Ulm News, 17.04.2025 07:45
Handwerk: Harte Konkurrenz um den Berufsnachwuchs - 400 Ausbildungsplätze frei
Die Konkurrenz um den Berufsnachwuchs im im regionalen Handwerk hält an: Zwischen Ostalb und Bodensee sind noch 400 Ausbildungsplätze offen, meldet die Handwerkskammer.
Gut jeder dritte Handwerksbetrieb (34 Prozent) in der Region plant innerhalb der kommenden 12 Monate, zusätzliche Fachkräfte einzustellen – das geht aus den jüngsten Daten der regelmäßigen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Ulm hervor. Gesucht wird insbesondere im Kfz- und Nahrungsmittelhandwerk.
Doch die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen auch, dass die Suche nach neuen Mitarbeitenden für viele Betriebe schwierig und nicht immer erfolgreich ist. Demnach geben rund 38 Prozent der Befragten an, dass die Suche nach ausgelernten Fachkräften für sie zeitaufwändig ist. Gut 60 Prozent berichten sogar, dass geeignetes Personal trotz starker Bemühungen nicht zu finden ist – das trifft vor allem auf das Bauhauptgewerbe und den Gewerblichen Bedarf zu. Für lediglich zwei Prozent verläuft die Suche nach Fachkräften unproblematisch.
Dazu sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm: „Der Konkurrenzkampf um Nachwuchskräfte und ausgebildete Handwerker in unserer Region wird härter. Personalengpässe bremsen vielerorts das dringend benötigte Wachstum und werden zu einer immer größeren betrieblichen Herausforderung.“
Die Hauptherausforderungen bei der Besetzung offener Stellen sind laut Umfrage die hohe Wettbewerbssituation mit anderen Unternehmen, die fehlende Qualifikation für die ausgeschriebene Jobposition sowie der Mangel an Bewerbungen auf die jeweilige Stelle. Mehlich weiter: „Der Arbeitsmarkt hat sich radikal verändert. Es fehlt schlicht an Bewerberinnen und Bewerbern. Und so ist es heute zunehmend die Regel, dass sich Betriebe bewerben müssen – nicht andersherum“.
Zu hohe Gehaltsforderungen und fehlende Mobilität spielen demnach eine untergeordnete Rolle und stellen meist seitens der Betriebe kein KO-Kriterium dar. Die Mehrheit der Betriebe zwischen Ostalb und Bodensee akquiriert ihr Fachpersonal über einen Hinweis auf der eigenen Firmenhomepage, die Agentur für Arbeit, Online-Stellenplattformen, Ausbildungs- und Fachkräftebörsen sowie Stellenanzeigen in Regionalzeitungen – aber auch Social-Media-Kanäle werden zunehmend genutzt, um offene Stellen zu besetzen.
Hoher Bedarf an motivierten Azubis und qualifizierten Fachkräften
Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften verschärft sich immer weiter und viele Stellen bleiben unbesetzt. Laut Zentralverband des Deutschen
Handwerks (ZDH) fehlen bundesweit rund 250.000 Handwerkerinnen und Handwerker. Jugendliche im Gebiet der Handwerkskammer Ulm, die an einer handwerklichen Lehre interessiert sind, können sich in den Landkreisen aktuell auf rund 400 freie Lehrstellen in den unterschiedlichsten Ausbildungsberufen bewerben. „Wir geben jedem eine Chance, der motiviert ist und in unserem Handwerk arbeiten und mitanpacken will“, so Mehlich.
In der Ausbildungsbörse der Handwerkskammer Ulm gemeldete Lehrstellen nach Landkreisen:
Alb-Donau-Kreis: 37
Biberach: 90
Bodenseekreis: 36
Heidenheim: 21
Ostalbkreis: 78
Ravensburg: 101
Stadtgebiet Ulm: 41







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