ausgearbeitet und über die Jahre weiterentwickelt und verfeinert. Dieses Konzept wird auch bei der anstehenden Übung zum Tragen kommen.
Von der Übung erhoffen sich UKU und RKU wichtige Erkenntnisse für die Bewältigung eines MANV sowie für die Weiterentwicklung ihrer eigenen Konzepte und Handlungsweisen. Zudem soll die bereits bestehende enge Vernetzung der vielen beteiligten Institutionen weiter intensiviert werden. Diese Vernetzung ist nicht nur in Krisenfällen elementar, um mit untereinander abgestimmten Maßnahmen reagieren zu können. Das gegenseitige Vertrauen der Partner erleichtert auch die tägliche Arbeit. Dies gilt sowohl für die Notfallmedizin am
Einsatzort als auch für die anschließende Versorgung in den Kliniken.
Bundeswehrkrankenhaus Ulm
Für ein Großschadensereignis wie eine MANV- Situation gibt es umfangreiche Konzepte um die Resilienz der Infrastruktur Bundeswehrkrankenhaus wie auch die des Personals zu stärken. Die Wirksamkeit der Konzepte soll durch die geplante Übung geprüft werden. Zum einen soll der Prozess Patientenaufnahme von der Sicherheitsüberprüfung über Kategorisierung und Priorisierung nach Verletzungsschwere, Disposition und Realisierung der Diagnostik und (operativen) Behandlung bis zur stationären Aufnahme bei hohem Patientenaufkommen geübt werden. In unserem Konzept zur Bewältigung eines Massenanfalls von Verletzten (MANV) spielt das u.a. durch Ärzte des Bundeswehrkrankenhaus Ulm erdachte und national und mittlerweile auch international gelehrte Terror Disaster Surgical Care (TDSC) Konzept eine große Rolle.
Dieses Konzept kam bei den, in der jüngeren Vergangenheit stattgefundenen Massenanfallsereignissen u.a. in Magdeburg, zur Anwendung und hat sich dort bewährt. Zum anderen wird die Klinikeinsatzleitung im Sinne einer Stabsrahmenübung gefordert. Auch das hausinterne Sicherheitskonzept wird dabei Anwendung finden. Des Weiteren wird die Wirksamkeit unseres Alarmierungskonzeptes getestet sowie die Zusammenarbeit mit externen Kräften wie z.B. der Feuerwehr Blaustein geübt.
Am Samstag ist im Bereich der Blaubeurer Straße in Ulm mit einem Großaufgebot von Rettungsfahrzeugen zu rechnen. Aufgrund dessen kann es zwischen 10.00 Uhr und 18.00 Uhr zu Verkehrsbehinderungen kommen.
Eine Gefahr für die Bevölkerung durch Übung besteht nicht.
Ebenfalls kommt es zu Behinderungen im ÖPNV, Linien 8, 10, 37 und 38. Die Bushaltestelle am Einkaufszentrum wird zeitweise nicht bedient. Informationen hierzu finden Sie auf der Homepage der SWU und des RAB..








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