Ulm News, 05.05.2025 11:45
Ulmer Polizei will sichtbarer und ansprechbar werden
Mehr Polizei für mehr Sicherheit ist eine oft gehörte Forderung. Der neue Ulmer Vize-Polizeipräsident Askin Bingöl hat am Wochenende mehrere Bausteine dazu präsentiert. Wiederholte Berichte über Schlägereien in den Sedelhöfen und Drogenmissbrauch am Lederhof, eine Waffenverbotszone in der Innenstadt.
Unser Korrespondent Thomas Heckmann berichtet.
Die gefühlte Sicherheit hat in der Ulmer Innenstadt deutlich gelitten. Die städtischen Bürgerdienste und die Ulmer Polizei arbeiten seit Jahren mit verschiedenen Mitteln dagegen an. Die Bandbreite der polizeilichen Aktivitäten wird nun noch breiter. Seit wenigen Wochen ist die Position des Vizepräsidenten im Polizeipräsidium Ulm wieder besetzt. Der 51-jährige Leitende Kriminaldirektor Askin Bingöl ist gebürtig aus dem Alb-Donau-Kreis und war viele Jahre als Polizist in Ulmer Dienststellen tätig. Dann führte ihn sein weg in das baden-württembergische Innenministerium und Staatsministerium, bevor er Mitte März nach Ulm zurückkehren durfte.
In der Bahnhofstraße zwischen Seldelhöfen und Lederhof stellte Bingöl einen neuen Informationsstand vor, der alleine im Mai achtmal aufgebaut werden soll. Die Polizei soll dadurch für jeden Bürger noch leichter ansprechbar sein. Schon nach wenigen Minuten zeigte sich sehr deutlich, wie einfach das geht und auch, dass diese Möglichkeit hilfreich ist. Eine junge Frau kam an den Stand und bat um Unterstützung, da in der angrenzenden Ulmer Diagonale ein Mann die Passanten belästigt. Sofort gingen zwei Beamte mit den jungen Frau los. Wenige Minuten später waren sie wieder zurück und die Situation bereinigt. Ein sichtlich unter Drogeneinfluss stehender Mann wurde des Platzes verwiesen, da er sich ungebührlich verhielt. Der Informationsstand bietet eine große Bandbreite an Informationen von der Warnung vor k.o.-Tropfen in Clubs über Einbruchschutz und Zivilcourage bis hin zu Karriereinformationen bei der Polizei.
Selbstverständlich durften kleine Kinder das Blaulicht einschalten und wurden mit kleinen Mitbringseln begeistert. Ältere Menschen kamen eher mit Fragen zum Einbruchschutz und zur Enkeltrick-Masche. Die Jugendlichen interessierten sich tatsächlich auch für den Beruf des Polizisten. Doch ein junger Mann erhielt dann einen Rat, den er so nicht hören wollte. Auf den Wunsch „Ich will Polizist werden!“ fragte ihn ein Beamter, ob denn seine Einträge im Führungszeugnis schon verjährt sind. Der Beamte kannte seinen Gegenüber als Täter mehrerer Einbrüche.
Daher bekam der junge Mann einen Rat mit auf den Weg: „Versuche erst einmal, Dich an die Gesetze zu halten!“ Die Sedelhöfe wurden schon bisher auch immer wieder von uniformierten und zivil gekleideten Polizisten bestreift. Diese Streifentätigkeit wird nun auch mit Unterstützung der Bereitschaftspolizisten des Polizeipräsidium Einsatz deutlich verstärkt. Doch Bingöl weiss auch, dass nach wenigen Augenblicken die Polizisten weitergelaufen sind und für die Passanten nicht mehr anwesend sind. Daher auch der stundenlang gut sichtbare Infostand.
Bisher besteht der Stand aus einem Streifenwagen, einem Faltpavillon und Werbefahnen, doch auf Bingöls Wunschliste steht ein „Präventions-Anhänger“, den man lediglich aufklappen muss. Um die Arbeit der Polizei noch besser in den sozialen Medien darstellen zu können, hat das Polizeipräsidium Ulm seit dieser Woche auch einen eigenen WhatsApp-Kanal. Dort werden nicht nur ausgewählte Pressemitteilung zu abgeschlossenen Einsätzen veröffentlicht, sondern auch Erklärvideos zur Polizeiarbeit. Die aktuelle Information über laufende Vermisstenfahndungen soll auch dazu gehören, um die Anrufe „Warum kreist ein Hubschrauber über der Stadt?“ zu vermeiden. Seit langem sehr aktiv in den sozialen Medien ist der Grünen-Landtagsabgeordnete Michael Joukov. Er war von einem Termin kommend in der Fußgängerzone unterwegs und hat den Info-Stand der Polizei sofort genutzt. Neben einem Kennenlerngespräch mit dem Vizepräsidenten Bingöl drehte er gleich ein Video mit seinen Fragen zur Sicherheit in der Ulmer Innenstadt.
Text/Fotos: Thomas Heckmann



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