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Ulm News, 22.04.2025 08:15

22. April 2025 von Thomas Kießling
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Reese macht den Unterschied – oder: die Spatzen bestrafen sich eigentlich selbst


Für die erneute Heimniederlage des SSV Ulm 1846 Ulm Fußball mit dem 2.3 gegen Hertha BSC Berlin gibt es viele Väter. Sauer sind die Ulmer Spieler auf sich selbst, denn fünf schlappe Minuten nach der Pause kosten die Mannschaft Punkte, die im Kampf um den Klassenerhalt so wertvoll gewesen wären. Aber die Analyse geht noch viel tiefer.

Und hier die ulm-news-Foto-Galerie zum Spiel. 

Die Berliner hatten gleich zwei absolute Maskottchen dabei, da konnte ja nichts schiefgehen: Nationalspieler und Ex-Herthaner Maxi Mittelstädt (VfB Stuttgart – siehe Foto) war von der Landeshauptstadt nach Ulm gekommen, um seine alten Berliner Kameraden zu supporten. Und ein paar Plätze weiter auf der Haupttribüne nahm Pal Dardai Platz – dessen Funktion bei der Hertha uns nicht ganz klar wurde – der aber ganz gerne zwei seiner drei Söhne kicken sehen wollte. Der eine spielt ja bei Wolfsburg, zwei aber tatsächlich noch in Berlin. Aufgelaufen ist heute aber nur Marton Dardai, über dessen linke Abwehrseite aber einiges aufs Berliner Tor lief.   

Wie überhaupt die Ulmer das Geschehen in der ersten Halbzeit bestens im Griff hatten, einen Berliner Ballverlust in der 10. Minute schon zum 1:0 ausnutzen konnten mit einer herrlichen Vorlage von Maurice Krattenmacher und einem ebenso schönen Abschluss vom linken Schienenspieler Aaron Keller. Die Gäste taten sich schwer, und wenn etwas lief, dann über einen gewissen Fabian Reese, doch noch sollten seine Bemühungen erfolglos bleiben.

Das änderte sich in der zweiten Halbzeit grundlegend. Was hatte ulm-news in der Vorberichterstattung noch geschrieben: Fabian Reese, Michael Cuisance und Ibrahim Maza gelte es auszuschalten. Die Berliner erledigten dies bei Letzterem gleich selbst, in sie ihn wohl aufgrund Wechsel-Theater (ist bei Leverkusen im Gespräch) aus dem Kader strichen. Mit Cuisance ließ man allerdings einen Vogel frei, der den entscheidenden Freistoß zum Siegtreffer gab – der Joker Florian Niederlechner per Kopf ins lange Eck streichelt.

Was aber Fabian Reese in der zweiten Halbzeit abzog, das war mehr als Extraklasse. Zwei Vorlagen nach Ulmer Ballverlusten nutzte der gut eingesetzte 27-jährige eiskalt und stellte das Ergebnis von 0:1 auf 2:1 für die Hertha. Reese wirbelte und zündete oftmals seinen Turbo – viell. wäre eine Mann-gegen-Mann-Deckung (wie gegen Magdeburg) für Reese die bessere Variante gewesen – viell. hätte man ihn auch schon bei der Ballannahme doppeln sollen?

Nach dem 1:1 hatte er auch noch ein Kopfballchance mit einem Ball an die Unterkante der Latte – sonst hätte er von Minute 46 bis 50 womöglich den schnellsten Hattrick in der 1. und 2. Bundesligageschichte erzielt. Fast jeder Angriff lief über den variablen, ballsicheren und pfeilschnellen Stümer, der nach Einschätzung von ulm-news der aktuell beste Spieler in der gesamten 2. Liga ist und latent fürs Unterhaus leicht überqualifiziert erscheint - aber dummerweise seinen Vertrag bei der Hartha erst im Februar bis 2028 verlängert hat. Wie hieß es auf der Haupttribüne? Über den läuft alles und der macht alles bei der Hertha – bis auf Pressesprecherin oder Busfahrer – und dieser Ausspruch kam natürlich auch von ulm-news.

Oder entscheidend auch die uneinheitliche Spielführung von Schiedsrichter Michael Bacher, dessen konstante Linie in der Unkonstanz bestand – wobei er einen an für sich normalen Zweikampf von Dennis Dressel in der 84. Minute nach einer Schrecksekunde dann doch noch als Foul wertete. Eben dieser Freistoß führte dann zu Herthas Siegtreffer. Und eben jeder Winterneuzugang vom Grazer AK – Dennis Dressel hatte zwischenzeitlich mit herrlichem Volleyschuss aus 20 Metern zum 2:2 ausgleichen können, ein Tor am Ende ohne Wert, wie Dressel im Interview betonte – „lieber hätten wir die drei Punkte, als dass ich ein schönes Tor mache“.

So sah es auch der im Abschlusstraining verletzte Kapitän Jo Reichert, der aufgrund Pferdekuss das Spiel verpasste – zuletzt aber in überragender Form war.

Die Statik im Ulmer Spiel war auch dadurch verändert, weil „Wandstürmer“ Felix Higl wg. der 5. Gelben Karte passen musste, doch Trainer Robert Lechleiter diesmal keinen Zwei-Mann-Sturm aufbot, sondern mit Oliver Batista Meier und zusätzlich Maurice Krattenmacher beide Zehner gleichzeitig spielen ließ, dafür Goalgetter Semir Telalovic oft in der Luft hing und in diesem Spiel kaum ein Bein auf den Boden bekam. Telalovic braucht Vorlagen, um seinen Torinstinkt ins ins Spiel zu bringen – den Ball im Mittelfeld festzumachen und dann nach einem Doppelpass zwei Gegner auszuspielen, das ist nicht sein Ding – im 16er hat er seine eminente Stärke.

Gästetrainer Stefan Leitl, der seinerzeit mit Lechleiter bei Unterhaching ein Jährchen die Kickstiefel schnürte, änderte seinerseits die Statik des Spiels zur Halbzeit mit der Hereinnahme von Jon Dagur Thorsteinsson. Der Isländer räumte vor der Abwehr ab und eroberte die Bälle, Diego Demme rückte eins vor und entfacht mit Cuisance nun das Offensivspiel und die Vorlagen für die Stürmer, vor allem für einen gewissen Fabian Reese.

Er ist eben derzeit der beste Kicker in Liga zwei und die Hertha die formstärkste Equipe mit zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage, davon vier Siegen mit nur einem Remis zuhause gegen Darmstadt – für die Ulmer war das heute eine Ecke zu clever – auch wenn die Ulmer Spieler in der Mixed-Zone Argumente nachschoben „Niederlage selbstverschuldet und drei Punkte aus der Hand gegeben“. Natürlich ist auch da ein Fünkchen Wahrheit drin, wenn man die Fünf Minuten nach der Pause konsequenter gespielt hätte.

Preußen Münster konnte in Köln (1:3) heute ebenfalls nicht punkte, so sind die Ulmer mit zwei Punkten Rückstand weiterhin in Schlagdistanz zu den Westfalen – und am letzten Spieltag kann es dann zum Showdown im heimischen Donaustadion kommen, denn beide Aufsteiger (übrigens beide auch mit Durchmarsch von der Regionalliga in Liga 2 – wie die Ulmer) müssen am 34. Spieltag im Donaustadion gegeneinander ran.

Für Ulm geht es schon kommenden Freitag (25. April, 18.30) nach Fürth zur dortigen Spielvereinigung – die auch noch nicht ganz gesichert ist, aber bei vier Spielen noch sieben Punkte von Platz 16 weg steht. Vielleicht geht ja gegen die Mittelfranken was – es wäre den Spatzen zu wünschen.

Danach kommt es zu den Aufeinandertreffen gegen die beiden HSVs – zunächst zuhause gegen den Hannoverschen Sportverein – dann auswärts beim Hamburger Sportverein, ehe Münster zu uns in die Münsterstadt kommt.

Die Preußen müssen zuhause gegen Darmstadt ran, dann zum Aufstiegsaspiranten Magdeburg, zuhause eben auch noch gegen die Hertha und dann nach Ulm kommen.

ulm-news meint:

Es geht um Relegationsplatz 16 – für uns alle kann es eine lange Saison werden – hoffentlich, denn zwei Relegationsspiel nehmen wir gerne noch mit. Wichtig: viele Ulmer Spieler haben derzeit ein gute Form – performen gut und scheren sich derzeit nichts um die aktuell heikle Situation.

Übrigens: Dritter ist in der 3. Liga aktuell Energie Cottbus mit 58 Zählern, zwei vor dem 1. FC Saarbrücken. Bielefeld mit 62 Zählern und Dresden mit 63 sind mit ihrer derzeitigen Form wohl fast schon durch.

Und hier nochmals die ulm-news-Foto-Galerie zum Spiel.

 



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