Der Druck steigt - die anderen gewinnen - SSV mit neuem Trainer beim KSC unter Strom

DER GEGNER

Nachdem die Karlsruher in der vergangenen Saison lange um den Aufstieg in die Bundesliga mitspielten und am Ende auf Platz fünf landeten, sah es auch in dieser Saison lange gut aus. Zur Winterpause stand man mit 29 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Im Winter verließ dann mit Budu Zivzivadze, der beste Torjäger den Verein in Richtung Heidenheim. Der Georgier erzielte zwölf Treffer in 17 Spielen. Im Gegenzug kam Mikkel Kaufmann auf Leihbasis aus Heidenheim nach Karlsruhe. Der Däne konnte in bislang acht Einsätzen einen Treffer erzielen. Diese Schwächung macht sich auch in den Ergebnissen bemerkbar. In acht Rückrundenspielen konnte der KSC nur sieben Punkte holen und steht vor dem 26 Spieltag nur noch auf Rang 10 der Tabelle. Damit dürfte wohl schon jetzt klar sein, dass die Karlsruher weder nochmal ernsthaft ins Aufstiegsrennen eingreifen, noch in akute Abstiegsgefahr geraten.

Nachdem man vergangene Woche mit 3:0 gegen Darmstadt 98 verlor erwartet Trainer Christian Eichner eine Reaktion von seiner Mannschaft: „Das ist das vordergründige Ziel am Sonntag Nachmittag. Die Leistung in Darmstadt zu korrigieren und eine Reaktion zu zeigen.“

Womit man es am Sonntag, nach dem Trainerwechsel in Ulm, genau zu tun haben wird, weiß auch Eichner selbst nicht ganz: „Insgesamt gesehen glaube ich, dass die Art und Weise wie die Ulmer Mannschaft über die Jahre gespielt hat, weiter in ihr wohnen wird. Sie verteidigen sehr leidenschaftlich (…), haben sehr viele Spiele in den letzten zehn Minuten verloren. […] Spiele gegen diese Mannschaft haben sich in dieser Saison für alle Zweitligisten als sehr herausfordernd und schwer gezeigt. […] Jetzt ist es ein anderer Trainer-Kollege. Das heißt wir wissen relativ wenig, was am Sonntag passiert, (…) aber ich bin der Meinung, dass wir selbst genug zu tun hatten und haben, aufgrund der Ergebnisse der Rückrunde.“

LAGE BEI DEN SPATZEN
Die Spatzen ihrerseits schließen mit der Partie am morgigen Sonntagmittag eine bewegende Woche an der Donau ab. Auf eine knappe 0:1 Heimniederlage gegen den 1. FC Köln folgte am vergangenen Dienstag nach 151 Spielen an der Seitenlinie die Entlassung des Aufstiegstrainers Thomas Wörle. Aus den vergangenen 18 Zweitliga-Spielen konnte die Mannschaft von Thomas Wörle leider nur eines gewinnen, insgesamt holte der SSV Ulm 1846 Fussball in dieser Saison in 25 Spielen 19 Punkte. Das rettende Ufer ist derzeit vier Zähler entfernt.

Für einen neuen Impuls an der Donau soll nun der ehemalige U19 Trainer Robert Lechleiter sorgen. Der 44-jährige ist seit Februar 2024 im Verein, zunächst als NLZ-Leiter, dann übernahm er die U19. Zukünftig komplettiert neben Torwarttrainer Holger Betz und Co-Trainer Analyse Jonas Imkamp der 40-jährige Christian Demirtas als Co-Trainer das Ulmer Trainer-Quartett. Als Profi absolvierte der ehemalige Kapitän des 1. FSV Mainz 05 über 100 Spiele in der 1. und 2. Bundesliga. Als Trainer war er sowohl bei den Würzburger Kickers als auch beim VfR Aalen aktiv.

„Wir sind Tom und seinem Team dankbar für alles, was sie für unseren Verein getan haben. Das bleibt. Und nun gilt: Neustart, Kräfte bündeln, Zusammenhalt, alles für den Klassenverbleib geben. Robert Lechleiter und sein Team haben dafür alle Unterstützung“, fasste Geschäftsführer Markus Thiele zusammen.

Vor seinem ersten Spiel als SSV-Cheftrainer verspürt Lechleiter vor allem Vorfreude: „Ich nenne es mal ganz positive Vorfreude auf das was am Sonntag passiert. Wir sind jetzt zwei Tage mit der Mannschaft unterwegs. Beide Trainingseinheiten waren richtig gut, die Jungs geben Gas und uns ein gutes Gefühl. […] Die Vorfreude ist da und wie am Mittwoch schon gesagt auch die volle Überzeugung, dass wir das schaffen können.“

Ob es grundlegende Veränderungen am System gibt wollte Lechleiter noch nicht verraten: „Zu einer Systemfrage werden wir uns jetzt noch nicht öffnen, ob wir etwas am Sonntag verändern oder nicht. […] Wir wollen nach vorne mutiger sein. Da gibt es zwei, drei Hebel an denen wir ansetzen wollen am Sonntag, aber wichtig ist natürlich, dass wir defensiv weiterhin gut stehen.

Während Tom Gaal nach seiner Gelb-Sperre zurück in den Kader rückt, muss Lechleiter in seinem ersten Spiel auf Lennart Stoll verzichten, der mit einer Schulterverletzung ausfällt. Phillip Strompf und Felix Higl sind unter der Woche wieder ins Training eingestiegen, ob es für Einsätze am Sonntag reicht, steht allerdings noch nicht fest.

HISTORIE
Letztes Auswärtsspiel vor über 25 Jahren – Das letzte Mal, dass die Spatzen zu Gast in Karlsruhe waren, war im Jahr 1998. Damals konnten die Ulmer mit 1:2 gewinnen. Insgesamt trafen die beiden Mannschaften 15 Mal aufeinander. Vier Mal konnten die Spatzen siegreich vom Platz gehen.

Die Pressekonferenz vor dem Spiel. 

Bild: Foto aus der Hinrunde.