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Ulm News, 24.06.2010 07:00

Andreas Werther: Sportstätten sind für den Sport da

In Oberelchingen rumort es derzeit. Die Frage der Hallennutzung durch die Vereine wird zum Zankapfel. Der streitbare 1. Vorsitzende des SV 1930 Oberelchingen e.V., Andreas Werther, äußert sich im Gespräch mit ulm-news.de zur aktuellen Situation im Interview.

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Was bringt die Oberelchinger Vereine gegen Sie auf?

ANDREAS WERTHER: Nachdem der Gemeinderat im März unseren Antrag auf pauschale Nutzungsentschädigung für Nutzungen unseres Vereinsheims durch andere Elchinger Vereine bei Großveranstaltungen abgelehnt hat – übrigens mit dem Hinweis, diese sollten bei Anmietung einen Mietzuschussantrag an den Gemeinderat stellen – haben wir allen Vereinen in Elchingen mitgeteilt, dass wir unser Vereinsheim nicht mehr vermieten und dies begründet.

Sie haben die Entscheidung des Gemeinderats als „Hohn“ bezeichnet?

WERTHER: Verständlicherweise. Wir haben im April 2009 eine Begehung des Vereinsheims mit den Gemeinderäten gemacht. Dort wurde vielen Räten klar, dass es sich bei unserem Vereinsheim um eine Sportstätte handelt. Daraufhin haben wir den Vorschlag aus den Reihen der Gemeinderatsfraktionen aufgenommen und den Antrag auf pauschale Nutzungsentschädigung gestellt. Der lag dann neun Monate beim Bürgermeister, um dann auf Antrag der CSU ohne irgendeine Diskussion einstimmig abgelehnt zu werden. Da bleibt nur noch Hohn.

Vielleicht war das die Retourkutsche für die massive Kritik an der Sportpolitik der Gemeinde auf der Mitgliederversammlung des SV 1930 Oberelchingen e.V.?

WERTHER: Mag sein. Wer Kritik nicht verträgt, sollte nicht unbedingt Gemeinderat oder Bürgermeister werden.

 

Könnte es nicht sein, dass Ihre Kritik überzogen war?

WERTHER: Zuspitzungen gehören zum Geschäft. Aber mal ernsthaft: Da hat eine Gemeinde eine Basketballmannschaft in der 1. Regionalliga, die ihre Heimspiele nur samstags und sonntags durchführen kann, und die Gemeinde nimmt jede Hallenbelegung für festliche Aktivitäten an, so dass im Januar und Februar faktisch an keinem Samstag oder Sonntag mehr ein Basketballspiel stattfinden kann. Da stimmt doch etwas nicht.

Die Faschingsvereine feiern nun einmal im Januar und Februar.

WERTHER: Aber sind zwei Feste pro Verein nicht genug? Muss ein Sportverein unbedingt in dieser Zeit auch zwei Faschings-Feste feiern? Und kann es sein, dass für vier Festtage vier komplette Wochenenden von Freitag bis Sonntag belegt sind, weil Auf- und Abbau mit ehrenamtlichen Helfern eben so lange dauern? Die Folge war im vergangenen Jahr, dass  die 1. Regionalligamannschaft  fünf Auswärtsspiele hintereinander absolvieren musste und ein Heimspiel sogar nach Günzburg verlegt werden musste, um den Spielbetrieb zu gewährleisten.

 

Das ist Schnee von gestern, das war in der vergangenen Saison?

WERTHER: Dachte ich auch, aber in der kommenden Saison haben wir dieselbe Konfliktsituation bei einem Spiel. Wir  werden aber sicherlich nicht erneut ein Spiel nach Günzburg verlegen. Der Nutzer, der die Brühlhalle am Sonntag für ein Fest nutzen will, kann die Halle halt erst samstags ab 17 Uhr für den Aufbau belegen. Dann müssen seine Aufbauhelfer eben nachts arbeiten. Wir werden sehen, ob die Gemeinde es diesmal schafft, Farbe zu bekennen.

Ihr bisheriger Stellvertreter hat im Gemeinderat anlässlich des Zuschussantrages des KSV Unterelchingen für Betriebskosten seiner Halle gesagt: „Er stimme dem Antrag zwar zu, aber er findet, dass der SV 1930 Oberelchingen e.V. ungerecht behandelt wird.“ Was hat er damit gemeint?

WERTHER: Dem einen Sportverein hegt und pflegt die Gemeinde auf ihre Kosten dessen Sportplatz. Der andere Verein bekommt einen Betriebskostenzuschuss von 24.000  Euro pro Jahr für seine Halle, mit der Begründung, es findet dort Schulsport statt. Obgleich die gemeindeeigene Halle nun gar nicht mehr für Schulsport genutzt wird. Der dritte Sportverein soll bei Großveranstaltungen sein Vereinsheim möglichst kostenlos den anderen Vereinen zur Verfügung stellen, weil die gemeindeeigene Halle das Platzangebot nicht bieten kann, muss seinen Spielbetrieb den festlichen Aktivitäten anpassen und im Zweifel sein Heimspiel in die Nachbargemeinde verlegen. Da kann man wertneutral schon zum Ergebnis kommen, dass dies nicht gerecht ist – aber leider die Situation in Elchingen.

Mit der Entscheidung ihres Vereins, die Räumlichkeiten bei Großveranstaltungen anderer Vereine nicht mehr zu vermieten, verschärft sich die Auseinandersetzung. Sehen Sie das auch so?

WERTHER: Eigentlich nicht. Laut den Richtlinien der Gemeinde sind Sportstätten für den Sport da und nicht für Feste. Das Vereinsheim ist eine Sportstätte, voll ausgestattet mit notwendigen Ergänzungsräumen und mit sehr wenigen Freizeiträumen. Die ständig wachsenden, sportlichen Aktivitäten führen zu einer Komplettbelegung der Brühl-Halle, des Vereinsheims und der Außenplätze durch den Sport. Es gibt also nur noch wenig Spielraum für die festliche Nutzung. Als Sportverein müssen wir die Haltung einnehmen: Sportstätten - Nur für den Sport. Eine andere Priorisierung wäre absurd.



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