Ulm News, 06.03.2025 13:37
Aktivkohlefilter für Zigaretten und Joints: Was steckt hinter dem Trend?
In der Welt des Rauchens gibt es immer wieder neue Trends, manche bleiben, andere verschwinden genauso schnell, wie sie gekommen sind. Beim Aktivkohlefilter handelt es sich definitiv um eine der Entwicklungen, die sich fest etabliert haben - auch in der Region Ulm. Er verspricht milderen Rauch, weniger Schadstoffe und ein insgesamt angenehmeres Raucherlebnis. Doch was steckt wirklich dahinter? Ist das mehr als nur eine clevere Marketingstrategie oder gibt es handfeste Gründe, warum immer mehr Menschen auf diese Filter schwören?
Die steigende Nachfrage nach Aktivkohlefiltern geht Hand in Hand mit einem wachsenden Bewusstsein für gesundheitliche Risiken. Raucher suchen zunehmend nach Möglichkeiten, ihren Konsum zumindest ein Stück weit zu optimieren. Dazu kommt, dass sich der Markt stark gewandelt hat. Früher war die Auswahl an Filtern überschaubar, heute gibt es eine Vielzahl an Herstellern mit unterschiedlichen Konzepten. Es lohnt sich also, genauer hinzusehen.
Was Aktivkohlefilter besonders macht und wie sie funktionieren
Aktivkohle ist ein hochporöses Material mit enormer innerer Oberfläche. Sie wird oft aus Kokosnussschalen oder Holz gewonnen und so verarbeitet, dass unzählige winzige Kanäle entstehen. Diese sind in der Lage, bestimmte Stoffe aus dem Rauch zu binden.
Das Ganze funktioniert über Adsorption, also nicht zu verwechseln mit Absorption. Während herkömmliche Filter den Rauch eher mechanisch sieben, bleibt bei Aktivkohlefiltern ein Teil der Schadstoffe an der riesigen Oberfläche haften. Besonders Teer und einige Schwermetalle werden so reduziert. Nikotin und THC hingegen kaum, da sie in gasförmiger Form vorliegen und nicht so leicht gebunden werden.
Ein interessanter Aspekt ist, dass Aktivkohle schon seit Jahrzehnten in der Medizin und Industrie verwendet wird und neuerdings auch in Speisen und Getränken verwendet wird. Sie kommt unter anderem bei der Wasserfiltration, in Gasmasken oder zur Entgiftung bei Vergiftungen zum Einsatz. Ihr Potenzial als Filtermaterial ist also längst erwiesen.
Warum Aktivkohlefilter so beliebt sind
Viele schätzen die spürbare Milderung des Rauchs. Ohne Filter kann er heiß und kratzig sein, was die Atemwege reizt. Aktivkohle reduziert die Kondensate und sorgt dafür, dass sich das Inhalieren angenehmer anfühlt.
Auch geschmacklich gibt es eine Veränderung. Da einige unerwünschte Stoffe gefiltert werden, kommen die eigentlichen Aromen besser zur Geltung, besonders Cannabis-Raucher berichten oft davon, dass Terpene, also die Stoffe, die für das typische Aroma verantwortlich sind, unverfälschter wirken.
Ein oft übersehener Effekt betrifft die Hände. Nikotin kann die Finger mit der Zeit verfärben, doch mit Aktivkohlefiltern passiert das deutlich seltener, weil die Filter einen Großteil dieser Ablagerungen abfangen.
Neben diesen praktischen Vorteilen gibt es einen weiteren Punkt: das Umweltbewusstsein. Auch wenn Aktivkohlefilter nicht perfekt nachhaltig sind, werden sie von vielen als besser wahrgenommen als herkömmliche Filter, insbesondere solche aus Kunststoff oder mit chemisch behandelten Materialien. Einige Hersteller setzen mittlerweile auf biologisch abbaubare Varianten, die nach Gebrauch kompostiert werden können.
Wie viel Schadstoffreduktion ist wirklich möglich?
Aktivkohlefilter helfen, bestimmte giftige Substanzen zu reduzieren. Teer und einige der krebserregenden Stoffe, die beim Verbrennen entstehen, bleiben teilweise im Filter zurück. Auch Schwermetalle werden herausgefiltert, was den Rauch zumindest etwas weniger belastend macht.
Das bedeutet allerdings nicht, dass Rauchen dadurch gesund wird. Nikotin und THC bleiben nahezu unverändert enthalten. Wer hofft, sich mit Aktivkohlefiltern eine schadstofffreie Zigarette oder einen harmlosen Joint zu bauen, liegt daneben.
Verglichen mit Zellulose- oder Papierfiltern schneiden Aktivkohlefilter in der Schadstoffreduktion dennoch besser ab. Wer regelmäßig raucht, kann zumindest einen Teil der Belastung verringern.
Ein oft übersehener Aspekt ist die Feinstaubreduktion. Der Rauch enthält winzige Partikel, die tief in die Lunge gelangen können. Aktivkohlefilter können einige dieser Partikel zurückhalten, was besonders für Menschen mit empfindlichen Atemwegen ein Vorteil sein kann.
Verändert ein Aktivkohlefilter den Geschmack oder die Wirkung?
Die meisten würden zustimmen, dass Aktivkohlefilter den Geschmack im Allgemeinen verändern, allerdings in positiver Weise. Bitterstoffe und harsche Partikel werden herausgefiltert, während das eigentliche Aroma erhalten bleibt. Das macht sich besonders bei Tabak und Cannabis bemerkbar, wo der reine Geschmack oft geschätzt wird.
An der Wirkung ändert sich hingegen wenig, so passieren Nikotin und THC den Filter nahezu ungehindert, trotzdem berichten einige, dass Joints mit Aktivkohlefiltern schwächer wirken. Das liegt nicht an einer reduzierten Wirkstoffaufnahme, sondern am sanfteren Rauchgefühl. Ein weicherer, weniger kratziger Zug wird oft als „leichter“ wahrgenommen, auch wenn chemisch betrachtet nichts verloren geht.
Nicht alle Aktivkohlefilter sind gleich – wo die Unterschiede liegen
Die Qualität eines Aktivkohlefilters hängt von mehreren Faktoren ab. Ein wichtiger Punkt ist das Material. Aktivkohle aus Kokosnussschalen gilt als besonders leistungsfähig, während Holzaktivkohle oft etwas weniger Schadstoffe bindet. Auch die Größe spielt eine Rolle. Es gibt Filter mit Durchmessern zwischen sechs und neun Millimetern. Größere Modelle filtern mehr, haben aber auch einen höheren Zugwiderstand, was das Rauchen erschweren kann.
Neben Einwegfiltern gibt es auch Modelle mit austauschbarer Aktivkohle. Diese lassen sich mehrfach verwenden und sind nachhaltiger. Ob das allerdings praktischer ist, hängt von der persönlichen Vorliebe ab.
So werden Aktivkohlefilter richtig eingesetzt
Obwohl sie unkompliziert wirken, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Viele Filter haben an einer Seite eine Keramikkappe. Diese gehört in Richtung der Glut, um zu verhindern, dass sich der Filter mit Harz zusetzt und der Luftstrom blockiert wird.
Feuchtigkeit ist ein weiteres Problem, denn Aktivkohle funktioniert am besten im trockenen Zustand. Nimmt der Filter Feuchtigkeit auf, verklumpt das Material, was die Filterleistung einschränkt und ach die Lagerung sollte nicht vernachlässigt werden. Liegen die Filter zu lange offen, können sie Luftfeuchtigkeit aufnehmen und weniger effektiv werden. Ein regelmäßiger Wechsel ist ebenfalls wichtig. Aktivkohle hat nur eine begrenzte Kapazität. Ist der Filter gesättigt, verliert er seine Wirkung und kann sogar den Geschmack negativ beeinflussen.
Lohnenswerte Alternative zum herkömmlichen Filter
Aktivkohlefilter haben einige klare Vorteile, denn sie machen den Rauch milder, reduzieren bestimmte Schadstoffe und sorgen für ein angenehmeres Aroma. Wer regelmäßig raucht, kann damit die Belastung zumindest ein Stück weit reduzieren. Gesund macht das den Konsum jedoch nicht. Die Hauptwirkstoffe bleiben erhalten, ebenso einige giftige Gase. Wer also glaubt, mit Aktivkohlefiltern eine unschädliche Alternative gefunden zu haben, irrt sich.
Ob sich ihr Einsatz lohnt, hängt davon ab, worauf es beim Rauchen ankommt. Wer Wert auf sanfteres Rauchen legt, wird den Unterschied deutlich spüren und wer nach einem Weg sucht, um die gesundheitlichen Risiken des Rauchens drastisch zu senken, wird damit nicht weit kommen.






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