Schwäbischer El Classico - ratiopharm ulm reist zu den Tigers nach Tübingen

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An die erste Begegnung beider Clubs in der zweiten Liga, die ratiopharm ulm 2002 mit 77:82 in Tübingen gewann, erinnern sich die Wenigsten. Auch die letzte „Auswärtsheimspiel-Niederlage“ einer Ulmer Mannschaft in Tübingen ist lange her, 2009 war das. Damals verlor das Team um Robin Benzing, Rocky Trice und Chris Burns mit 94:78.
Im selben Jahr beendete Tübingen zuletzt eine Saison auf einem besseren Tabellenplatz als Ulm. Wenn sich nun beide Teams am Samstag um 20.30 Uhr zum 23. Mal in der easyCredit BBL gegenüberstehen, spielt die Derbyhistorie auf dem Parkett vielleicht keine Rolle. Dass der Tabellen 18. den 13. empfängt, erhöht jedoch die Spannung und erinnert an die historische Brisanz. „Für beide Teams ist es ein wichtiges Spiel, beide benötigen einen Sieg. Ich denke, die Partie ist seit langem nicht mehr so ausgeglichen“, sagt Igor Perovic, der als Spieler und Trainer von 2005 bis 2015 in Tübingen war und heute als Nachwuchstrainer in Ulm arbeitet.
„Für unsere Fans ist es das wichtigste Spiel des Jahres und in Anbetracht unseres Tabellenplatzes sollte es auch für uns als Team das wichtigste Spiel des Jahres sein“, ergänzt Thorsten Leibenath. „Wobei Tabellenplätze in einem Derby noch nie eine Rolle gespielt haben“, fügt der Head hinzu.
Seit 2007 gingen 18 der 22 Spiele in der Bundesliga an ratiopharm ulm – verloren haben die Ulmer in Tübingen sogar nur einmal. Weniger bekannt ist, dass es schon 1992/93 zwei Bundesliga-Derbys gab, die beide an Ulm gingen. Die Wurzeln des schwäbischen Classicos liegen allerdings in der zweiten Liga. Zwischen 2002 und 2004 wurden beim Kampf um den Aufstieg drei Verlängerungen benötigt während die vier Partien mit einer durchschnittlichen Differenz von 3,75 Punkten endeten.
 Mit 92,1 kassierten Punkten stellt Tübingen die schwächste Verteidigung der Liga. Entscheidender aus Ulmer Sicht ist jedoch die Qualität der Tigers von der Dreierlinie. Aus der 6,75-Meter-Distanz wirft nur ein Team (Erfurt) den Ball besser und häufiger in den Korb als Tübingen. Diese Tatsache ist insbesondere in einem knappen Spiel, das durch wenige Ballbesitze entschieden werden kann, wichtig. Runs lassen sich bekanntlich am besten mit Dreiern initiieren. Das Duell zwischen Per Günther und Jared Jordan geht in seine fünfte Derbyauflage. Im Schnitt erzielte Günther 12,25 Punkte und 4,75 Assists gegen Jordan, der seinerseits 6,25 Punkte und 7,5 Assists gegen Günther markierte. Jordan, der das „all time“ Assist-Ranking der Liga mit 1.579 Korbvorlagen anführt und in dieser Saison pro Spiel 7,3 Assists zustellt, hat sich zu einem soliden Schützen entwickelt. „Wir müssen versuchen ihn in seinem Passdrang einzuengen. Mittlerweile müssen wir ihn aber auch von der 3er-Linie respektieren, wo er 40 Prozent seiner Würfe trifft“, so Thorsten Leibenath.