Ulm News, 25.04.2025 10:45
Absolute Crunchtime für die Spatzen – vier Spieltage bis zur erhofften Relegation – Auftakt in Fürth

Allmächt – am viertletzten Spieltag der Saison geht es für die Spatzen am Freitag – 25. April 2025 um 18.30 Uhr – zum Flutlichtspiel nach Fürth. Rund 2.000 Ulmer Fans werden mitkommen – und weitere dürfen ruhig noch folgen.
Es folgt auch noch ein rein sportlicher Vorbericht:
Denn an der Tageskarte gibt es laut Verein noch Tickets für das Spiel, das heute auf der Spieltags-PK dem Ulmer Chefcoach Robert Lechleiter nicht die Schweißtropfen auf die Stirn treibt: „Die spielen ähnlich wie wir mit viel Laufarbeit und Pressing und guten Umschaltmomenten, aber wir haben schon so zwei, drei Schwachstellen gefunden, die wir ausnutzen könnten.“ Öffentlich wollte er diese natürlich nicht benennen, aber auffällig ist schon, wie schwer sich die Kleeblätter damit tun, das Spiel selbst zu machen.
Mit Routinier und Urgestein Hrgota, Massimo und Green gibt es drei bekannte Säulen in der Mannschaft – vorne noch zwei ordentliche Stürmer mit Klaus und Srbeny (auch Mause oder Futkeu im Sturm kommen zum oft zum Einsatz) kommt das Kleeblatt in dieser Saison einfach nicht vom Fleck und krebst dummerweise mit 35 Punkte auf Tabellenplatz 14 herum und damit auch noch nicht absolut gesichert vor dem Abstieg. Die müssen was bringen im heimischen Ronhof, was unter Trainer Jan Siewert – der in der Hinrunde gegen Ulm sein erstes Spiel hatte und für Interimscoach Leonhard Hass übernahm – zu selten gelingt.
Davor hatte es - allmächt – ordentlich bei der Spielvereinigung geklopft: Trainer Alexander Zorniger und Legende Rachid Azzouzi (Sportvorstand) wurden nach der Hinspielniederlage gegen den Club (0:4!) gleich beide vor die Tür gesetzt. Solche Turbulenzen war man vom Bundesligisten 2012/2013 und 2021/2022 und dreifachem Deutschen Meister 1914, 1926 und 1929 (witzig, letzte Ulmer Club Hertha war 1930 und 1931 Deutscher Meister) gar nicht gewohnt. Mit ruhiger Hand wurden Talente geschmiedet und an kaufkräftige Vereine weitergegeben – Fürth war (und ist vielleicht immer noch) eine gute Adresse für Talente.
Mittlerweile hat Intim-Rivale Nürnberg auch das Rückspiel im Frankenderby klar mit 3:0 gewonnen. Wenn die Rivalität nicht so groß wäre, würde man bei der zusammengebauten Doppelstadt ja auch von Stadtderby sprechen, aber wer das öffentlich macht, wird mit Schimpf und Schande nach Herzogenaurach vertrieben: entweder man kommt aus Fürth, oder aus Nürnberg. Legendär die Rivalität aber auch die Zusammengehörigkeit, denn hatten nicht Charly Mai aus Fürth und Max Morlock aus Nürnberg mit der Herberger-Truppe 1954 zusammen mit das Wunder von Bern vollbracht?
Nach der Rückspielklatsche gegen den Club läuft jedenfalls bei den Fürthern nicht mehr viel zusammen. Die letzten drei Heimspiele gingen alle jeweils Unentschieden aus. Ulm könnte mit dem Punkt vielleicht gut leben, wenn Relegationsplatz-Rivale Preußen Münster zuhause gegen Darmstadt nicht punktet. Aber die Darmstädter waren schon in Ulm unterlegen – besser darauf nicht hoffen.
Bei den Spatzen sind so weit alle mit ein Bord, bis auf ausgerechnet den Kapitän Jo Reichert, der mit Pferdekuss im Oberschenkel schon schmerzlich gegen die Hertha vermisst wurde. „Die anderen machen`s hinten auch gut, aber Jo ist ein Leader, er lebt den Verein, er verkörpert ihn, er ist von hier, er geht voraus“, lobt ihn sein Trainer.
Gut möglich, dass der Spatzen-Chefcoach wieder zur Angriffsformation Flix Higl nach seiner Gelbsperre und Lucas Röser zurückgreift. Unter seiner Leitung ging sein Team in vier von fünf Spielen viermal in Führung, „zweimal haben wir`s nach Hause gebracht, zweimal eben nicht“, so Lechleiter. Die Schwächen und Fehler dabei habe das Trainer-Team mit den drei As überschrieben: Analysieren, Anspreche, Abstellen – basta – ein übergroßes Nachkarten bei Fehlern gebe es nicht.
Schön sei für ihn zu sehen, wie lernbegierig und einsatzfreudig das gesamte Team im Training sei. Immer positiv, immer mental stark und ausgeglichen. Die Spieler winken und grüßen auch nach dem Training jeden – auch die von der Presse - und haben einen lockeren Spruch auf den Lippen. Lockerheit ist mentaler Stärke, die vielleicht in der Schlussphase der Saison den Unterschied machen könnte, stimmt Robert Lechleiter auf der PK der ulm-news-Frage zu.
Wenn, ja wenn auch das Spielglück wieder mehr auf Seiten der Ulmer rückt: im letzten Spiel gegen die Hertha geht dem Ausgleich der Berliner ein klares Foul im Mittelfeld an Brand voraus – der Schiri steht 3einhalb Meter daneben, sieht es nicht, und auch der VAR greift nicht ein. Beim 3:2 für Berlin foult – oder auch nicht so richtig – Dennis Dressel im Mittelfeld – der Freistoß führt zum entscheidenden Gegentreffer (ulm-news analysierte ausgiebig).
Im Hinspiel gegen Fürth gehen die Kleeblätter durch einen zweifelhaften Elfer in Führung. Lucas Röser kriegt einen Ball an den eigentlich angelegten Arm – zudem war das Geschehen knapp außerhalb oder doch der Linie des 16eners? Entscheid gegen Ulm. Und da gäbe es noch knapp 16 Situationen aufzuzählen,
und auch das ist immer wieder Thema bei Fans wie Verantwortlichen des SSV: Wenn sich dies – wie oft gesagt wird - im Laufe einer Saison ausgleicht, na dann dürfen sich die Spatzen auf vier angenehme Ligaspiele und hoffentlich noch zwei Partien in der Relegation freuen.
Diese wird – wir wollen es nicht verschreien – am Freitag, 23. Mai und Dienstag, 27. Mai ausgetragen. Ulmer Fans, die es auch mit dem VfB halten (da soll es tatsächlich einige davon geben wie z.B. den Redaktionsleiter von ulm-news) dürfen dann gleich oben im Osten bleiben: denn bislang ist 3.Liga Dritter Cottbus, und das Lokalendspiel in Berlin ist doch glatt und sauber zwischen der Relegation am Samstag, 24. Mai 2025. Aber, wir wollen jetzt mal wirklich nicht vorweggreifen – nur so viel:
ulm-news meint
SpVgg. Greuther Fürth gegen SSV Ulm 1846 Fußball: 1:2: Ulmer Tore durch Higl und Röser – Auswärtssieg (und wenn der eintrifft, dann schreiben wir hier in der Nachberichterstattung den Sieg mit 18 iiiis und sechszehn eeeees – versprochen) und für den Berichterstatter gibt´s am Freitag nach dem Spiel „3 im Weggla“.
Fotos: von der PK und Spielsituation aus dem Hinspiel gegen Fürth.









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