Ulm News, 18.03.2018 16:50
Rekordbesuch beim Musikmarathon: Über 1000 Zuhörer beim Benefizkonzert im Roxy
20 Bands im 15-Minuten-Takt haben am Samstagabend beim Ulmer Musikmarathon über 1000 Zuhörer im Roxy in Schwung gebracht und gehalten. Das größte Charity-Rockfestival Süddeutschlands erlebte einen Rekordbesuch - und setzte auch bei der Qualität der Bands eine neue Marke. Die Erlöse gehen an gute Projekte, zu denen das Team des veranstaltenden Verein „einsatz — Musik für Menschen in Not“ einen direkten Draht hat.
Los ging es am Samstagabend um 18 Uhr zunächst auf der kleinen Bühne im Cafebereich. Ab 21 Uhr legten dann die lauteren Bands auf der großen Bühne in der Werkhalle los. Wer es schafft, mit drei, manchmal vier schnellen Liedern, tausend Zuhörer, die nebenher sich auch gerne mit Freunden unterhalten und Bier trinken, zu fesseln, zum Mitsingen, Klatschen und Tanzen zu bewegen, der ist gut. Und das gelang überraschend vielen Bands. Beispielsweise den nach wie vor starken "On", Django S, Grizzly, der famosen Alex Mofa Gang, zu Teilen Stepfathers Fred, vor allem aber der Liedermacher Tom Vantol, der eigens aus Amsterdam nach Ulm gereist war, und die Ulmer "Street Kids", die ihre überzeugende Liveperformance gleich noch mit einigen Pyros unterstützten. Konstantin Gropper von Get Well Soon hatte es mit seinen ruhigen Liedern etwas schwer inmitten des lauten Soundorkans. Er hatte das Publikum am Ende dann aber doch mit seinem letzten, einem brandaktuellen Lied gefesselt
Zum Ende hatten es dann Julia Gamez-Martin und Ariane Müller vom Duo "Suchtpotenzial", von den Street Kids als "nach uns kommt bloss noch Comedy" angekündigt (hoffentlich hat ihnen Ariane Müller deswegen im Backstage nicht den Hintern versohlt!) "Suchtpotenzial" ließen sich zwar auch - und ungeprobt - von Band und lauten Stromgitarren unterstützen, was zu Lasten der Textverständlichkeit ging, die zwei Musikerinnen hatten es aber schwer, das nach fünf Stunden Livemusik etwas erschlaffte Publikum bei der Stange zu halten. Das mit der "Eskalation" funktionierte nicht so recht. Aber mit dem Song "Ficken für den Frieden" setzten sie den programmatischen Schlusspunkt des erfolgreichen, größten Benefizkonzerts Süddeutschlands und für den weiteren Verlauf der Nacht, in die es zunächst mit flotter DJ-Musik weiterging.
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