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Ulm News, 22.06.2010 16:03

Gemeinsam gegen den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften

Die Landkreise Neu-Ulm und Günzburg schließen mit IHK, Handwerkskammer und Arbeitsagentur Bündnis zur Fachkräftesicherung – Bei einer Pressekonferenz im Landratsamt Neu-Ulm wurde das Projekt vorgestellt.

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„Wir müssen alles daran setzen, für unsere Wirtschaft den notwendigen Nachschub an gut ausgebildeten und motivierten Fachkräften sicherzustellen, sonst verspielen wir die Zukunft unserer Region.“ Landrat Erich Josef Geßners Appell gemäß haben sich die Landkreise Neu-Ulm und Günzburg, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben, die Handwerkskammer (HWK) für Schwaben sowie die Agentur für Arbeit Memmingen zu einem Bündnis zusammengeschlossen, das sich dem Kampf gegen den Fachkräftemangel verschrieben hat.
Die Bündnispartner stellten ihr gemeinsames „Projekt Fachkräftesicherung“ bei einer Pressekonferenz im Landratsamt Neu-Ulm vor. Grundlagen der Initiative sind Studien der IHK Schwaben und der Hochschule Neu-Ulm. Die im Jahr 2008 angestellte Untersuchung der IHK Schwaben ergab laut deren stellvertretendem Hauptgeschäftsführer, Dr. Peter Lintner, dass rund die Hälfte der 1.350 befragten Unternehmen im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben bereits auf Schwierigkeiten stießen, ausreichend qualifiziertes Personal in der benötigten Anzahl zu rekrutieren. Im Rezessionsjahr 2009 milderte sich der Problemdruck zwar, mit der anziehenden Konjunktur und vor allem wegen des demografischen Wandels der deutschen Gesellschaft droht sich der Fachkräftemangel in der Zukunft allerdings dramatisch zu verschärfen.
Vor allem vom Fachkräftemangel bedroht sind Gebiete, deren Wirtschaft besonders produktionsgeprägt ist. Die Landkreise Neu-Ulm und Günzburg zählen dazu. Deshalb haben sie als erste Landkreise in Bayerisch-Schwaben eine Folgestudie zu der schwabenweiten IHK-Untersuchung in Auftrag gegeben. Die Analyse, welche Professor Sascha Fabian von der Hochschule Neu-Ulm (HNU) im vergangenen Jahr vornahm, ergab, dass insbesondere in den technischen Berufen in Schwaben weit weniger Ingenieure, Meister, Techniker und Facharbeitergesellen ausgebildet werden, als die heimische Wirtschaft benötigt. Unterdeckungen der Nachfrage ergaben sich auch in so wichtigen Bereichen wie Informationstechnik (IT) und Logistik. Das Angebot an Absolventen überwiegt dagegen bei Betriebswirten und kaufmännischen Ausbildungsberufen sowie Informatikern die Nachfrage der Unternehmen. Hier, so sagte Günzburgs Landrat Hubert Hafner, „sind auf längere Sicht keine Einbrüche und Engpässe in der Versorgung zu erwarten“.
Mit einem Vier-Punkte-Programm wollen die Bündnispartner des „Projekts Fachkräftesicherung“ dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Landrat Geßner zählte die Handlungsfelder auf:

1.  Mobilisierung bislang ungenutzter Arbeitskraftpotenziale (insbesondere bei den Frauen und Migranten);

2.  Förderung junger Menschen ohne Ausbildung;

3.  Persönliche Vernetzung der wichtigsten Akteure im Bildungssektor (gedacht ist zum Beispiel an einen Lehreraustausch zwischen Haupt- und Berufsschulen sowie eine landkreisübergreifende Beschulung in Fachklassen);

4.  Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen (zum Beispiel durch eine größere Berufsorientierung im Unterricht, mehr Praktikumsangebote und Aufbau beziehungsweise Intensivierung von Netzwerken).

 

Demnächst soll sich eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Agentur für Arbeit, der beiden Kammern und der zwei Landkreise bilden, die in diesen Handlungsfeldern konkrete Maßnahmen entwickelt.
Einige Projekte laufen bereits beziehungsweise sind auf den Weg gebracht. Günzburgs Landrat Hafner nannte beispielsweise die Praxisklasse an der Hauptschule in Krumbach, Neu-Ulms Landrat Geßner das Vorhaben „Haus der kleinen Forscher“, bei dem Kindergartenkinder im naturwissenschaftlichen Bereich experimentieren sollen, und den Begabtenstützpunkt, der zum neuen Schuljahr im Lessing-Gymnasium Neu-Ulm eingerichtet werden wird. Weitere Projekte im Landkreis Neu-Ulm werden Geßner zufolge derzeit im Rahmen des Erarbeitungsprozesses zum Kreisentwicklungsprogramm diskutiert.
Die Handwerkskammer hat nach Angaben von Michael Stoll,   dem Obermeister der Innung Sanitär im Landkreis Neu-Ulm, das Programm „Quali-Adapt“ aufgelegt, das Migranten ermöglicht, ihre berufliche Qualifikation, die sie in ihrem Heimatland erworben haben, an die Erfordernisse in Deutschland anzupassen. Die Agentur für Arbeit bietet seit Ende 2007 in Kooperation mit der Handwerkskammer und der IHK betriebliche Einstiegsqualifizierungen (EQ) an, die für junge Menschen mit Vermittlungshemmnissen als Brücke in die Berufsausbildung dienen sollen, informierte der Leiter der Agentur für Arbeit Memmingen, Peter Rasmussen.
Auch dieser „gesamtgesellschaftlichen Problemgruppe“ der so genannten nicht ausbildungsfähigen Jugendlichen müsse man sich annehmen, waren sich die beiden Landräte einig. „Wir müssen uns alle miteinander bemühen, schlechte oder lustlose Schüler so zu formen, dass sie arbeitsfähig werden“, appellierte Landrat Geßner an alle Bündnispartner. In der Zukunft könne man auf keine potenzielle Arbeitskraft mehr verzichten, bekräftigte Landrat Hafner, und zwar nicht nur wegen des Arbeitskräftemangels, sondern auch zur Entlastung der Sozialkassen und zur Kriminalitätsvorbeugung. Um diese drei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, will Landrat Geßner verstärkt auch das Jugendamt einschalten.



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