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Ulm News, 20.10.2010 12:27

Die Handwerkskammer Ulm zum Thema: „Gehört den Metropolregionen die Zukunft?“

Die Region Ulm ist keine Metropolregion, will keinen Kunstbegriff wie etwa den des Regiopols schaffen, dafür aber in naher Zukunft eine Vision entwickeln, wie man gemeinsam im Konzert der Regionen in Europa mitspielen kann. Das war das Ergebnis einer interessanten Veranstaltung in der Handwerkskammer Ulm vor rund 150 Besuchern zum Thema „Gehört den Metropolregionen die Zukunft?“ Eingeladen hatte dazu das Regional Forum Wirtschaft, eine grenzüberschreitende Gemeinschaftsinitiative vom Club der Industrie Ulm/Neu-Ulm, der Handwerkskammer Ulm, der IHK-Regionalversammlung Neu-Ulm, der IHK Ulm und von Südwestmetall Ulm.

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Foto: (von links) Götz A. Maier (Geschäftsführer Südwestmetall), Dr. Tobias Mehlich (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm), Rudolf Köberle (MdL, Minister für Ländlichen Raum Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg), Peter Todeskino (Baubürgermeister der Stadt Kiel), Bernd Pilz (Moderator der Podiumsdiskussion), Prof. Dr. Gabi Troeger-Weiß von der Technischen Universität Kaiserslautern, Hans-Joachim Weirather (Landrat des Unterallgäus und Verbandsvorsitzender des Regionalverbandes Donau-Iller), Otto Sälzle (Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm) und Anton Gindele (Präsident der Ulmer Handwerkskammer).

Für ein gemeinsames Handeln sah Anton Gindele als Präsident der Ulmer Handwerkskammer die heimische Wirtschaft in seiner Begrüßungsrede gut aufgestellt. „Das Handwerk ist ein wichtiger Baustein in der Region bietet viele Chancen und Arbeitsplätze für die Menschen“, sagte Gindele. Gleiches gelte auch für die Industrie mit dem Rückgrat der Metall- und Elektroindustrie, die in der Region viele grundsolide und innovative Mittelständler für eine gute Arbeitsplatzsituation aufbieten könne. Darauf ging Prof. Dr. Gabi Troeger-Weiß von der Technischen Universität Kaiserslautern ein: „Sie haben hier offenbar wirtschaftlich die besten Voraussetzungen, haben einen guten Arbeitsmarkt mit – man kann schon sagen – Vollbeschäftigung und Sie haben Universitäten und Fachhochschulen, die für die grenzüberschreitende Planungsregion Donau-Iller wichtig sind, weil sie durch den Zuzug der Studierenden für den Zuwachs in der Bevölkerung sorgen.“ Nach Schätzungen bewege sich die Bevölkerungsentwicklung in Zukunft fast ausgeglichen, was aufgrund des demographischen Wandels schon als sehr gute Grundlage gelte.

Als Lehrstuhlinhaberin für Regionalentwicklung und Raumordnung konnte Troeger-Weiß die Entwicklungen der politisch gewollten Regionen in Deutschland umreißen: „Es gibt derzeit elf Metropolregionen mit meist einer Großstadt oder gar Metropole als Aushängeschild“, sagte sie. Allein deshalb stelle sich noch kein Erfolg ein, wie sie am Beispiel Nürnberg mit der Region Oberfranken aufzeigte. Rein formal erfülle die Region Ulm und ihre Nachbarstädte sowie der ländliche Raum eher das Kriterium für Regiopole, die formal gesehen das Verbindungselement zwischen großen Metropolen bildeten, in diesem Falle zwischen den Städten München und Stuttgart. Das müsse überhaupt kein Nachteil sein, wie viele der Redner in der anschließenden Podiumsdiskussion feststellten. "Die ländlichen Räume sind ohne Frage das starke Rückgrat Baden-Württembergs - hier werden 30 Prozent des Bruttoinlandprodukts erwirtschaftet. Diese Zahl belegt eindrucksvoll die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unseres Ländlichen Raums", betonte der Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle, MdL. Bewährt habe sich auch die dezentrale Bildungs- und Forschungsstruktur in Baden-Württemberg. So sei es gelungen, auf das ganze Land verteilt wichtige Innovationsregionen zu etablieren. Köberle erwähnte die 80 Hochschulen im Land, die zum Teil in Städten mit nicht einmal 10.000 Einwohner gegründet wurden.

Wenn sich die Menschen mit einer Region identifizieren, ist das allemal besser, als die Schaffung einer Kunstfigur“, riet der am weitesten angereiste Diskussionsgast, Peter Todeskino, Baubürgermeister der Stadt Kiel. „Wir haben 1996 mit Kiel und Rostock an der Spitze die so genannte Kernregion geschaffen“, sagte Todeskino, „niemand hat von dem Konstrukt außerhalb unserer Region Notiz genommen. Der Verband hat sich im vergangenen Jahr aufgelöst.“

Ganz wesentlich ist deshalb das gemeinsame Bewusstsein in der Region, dass wir ein homogener Raum sind. Nur mit dieser Voraussetzung lässt sich eine gemeinsame Region schaffen“, sagte Hans-Joachim Weirather, Landrat des Unterallgäus und Verbandsvorsitzender des Regionalverbandes Donau-Iller. Weirather gab auch Einblicke in die jüngst stattgefundene Klausurtagung der Landräte, Oberbürgermeister und Verbandsspitzen von Aalen bis zum Bodensee. „Wir sind uns einig, dass es diese Homogenität mit gleichartigen Interessen gibt. Mit einer gemeinsamen Region spielen wir dann nicht mehr in der Regionalliga, sondern viel weiter oben.“ Die nächste Runde der Klausurtagung mit Workshop soll es laut Weirather im kommenden Januar/Februar geben.

Wer die Struktur in der Region hier mit der in Oberitalien vergleiche, liege mit der Mischung aus gut ausgebauten Städten und Dörfern sicherlich richtig, unterstrich Otto Sälzle, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm, in seinem Schlusswort. Es werde nicht einfach, die große Raumschaft als eine Region zu benennen, aber mit einer gemeinsamen Vision sei es sicherlich möglich.



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