Ulm News, 30.03.2010 15:33
Holger Barth zügelt molekulare Trojanische Pferde
Professor Holger Barth, (Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Ulm) ist bei der Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft für Pharmakologie und Toxikologie in Mainz mit deren Toxikologie-Forschungspreis (GT-Toxicology-Award) ausgezeichnet worden.

Holger Barth erhielt diesen Preis, der jährlich für herausragende toxikologische Forschungsergebnisse vergeben wird, für seine neuen Erkenntnisse über die Wirkungsweise bakterieller Toxine. Bakterientoxine sind extrem toxische Proteine, die eine Vielzahl schwerster Krankheiten beim Menschen auslösen, Cholera etwa, Diphtherie, Tetanus oder Botulismus. Diese Toxine sind deshalb so wirksam, weil sie sehr effektiv in das Innere menschlicher Zellen aufgenommen werden und dort wirken.
Von der Ulmer Arbeitsgruppe wurde nun erstmals gezeigt, dass bestimmte zelleigene Proteine, so genannte Proteinfaltungshelfer, verschiedene todbringende Toxine sogar aktiv in das Zellinnere hineinziehen. Bestimmte Bakterientoxine sind also "Molekulare Trojanische Pferde".
Die neuen Forschungsergebnisse erweitern aber nicht nur das Verständnis, wie diese bedeutenden Pathogenitätsfaktoren auf molekularer und zellulärer Ebene wirken, sondern ermöglichen auch neue medizinische Anwendungen. Die Arbeitsgruppe des Preisträgers konnte bereits zeigen, dass gezielte pharmakologische Hemmung der zellulären Helferproteine die Toxinaufnahme in die Zellen verhindert. Dies könnte einen möglichen neuen Therapieansatz zur Verhinderung der Toxinwirkung darstellen.
Andererseits haben die Ulmer Forscher herausgefunden, dass bestimmte strukturelle Anteile der Toxine sehr erfolgreich für den Transport pharmakologisch wirksamer Moleküle in menschliche Zellen eingesetzt werden können. Diese gezielt konstruierten und biotechnologisch hergestellten Transportsysteme auf der Basis genetisch veränderter Bakterientoxine werden bereits als molekulare Werkzeuge in der experimentellen Pharmakologie und Zellbiologie eingesetzt und stellen attraktive Moleküle zur Entwicklung zukünftiger Medikamente dar.







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