Schafft ratiopharm ulm im zwölften Anlauf einen Sieg gegen Bamberg?

 ratiopharm ulm gegen die Brose Baskets Bamberg, das ist – so lehren es die vergangen zwei Jahre – die Garantie „für ein extrem intensives Spiel“, wie Thorsten Leibenath es formuliert. Bestes Beispiel dafür: Der Champions-Cup vor Saisonbeginn, also die Wiederholung der Finals 2012, oder wie Leibenath es nennt, „der Kampf um die goldene Ananas“.
40 Minuten beharkte sich der Meister mit dem Vize und konnte erst nach der fünfminütigen Extraschicht den 102:98-Erfolg einfahren.
Ulm gegen Bamberg ist also vor allem der stete Versuch des Underdogs, den Meister und Pokalsieger endlich einmal zu bezwingen. Dreieinhalb Jahre oder 11 Spiele geht das nun schon so. Am kommenden Mittwoch (20 Uhr) unternimmt ratiopharm ulm in der Stechert Arena den nächsten Anlauf und Head Coach Leibenath versichert: „Es ist ein Spiel wie jedes andere, wir wollen es gewinnen.“ Dass es immer „etwas Besonderes“ ist, den Meister herauszufordern, steht außer Frage – auch für Leibenath.
Doch im Fokus des Trainers stehen zunächst die 40 Minuten – oder mehr – die am 31. Spieltag in Bamberg zu absolvieren sind. Dort, wo der Tabellenführer in der laufenden Beko BBL Saison 14 Mal gewonnen und nicht einmal verloren hat.
Dass der Double-Gewinner zuletzt nur eines der letzten fünf BBL-Spiele gewann, spielt für Leibenath keine Rolle. Für Baskets-Manager Wolfgang Heyder um so mehr: „Wenn der Engagierteste der Trainer ist, dann machen wir etwas falsch“, zürnte der 56-Jährige nach der Niederlage bei den Telekom Baskets Bonn (93:98).
Bamberg, das wie Ulm und Oldenburg bereits für die Playoffs qualifiziert ist, muss derzeit auf drei Stammspieler verzichten (Matt Walsh, Maik Zirbes und John Goldsberry) und hat darüber hinaus an den Folgen der vielen Euroleague-Spiele zu knabbern. „Sie wirken nicht unschlagbar“, stellt Leibenath fest, und spricht dabei seinem Point Guard aus der Seele. „Es ist Zeit, dass der Knoten gegen Bamberg platzt“, hofft Per Günther, der bei allen Niederlagen der vergangenen Jahre auf dem Feld stand. Günther weiß aber auch, wie es sich anfühlt, gegen die Unterfranken zu gewinnen.
Beim letzten Ulmer Sieg steuerte er 10 Punkte bei. Beim einzigen Auswärtserfolg der letzten 13 Jahre erzielte der 25-Jährige nicht nur 6 Punkte, sondern feierte auch seine Premiere in der 1. Basketball Bundesliga. „Ein Sieg gegen Bamberg wäre für unser Selbstbewusstsein enorm wichtig“, so Günther. „Wenn du in den Playoffs weißt, dass du jedes Team schlagen kannst, hilft dir das“, wirft Günther schon einen Blick voraus. Um am Mittwoch eine Siegchance zu erlangen, will Leibenath vor allem die gefürchteten Schnellangriffe des Meisters stoppen. „Im Setplay sind wir in der Lage, die ersten Optionen unserer Gegner wegzunehmen. Das ist uns auch gegen Berlin sehr gut gelungen“, so Leibenath.
Gelingt es darüber hinaus auch „den besten Fastbreak der Liga“ (Leibenath) zu stoppen, steigen die Ulmer Chancen. Brandgefährlich ist Bamberg jedoch auch aus dem Dreipunktland, wo 39,6 Prozent (Bestwert der BBL) ihrer Würfe das Ziel finden. Unter den Körben war es zuletzt der erst 21-jährige Philipp Neumann, der den verletzten Maik Zirbes bestens vertrat. Seinen 24 Punkten gegen Gießen ließ Neumann in Bonn 19 Zähler folgen. Wer für ratiopharm ulm auf der & ;amp; ;amp; ;bdquo;ausgedünnten“ Position des Power Forwards zum Einsatz kommt, ist noch nicht abschließend geklärt. Ob Keaton Nankivil oder Myles Hesson spielen, entscheidet sich erst am Spieltag. Per Günther beeinträchtigt dies in punkto Motivation indes nicht: „Wir wollen sie einfach schlagen“, bringt der Nationalspieler die Gemengelage vor dem 48. Ulmer Pflichtspiel der Saison auf den Punkt.
ratiopharm ulm: Seit mittlerweile elf Spielen bzw. dreieinhalb Jahren (16. Oktober 2009, 76:75) konnte der Vizemeister Ulm seine Nemesis nicht mehr bezwingen. Wenngleich ratiopharm ulm zuletzt immer knapp dran war – die letzten drei Spiele gingen mit durchschnittlich 3 Punkten Differenz und zwei Verlängerungen verloren – setzte sich der Meister am Ende immer durch. So auch beim Hinspiel mit 85:83 nach Verlängerung.
Brose Baskets Bamberg: Wenngleich der jahrelang währende Heimnimbus in den Playoffs 2012 von Bonn gebrochen wurde, sind die Bamberger zuhause eine Macht. So gewannen sie 2012/13 alle 14 Spiele in der Stechert Arena. Die letzte Heimniederlage gegen Ulm ist auf den 24.09. 2008 (66:64) datiert und war gleichzeitig Per Günthers BBL-Premiere. Aktuell ist bei Bamberg verletzungsbedingt allerdings Sand im Getriebe: Lediglich eines (Gießen) der letzten fünf Spiels konnte gewonnen werden.