Ulm News, 15.11.2010 15:00
Ausstieg aus Solidarsystem droht jetzt auch der Pflegeversicherung
Zur von Gesundheitsminister Rösler geplanten Einführung einer kapitalgedeckten Pflegezusatzversicherung erklärt die pflegepolitische Sprecherin der SPDBundestagsfraktion Hilde Mattheis: "Der Ausstieg aus dem Solidarsystem droht jetzt auch der Pflegeversicherung".
Nach der vergangene Woche beschlossenen schwarz-gelben Gesundheitsreform setzt Minister Rösler jetzt auch bei der solidarischen Pflegeversicherung die Axt an. Sollte sich die kapitalgedeckte Pflegezusatzversicherung durchsetzen, werden sich in Zukunft nur noch Reiche eine gute Pflege leisten können.
„Das Lebensrisiko, pflegebedürftig zu werden, darf auf gar keinen Fall privatisiert werden. Die Menschen brauchen einen für alle gleichen Zugang zu einer qualitativ hochwertigen pflegerischen und medizinischen Versorgung. Was Schwarz-Gelb da plant, ist eine weitere Individualisierung einer bislang solidarischen Absicherung, die sich nach der Größe des Geldbeutels richtet. Darüber hinaus hat die Finanzmarktkrise gezeigt, dass kapitalgedeckte Versicherungen nicht sicher sind. Soll über die Qualität der Pflege in Zukunft etwa an den Börsen entschieden werden?“, so Mattheis.
„Ein leistungsfähiges und sozial gerechtes Gesundheitssystem werden wir nur bekommen, wenn wir am Prinzip der solidarischen Versicherung festhalten. Für eine bedarfsgerechte Pflege für alle und eine breite Einnahmebasis fordert die SPD eine Bürgerversicherung Pflege, bei der alle Einkommensarten berücksichtigt werden und in die jeder nach seiner finanziellen Stärke solidarisch einbezahlt.“
Im kommenden Jahr will Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler die Einführung einer privaten Pflege-Zusatzversicherung nach dem Vorbild der Riester-Rente in Angriff nehmen. Die kapitalgedeckte Zusatzvorsorge soll - wie im Koalitionsvertrag vereinbart - eine Ergänzung zur bestehenden Pflegeversicherung sein und später nicht für andere, sondern nur für die jeweils eigene Pflegeleistung zur Verfügung stehen. Derzeit ist die Pflegeversicherung umlagefinanziert: Die Beitragszahler bezahlen die Kosten für die aktuell Pflegebedürftigen. Der Beitrag zur Pflegeversicherung liegt derzeit bei 1,95 Prozent des Bruttoeinkommens, Kinderlose zahlen 2,2 Prozent. Alle krankenversicherungspflichtigen Personen sind auch pflegeversichert.
Highlight
Weitere Topevents
Unvergessliche Ferien in Südtirol: Die schönsten Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten
Südtirol ist nicht nur im Winter ein traumhaftes Reiseziel. Gerade im Sommer blüht die Region förmlich...weiterlesen
Sportprominenz beim Spatzen-Sieg im Donaustadion
Den 1:0-Sieg des SSV Ulm haben am Sonntagabend einige Prominente live im Donaustadion mitverfolgt. Ob sie...weiterlesen
Frontal gegen Baum: 21-jähriger kommt bei Unfall ums Leben
Ein 21-jähriger Autofahrer ist am Samstagmorgen bei einem Unfall bei Amstetten ums Leben gekommen....weiterlesen
Ripple (XRP) Prognose 2024
Ripple (XRP) ist eine Kryptowährung, die 2012 entstand. Die von dem Unternehmen Ripple Labs eingeführte...weiterlesen
Frau lässt Mann nackt und ohne Wertsachen zurück
Ein Mann stand am Samstag in Göppingen ziemlich blank und ohne Wertsachen da. Der Grund war eine...weiterlesen
Mit Pkw frontal gegen Lkw: 28-Jähriger stirbt nach Unfall auf B 30
Tödliche Verletzungen hat sich ein 28-jähriger Mann bei einem Verkehrsunfall am Samstag auf der B 30...weiterlesen
Zeitungsausträger findet Kleinkind auf Straße
Ein 29-jähriger Zeitungsausträger staunte am frühen Samstagmorgen nicht schlecht, als er gegen 03.50...weiterlesen
Bankmitarbeiterin verhindert Betrug an Seniorin
Eine aufmerksame Bankmitarbeiterin hat vor Ostern den Betrug über einen sogenannten Schockanruf vereitelt...weiterlesen