Ulm News, 08.03.2025 09:00
Theater Ulm stellt seinen Spielplan 2025/2026 vor - zahlreiche Glanzlichter
»Ob Licht und Lust, oder Nacht und Tod?« so heißt die Überschirft des Tehater Ulm für die neue Spielzeit 2025/2026. Das Zitat stammt aus »Die Meistersinger von Nürnberg« von Richard Wagner. Ein Fingerzeig?
Die aktuelle Spielzeit am Theater Ulm entfaltete mit herausragenden Produktionen wie der Ulmer Erstaufführung der »Blues Brothers«, der überregional goutiertenProduktion von »Otello« sowie der bewunderten zweiteiligen Choreografie »Carmen_Requiem« oder auch der überzeugenden Inszenierung von »Mutter Courage und ihre Kinder« bereits eine beachtliche Wirkung.
Die kommende Spielzeit unter dem Motto »Ob Licht und Lust, oder Nacht und Tod?«wartet ebenso mit einem vielfältigen, abwechslungsreichen Spielplan auf, in dem neben Klassikern auch zeitgemäße Werke ihren Platz gefunden haben. Das Leitungsteam des Theaters Ulm hat das Programm für die Spielzeit 2025/2026 jüngst vorgestellt. Neben Intendant Kay Metzger waren Chefdramaturg Dr. Christian Katzschmann sowie die Spartenleiterin Tanz Annett Göhre, Generalmusikdirektor Felix Bender und Verwaltungsdirektorin Angela Weißhardt anwesend.
Im Musiktheater bietet das Theater Ulm in der Spielzeit ab September 2025 mit Wolfgang Amadeus Mozarts »Idomeneo«, dem liebgewonnenen Singspiel »Im weißen Rössl« sowie Giacomo Puccinis »La Bohème« beliebte Klassiker des Fachs ebenso an wie den dritten Teil von Gaetano Donizettis Tudor-Reihe am Theater Ulm »Roberto Devereux«.
Mit Benjamin Brittens »The Turn of the Screw« wird es auch wieder eine Inszenierung für Fans der modernen Oper geben. Im Podium wird die Operette »Lippen schweigen«, ein Abend über die Operette in der Zwischenkriegszeit zusammengestellt von Benjamin Künzel, zu erleben sein.
Einen spektakulären Höhepunkt der Spielzeit bietet wieder eine Oper des Großmeisters Richard Wagner, aus der auch das Spielzeitmotto entliehen ist: Nach dem großen Erfolg mit »Parsifal« werden diesmal mit großzügiger Unterstützung der Freunde und Förderer des Ulmer Theaters e.V. »Die Meistersinger von Nürnberg« auf der Ulmer Opernbühne zu Gast sein.
Auch Annett Göhre präsentiert ein spannendes und facettenreiches Programm, das mit einem der größten Meisterwerke des klassischen Balletts aufwartet: Adolphe Adams »Giselle« wird dabei auch vom Philharmonischen Orchester der Stadt Ulm live begleitet werden. Besonders kreativ wird es einerseits, wenn in Kooperation mit dem Theater Koblenz die »Creative Dialogues« mit einer Choreografie von Annett Göhre und Steffen Fuchs zur Uraufführung gebracht werden und andererseits bei »Together in Motion«, das 2026 in Kooperation mit dem ROXY Ulm stattfinden wird.
Dort zeigen junge Choreografinnen und Choreografen ihr Können. Auch für die Tanztheater-Produktion im Podium gibt es prominente Gäste: An der Choreografie wird einerseits Constantin Trommlitz mitwirken, andererseits kehrt mit Alekseij Canepa, der von 2020 bis 2024 in der Tanztheatercompagnie am Theater Ulm getanzt hat, ein dem Ulmer Publikum bekanntes Gesicht zurück:
Die Schauspielsparte, vorgestellt von Chefdramaturg Dr. Christian Katzschmann, bietet eine bunte Palette, die alle Sinne anspricht. So darf bei der Wiederaufnahme des Clubabends mit Livemusik »Aquarium 85«, der eine überwältigende Publikumsresonanz hervorgerufen hat, wieder gelacht, getanzt und in Erinnerungen geschwelgt werden.
Marlene Anna Schäfer inszeniert die erste Neuproduktion der Spielzeit mit Dea Lohers »Das letzte Feuer«. Es mischen sich wahre Klassiker mit spannenden Stücken aus der Gegenwartsliteratur, so kommt Heinrich von Kleists »Die Familie Schroffenstein« im Großen Haus ebenso zur Aufführung wie Klaus Manns »Mephisto«, und auch Erik Gedeons Songdrama »Ewig jung«. À propos jung: Das Junge Theater bringt mit »Der Zauberer von Oz« eine Portion Magie auf die große Bühne und taucht mit »Bunte Fische überall« im Podium in die schillernde Gefühlswelt einer Teenagerin ab.
Wie das Tanzensemble erobert auch das Schauspielensemble in der Spielzeit 2025/2026 den Stadtraum. Das Theater freut sich auf Kooperationen mit der Universität Ulm, wo David Mamets »Oleanna« zur Aufführung gebracht wird, und mit dem Café Stadthaus, wo Gäste zur Inszenierung von »Mordshunger. Bekenntnisse eines Restaurantkritikers« ein passendes Menü verspeisen. Komplettiert wird das Tableau an theatralen Köstlichkeiten mit den weiteren Podiums-Inszenierungen von Angela Lehners mit dem österreichischen Buchpreis prämierten Debütroman »Vater unser« sowie »Taxi nach Drüben«, einer Auftragsarbeit Philipp Löhles, die am Theater Ulm uraufgeführt wird, wozu sich noch die bereits zu Klassikern avancierten »Orlando« von Virginia Woolf und »Fräulein Julie« von August Strindberg gesellen.
Ergänzt werden diese Vorhaben durch die fantastische Konzertreihe des Philharmonischen Orchesters im CCU unter dem Motto »Unterwegs«, den Kammerkonzerten sowie den Neujahrskonzerten und vielen faszinierenden Extra-Veranstaltungen, die Hintergrundwissen und allerlei Interessantes zu den Inszenierungen vermitteln.
Darüber hinaus hat die Spielzeit 2025/2026 am Theater Ulm wieder einen echten Höhepunkt für all diejenigen, die nicht nur zuschauen wollen, zu bieten: Beim Ulmer Theaterball im Februar 2026 darf wieder ausgiebig gefeiert und auf den ›Brettern, die die Welt bedeuten‹, getanzt werden - dies sozusagen zur Verabschiedung des Intendanten Kay Metzger. Theater-Insider und Besucher sagen schon jetzt, da gebe es mehr als nur eine Träne im Knopfloch.



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