Ulm News, 14.02.2012 12:45
Dr. Fortmann: Zukunft des Wohngebiets Karlstraße/Neustadt nicht durch neue Großtankstelle verbauen
"Mit großer Sorge hören wir, dass nach Abbruch der Shell-Tankstelle in der Karlstraße jetzt ein Neubau mit dem heute üblichen Getränke-/Einkaufszentrum auf der Tagesordnung steht", schreibt Dr. Dieter Fortmann, Vorsitzender des BUND Ulm, an die Fraktionen im Ulmer Gemeinderat.
"Ein solcher Neubau würde nach unserer Auffassung alle Pläne zur Beruhigung der Karlstraße und Aufwertung des sich in desolatem Zustand befindlichen Wohngebiets Karlstraße samt der angrenzenden Neustadt entwerten und zu vermehrtem Verkehr führen, zumal seitens des Investors der heute übliche 24-Stunden-Service gerade im Einkaufssektor geplant ist", kritisiert Fortmann in seinem Schreiben an die Gemeinderäte.
Die von der Stadt zu fällende Entscheidung sei "von ähnlicher grundlegender Bedeutung" wie die Entscheidung gegen einen Aldi-Markt auf dem Gelände der ehemaligen Schwabengarage in der Marchtaler Straße vor zwei Jahren, so das Mitglied der Regionalen Planungsgruppe Mitte-Ost und des Vereins LEISE. Dort habe die Stadt weitsichtig gehandelt und eine zusätzliche Belastung des Innenstadt-Wohnens verhindert, lobt er.
Die Zukunft des zentralen Wohngebiets Karlstraße/Neustadt stehe dagegen nach wie vor auf dem Spiel und wäre durch ein großes Tankstellen- und Einkaufsareal stark gefährdet, meint Fortmann. "Wir verweisen zur Veranschaulichung auf den fast ununterbrochenen PKW-Verkehr an der vergleichbaren „Ran“-Tankstelle in der Heidenheimer Straße, der erst durch das zusätzliche Einkaufsareal diese Dimension erhalten hat. Mehr Verkehr statt weniger in der Karlstraße gerade auch in den Randzeiten – das wäre die fatale Folge eines solchen Neubaus! Eine Versorgung der Karlstraße mit Tankmöglichkeit ist ja bereits durch die benachbarte Aral-Tankstelle gegeben. Wir fordern alle Entscheidungsträger dringend auf, das inzwischen sanierte und planierte Gelände der ehemaligen Shell-Tankstelle notfalls durch einen Beschluss, das Gebiet als Sanierungsgebiets auszuweisen, als Wohngebiet zu stärken und eine neue Tankstelle an diesem sensiblen Innenstadt-Wohnort zu verhindern", so Dr. Dieter Fortmann, Vorsitzender des BUND Ulm.
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14. Februar 2012 von hawi72
Als Anwohner mit teils unplanbaren Arbeitszeiten begrüße ich den Neubau, da er mir neue Möglichkeiten bzgl. kurzfristigem Einkauf bietet und die Aral-Tankstelle für mich keine Tank-Alternative darstellt. Als Anwohner erwarte ich nach meinen bisherigen Beobachtungen auch keine Verkehrsberuhigung durch eine eventuelle Verweigerung die geplante Tankstelle so umzusetzen. In der letzten Zeit habe ich auch vermehrt Stimmen anderer Anwohner gehört, die die Pläne begrüßen.