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Ulm News, 16.07.2016 09:00

16. Juli 2016 von Ralf Grimminger
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Königin unter den Bienenmuseen - Neue Dauerausstellung kann beim Schwäbischen Imkertag erstmals besichtigt werden


Illertissen und der Landkreis Neu-Ulm bekommen eine Attraktion zurück, und zwar gänzlich neu konzipiert und gestaltet. Rechtzeitig zum Schwäbischen Imkertag, zu dem am Sonntag, 17. Juli , hunderte Bienenzüchter und -freunde in Illertissen erwartet werden, kann die runderneuerte Dauerausstellung des Bienenmuseums im Vöhlinschloss erstmals besichtigt werden.


Um 11.30 Uhr, 13.30 Uhr und 15 Uhr bietet Museumsleiter Walter Wörtz jeweils eine Führung durch die fünf Ausstellungsräume im ersten Stock des Schlosses an. „Für die Besucher des Imkertages verkehren Shuttle-Busse zwischen den drei Veranstaltungsorten Historische Schranne, Vöhlinschloss und Museum der Gartenkultur“, informiert der Cheforganisator und Vorsitzende des Imker-Kreisverbandes Neu-Ulm, Walter Burger. Der reguläre Museumsbetrieb des nun „Bayerischen Bienenmuseums“ wird am 4. August 2016 aufgenommen. Die Öffnungszeiten sind von da an: donnerstags bis sonntags, jeweils von 13 bis 17 Uhr. Die offizielle Eröffnungsfeier findet am 21. September 2016 statt. Diesen Zeitrahmen steckte Museumsleiter Walter Wörtz vor Ort bei einem Presserundgang ab. Öffnungszeiten: Mo - Mi und Fr 7.30 - 12.30 Uhr und Do 7.30 - 17.30 Uhr und nach Vereinbarung Für das kreiseigene Museum, das nach 26 Jahren Laufzeit im Jahr 2009 zur Sanierung und Neukonzeption geschlossen worden war, steht weiterhin der komplette erste Stock des Vöhlinschlosses mit rund 300 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Statt wie vormals sechs Räume gibt es künftig aber nur noch fünf. „Wir haben eine Wand herausgenommen und dadurch aus zwei kleinen einen großen Raum geschaffen. Damit haben wir den Originalzustand aus der Erbauungszeit um 1590 wiederhergestellt“, erklärt Walter Wörtz. Jeder Ausstellungsraum hat ein Leitthema: Raum 1 „Die Bernsteinbiene“, Raum 2 „Die Jungbiene“, Raum 3 „Die Stockbiene“, Raum 4 „Königin und Drohnen“, Raum 5 „Die Sammelbiene“. Dazu gibt es drei Informationsstränge, die sich durch alle Räume ziehen: 1) „Biologie der Biene“; 2) „Mensch und Biene“ und 3) „Bienenleben“. „Durch die unterschiedlichen Ebenen werden das breite Publikum und Fachbesucher gleichermaßen angesprochen“, erläutert Walter Wörtz, der die Konzeption erarbeitet hat. Dabei konnte er auf die vielfältige und hochwertige bienenkundliche Sammlung des 1984 verstorbenen Illertisser Pharmazeuten Dr. Karl August Forster zurückgreifen, die den Grundstock für das 1983 gegründete Bienenmuseum im Vöhlinschloss bildet. Forster widmete sich der Erforschung des Bienengifts und seiner Anwendung als Heilmittel für rheumatische Erkrankungen. Mit der Übernahme der väterlichen Firma Mack baute er in Illertissen eine der größten Bienenfarmen Europas auf. Während seiner langjährigen Beschäftigung mit der Honigbiene sammelte er alles rund um die Biene. Diese Sammlung stiftete er 1981 zur Einrichtung eines Museums. Der damalige Landrat und passionierte Imker, Franz Josef Schick, ermöglichte die Trägerschaft durch den Landkreis Neu-Ulm. Die neue Dauerausstellung erzählt diese standortspezifische Geschichte der Biene genauso, wie sie die überregionale Bedeutung des Museums zur Geltung bringt. Diese Kombination kommt auch im offiziellen Namen zum Ausdruck: „Bayerisches Bienenmuseum – Sammlung Forster“. Als Belege für die Einzigartigkeit des hiesigen Bienenmuseums nennt Wörtz exemplarisch das Kapitel „Bienenzucht in Bayern“ mit Originalliteratur und die mehr als 500 Blätter umfassende Grafiksammlung aus der Anfangszeit des Gutenbergschen Buchdrucks (um 1500) bis in die Neuzeit. Erstmals präsentiert wird die eigene Sammlung bemalter slowenischer Bienenstockbrettchen. Älteste Ausstellungsstücke sind klein e Silberdrachmen mit geprägten Bienen um 500 vor Christus aus der ionischen Stadt Ephesus. Höhepunkt des Rundgangs ist der Schaubienenstock mit einem lebenden Bienenvolk. Die innenarchitektonische Umsetzung liegt in den professionellen Händen des Museumsdesigners Robert Köhler vom Augsburger Gestalterbüro Neonpastell. Die Einbauten – größtenteils aus hellem kanadischem Holz – sind handwerklich hochwertig ausgeführt. Die besondere Note geben ihnen ihre kontrastreiche Farbigkeit sowie direkt auf die Holztafeln aufgedruckte Texte, Fotografien und grafischen Elemente. Die Fotos – teilweise in Makrotechnik gefertigt – hat der Naturfotograf Gerhard Schenk aus Ulm beigesteuert. Für angenehme Lichtverhältnisse sorgt nicht nur das LED- Beleuchtungssystem, wofür es Fördermittel der Europäischen Union gab, sondern auch die museumsuntypische Tatsache, dass die Fenster nicht verbaut oder abgedunkelt, sondern lichtdurchlässig belassen worden sind. Zum Schutz vor allem der Grafiksammlung sind jedoch teils UV-Filter- Gläser eingebaut worden. Auch ein Blick von der Dauerausstellung nach oben lohnt sich: In allen Räumen sind die Stuckkassettendecken von 1595 zu bestaunen, die 2012 im ursprünglichen Renaissance-Stil restauriert worden sind. Ermöglicht hat dies die Josef-Kränzle- Kulturstiftung Illertissen mit einer Finanzspritze von rund 100.000 Euro. Die Gesamtkosten für das neue Bienenmuseum stehen laut Walter Wörtz noch nicht fest. Der Landkreis Neu-Ulm hat ihm zufolge 250.000 Euro bereitgestellt. Das Geld hat jedoch einen langen Anlagehorizont. Mindestens 26 Jahre, so lange wie die Vorgängerschau, soll die neue Dauerausstellung halten und laufen, versprechen Museumsdesigner Robert Köhler und Museumsleiter Walter Wörtz.



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