Ulm News, 27.04.2010 12:07
SWU macht 3,6 Millionen Euro Jahresüberschuss
Trotz Einbußen im Zeichen der schwachen Konjunktur konnte die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm ihr Ergebnis im vergangenen Jahr knapp halten. Im Geschäftsjahr 2009 erwirtschaftete die Unternehmensgruppe – die Holding und ihre fünf Tochtergesellschaften – einen Überschuss von 3,6 Millionen Euro. Das waren rund 400 000 Euro weniger als 2008. Das gab Geschäftsführer Matthias Berz (Foto) bekannt.

Dabei konnte das Defizit der SWU Verkehr von rund 14 Millionen Euro im so genannten Querverbund ausgeglichen werden. Zu schaffen machte den Stadtwerken im abgelaufenen Geschäftsjahr die schwache Energie-Nachfrage der Industriekunden. Bei Erdgas und Strom verringerte sich der Absatz um jeweils 6,7 Prozent.
In dieser schwierigen Konjunktur erwiesen sich die SWU-Aktivitäten im Strom-Großhandel als stabilisierender Faktor. Die im westfälischen Beteiligungskraftwerk Hamm erzeugten Strommengen konnten zum richtigen Zeitpunkt verkauft werden – nämlich bevor die schwache Energie-Nachfrage die Preise verfallen ließ.
Während der Niedrigpreisphase wiederum kaufte die SWU Strom günstig ein. „Die Erlöse aus der Vermarktung der Stromproduktion waren zwar nicht ganz so gut wie erhofft, doch hat dieser Geschäftsbereich insgesamt einen starken Beitrag zum Jahresergebnis geleistet, wie übrigens schon 2008“, bekräftigt SWU-Geschäftsführer Matthias Berz.
„Mit dem Geschäftsergebnis können wir angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen zufrieden sein“, zieht Matthias Berz Bilanz. Die Geschäftsentwicklung habe auch gezeigt, „dass es sich ausgezahlt hat, in die Stromproduktion zu investieren“, hebt er hervor. Die eingeschlagene Strategie gehe auf, auch wenn der SWU-Anteil an der Produktion im Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Hamm 2009 mit 233 Millionen Kilowattstunden nur noch etwa halb so groß war wie im Jahr davor.
Denn der Produktionsrückgang war krisenbedingt. Da die Großhandelspreise krisenbedingt stark fielen, wurde das Kraftwerk zeitweise stark zurückgefahren. „Das wird im laufenden Jahr bei wieder anspringender Wirtschaft anders sein“, erwartet Matthias Berz.
Die SWU ist beispielsweise auch an dem im Bau befindlichen Kohlekraftwerk Lünen beteiligt, das 2012 die Produktion aufnehmen wird.
2009 erreichte die gesamte SWU-Stromproduktion 429 Millionen Kilowattstunden und deckte damit rund 45 Prozent des Absatzes. „Durch weitere eigene Kraftwerksbauten und Kraftwerksbeteiligungen wollen wir mittelfristig auf 80 Prozent kommen“, sagt Matthias Berz. Beim Ausbau der Erzeugungskapazitäten legen die Stadtwerke großes Gewicht auf die erneuerbaren Energiequellen.
Die eigenen Wasserkraftwerke an Donau und Illerkanal steuerten 2009 rund 95 Millionen kWh bei, das neue im Oktober 2009 in Betrieb genommene Wasserkraftwerk Kostheim am Main bereits über zwei Millionen kWh. Wenn das Main-Wasserkraftwerk 2010 sein erstes volles Betriebsjahr hinter sich hat, wird „grüner Strom“ schon ein Fünftel der SWU-Erzeugung ausmachen. „Mittelfristig wollen wir auf ein Viertel kommen und dabei die aus erneuerbaren Quellen gewonnenen Mengen verdoppeln. Neben Wasserkraft werden wir auch Biomasse, Wind und Sonne nutzen“, gibt Matthias Berz das Ziel vor.
Die SWU verkaufte 2009 rund 957 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom, das waren 6,7 Prozent weniger als 2008.
Der Rückgang war hauptsächlich durch die geschwundene Nachfrage der Industriekunden bedingt. Im Segment der Privatkunden dagegen konnte sich die SWU trotz nach wie vor scharfen Wettbewerbs behaupten. Der Stromabsatz an Haushalte im SWU-Netz erhöhte sich um 5,6 Prozent, und in fremden Netzen haben sich die seit 2008 zu verschmerzend en Kundenabgänge deutlich verlangsamt.
Das Gasgeschäft litt 2009 hauptsächlich unter der Wirtschaftsflaute, bekam aber auch den mittlerweile stärker einsetzenden Wettbewerb um die Haushaltskunden zu spüren.&
lt;br />Auch die verstärkte Energieeinsparung, stimuliert durch gesetzliche Verordnungen, machte sich im SWU-Gasabsatz bemerkbar. Dieser sank 2009 um 6,7 Prozent auf 1,88 Milliarden kWh. Der Wärmeabsatz hingegen übertraf mit 121 Millionen kWh leicht den Vorjahreswert. Der Verkauf von Trinkwasser ging um rund zwei Prozent auf 9,9 Millionen Kubikmeter zurück.
Unter dem Strich erwirtschaftete die Tochtergesellschaft SWU Energie 2009 einen Gewinn von 26,8 Millionen Euro, das waren rund 13 Prozent mehr als 2008 (23,7 Millionen Euro). Stark begünstigt wurde dieses Ergebnis durch einen einmaligen Sonder-effekt.
Das Finanzamt erstattete der SWU 2009 nach einem mehrjährigen Klärungsprozess 5,1 Millionen Euro Mineralölsteuer zurück.
Sondereffekte mit umgekehrtem Vorzeichen belasteten 2009 das Ergebnis der Tochtergesellschaft SWU Verkehr. Rückstellungen zur Altersteilzeit hatten wesentlichen Anteil daran, dass sich der Jahresfehlbetrag auf 14,1 Millionen Euro erhöhte. Bereinigt um die einmaligen Belastungen hat sich das Verkehrsdefizit 2009 jedoch sogar leicht verringert gegenüber dem Vorjahreswert von 12,5 Millionen Euro.
Die SWU investierte 2009 14,9 Millionen Euro in den Ausbau und die Erneuerung der Netze und Anlagen. Für 30 Millionen Euro wurden im Rahmen von Investitionen und Unterhaltsmaßnahmen Aufträge an Unternehmen in der Region vergeben. Die Stadtwerke zahlten 1,4 Millionen Euro Gewerbesteuer und 10,4 Millionen Euro Konzessionsabgaben an Städte und Gemeinden. Privaten Betreibern von Anlagen, die Strom aus erneuerbaren Quellen gewinnen, bezahlte die SWU Energie 22 Millionen Euro Einspeisevergütungen, das war ein Drittel mehr als 2008. „Solche Zahlen zeigen: Die SWU erzeugt Wertschöpfung, die in der Region bleibt“, unterstreicht Matthias Berz.
SWU-Unternehmensgruppe: Eckdaten aus dem Geschäftsjahr 2009:
Umsatz: 395 Mio. Euro Stromverkauf: 957 Mio. kWh
Jahresüberschuss: 3,6 Mio. Euro Erdgasverkauf: 1.880 Mio. kWh
Mitarbeiter im Jahresschnitt: 1.102 Wärmeverkauf: 121 Mio. kWh
darunter Auszubildende: 42 Trinkwasserverkauf: 9,9 Mio. m³
Fahrgäste: 30,7 Mio.



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