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Ulm News, 23.01.2025 12:09

23. January 2025 von Thomas Kießling
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2024er-Bilanz der Ulmer Arbeitsagentur: 8 Prozent mehr Arbeitslose, aber noch keine Krise – Quote immer noch die beste im Land


Die Agentur für Arbeit in Ulm hat die Arbeitslosenstatistik für das Jahr 2024 vorgelegt und ins laufende hineingeblickt. Die Botschaften von Leiter Dr. Torsten Denkmann könnte man als Warnung wie als Beschwichtigung verstehen, je nachdem, wo die Reise hingeht.

Es folgt noch ein Erklärstück als Hintergrund für die Arbeitsmarktzahlen und die Bilanz für 2024.

Wo nun die Reise hingeht? Was steht una mit der erneuten Regentschaft von US-Präsidenten Trump bevor – wie fallen unsere eigenenen Wahlen am 23. Feb. 2025 aus – und was ist daraus für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt zu folgern? Schwierig vorauszusagen, sagt Torsten Denkmann, nachwie vor besäße er - wie wir alle - keine Glaskugel.

Aus der Bilanz des vergangenen Jahres hat er aber klare Botschaften abgeleitet: „Wir haben im Arbeitsamtsbezirk Ulm mit 3,1 Prozent weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote im Land BaWü, aber im Vergleich zum Vorjahr 2023 eine Erhöhung von 0,2 Prozent.“ Die Konjunkturschwäche hinterlasse dabei Spuren auf dem Arbeitsmarkt – weniger offene Stellen seien gemeldet worden, der Personalbedarf kühle sich ab. „Von Krise will ich dabei noch nicht sprechen – die hatten wir 2009 bei der Lehmann-Bank-Pleite – aber mit Sicht auf die Metall- und Elektroindustrie ist die konjunkturelle Delle spürbar“, so Denkmann.

Das Kurzarbeitergeld wurde von der Bundesregierung auf 24 Monate verlängert – das helfe den Branchen natürlich. Aber: es gibt immer noch 4000 offene Stellen bei knapp 9000 Arbeitslosen. Dies letzte Zahl hat sich übrigens um 7,9 Prozent gesteigert – im Verleich zum Vorjahreszeitraum – bedenklich.

 

Zum konrekten Zahlenwerk der Agentur für Arbeit:

Bilanz 2024

 „Im Ulmer Agenturbezirk stieg die Beschäftigung weniger stark als in den Vorjahren, erreichte dennoch ein Rekordhoch. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote rutschte knapp über die Drei-Prozentmarke und der Personalbedarf etablierte sich hoch auf gutem Niveau. In Relation zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigte sich der regionale Arbeitsmarkt unterm Strich im Jahr 2024 als robust“, bilanziert Dr. Torsten Denkmann, Vorsitzender

der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ulm. „Ganz klar ist Druck auf dem Kessel, besonders in der Metall- und Elektroindustrie wie auch im Handel oder am Bau. Trotz der spürbaren Anspannungen sehe ich keine Anzeichen für eine flächendeckende Arbeitsmarktkrise für den Ulmer Agenturbezirk. Das geben die Zahlen am Ende des Jahres einfach nicht her“, betont Denkmann und verweist auf die regionale Wirtschaftsstruktur, deren Breite für einen belastungsfähigen Stand sorgt.

 

Ausblick 2025

 „Konjunkturflaute und wirtschaftlich unsichere  Rahmenbedingungen werden den regionalen Arbeitsmarkt auch im laufenden Jahr herausfordern. Neben Materialengpässen können sich insbesondere finanzielle Belastungen am Arbeitsmarkt bemerkbar machen. Auch bringt die politische Ebene viel Änderungspotential mit sich, national wie international. Über diesen Rahmen hinaus werden die Digitalisierung und der demografische Wandel die Personalplanung regionaler Betriebe und Unternehmen weiter beschäftigen, so dass wir zumindest von einem stabilen Arbeitskräftebedarf ausgehen, vor

allem für Fachkräfte. Eine stabile Nachfrage spricht gegen einen Einbruch am regionalen Arbeitsmarkt, eine geradlinige Entwicklung ist allerdings auch nicht zu erwarten“, berichtet Denkmann weiter.

Arbeitslosenquote

Im Jahr 2024 lag die durchschnittliche Arbeitslosenquote bei 3,1 Prozent, das waren 0,2 Prozentpunkte mehr als in 2023 und damit der niedrigste Wert unter den 19 Agenturbezirken in Baden-Württemberg. Die Quote im Land lag bei 4,2 Prozent und somit 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahresdurchschnitt. Biberach nimmt mit einer Quote von 2,6 % wieder den absoluten Primusplatz im Ländle ein, der Alb-Donau-Kreis folt mit 2,8 % - der Stadtkreis Ulm mit 4,1 %.

Arbeitslosigkeit

Durchschnittlich waren im vergangenem Jahr 9 627 Menschen im Monat arbeitslos, 705 Personen oder um 7,9% mehr als im Jahr davor. Der Anstieg ist überwiegend auf die Entwicklung im konjunktursensiblen Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) zurückzuführen.

In der Arbeitslosenversicherung nahm die Arbeitslosigkeit um 498 Frauen und Männer oder um 12,3 Prozent auf 4 554 Personen zu. Vergleichsweise gering entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter), wo im vergangenen Jahr durchschnittlich 5 072 Menschen als arbeitslos geführt wurden. Das waren 207 Personen oder 4,2 Prozent mehr als der Durchschnitt des Jahres 2023.

Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erreichte einen weiteren Höchststand: Die Zahl Beschäftigten im Agenturbezirk Ulm kletterte 2024 auf 254.311 Frauen und Männer. Das waren 2 496 Beschäftigte oder 1,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit wuchs die Beschäftigung geringer als in den beiden Vorjahren. Von 2022 auf 2023 lag die Zunahme bei 1,4, von 2021 auf 2022 bei 2,1 Prozent. Zu beobachten ist auch, dass zuletzt die Vollzeitbeschäftigung um 0,4 Prozent zunahm, die Teilzeitbeschäftigung um 2,7 Prozent. Zudem ist der Beschäftigtenaufwuchs auf

ausländische Mitbürger zurückzuführen. Ihre Beschäftigtenzahl stieg zum Vorjahreswert um 4,3 Prozent, bei Menschen mit deutschem Pass waren es ein Plus 0,3 Prozent. Die Entwicklung entspricht der Tendenz, die bereits im Vorjahreszeitraum zu beobachten war.

Stellenmarkt

2024 lag der durchschnittliche Stellenbestand bei 4 026 offenen Arbeitsangeboten, im Jahr 2023 waren es im Schnitt 4 537 Vakanzen pro Monat. So waren im Vergleich zum Vorjahresdurchschnitt 511 oder 11,3 Prozent weniger Stellen im Bestand. „Bei stabilen viertausend Vakanzen pro Monat kann man durchaus von einem guten Niveau sprechen. Im Fokus der Personalnachfrage stehen zunehmend Fachkräfte, der

Markt für Hilfskräfte ging hingegen weiter zurück“, fasst Torsten Denkmann zusammen. Über das vergangene Jahr hinweg reagierten regionale Arbeitgeber auf die hartnäckige Konjunkturschwäche und krisenbedingte Unwägbarkeiten weiter mit Zurückhaltung. In Summe wurden im Jahr 2024 10 444 Stellenangebote neu gemeldet. Zum Vorjahr gesehen entsprach das einem Minus von 1 602 Stellen oder 13,3 Prozent.

„Bei schwerer konjunktureller Lage wird die Einstellungsbereitschaft gedrosselt und in Folge weniger Stellen gemeldet“, kommentiert Denkmann. Die Kräftenachfrage pendelte sich auf ein stabiles Niveau ein, im Jahr davor, also von 2022 auf 2023 lag der Rückgang gemeldeter Arbeitsstellen in Summe bei 4 513 Stellenmeldung, was damals einen Rückgang um 27,3 Prozent entsprach. „Im direkten Vergleich zum starken Jahr 2022 hat sich der Personalbedarf sichtlich abgekühlt, aber inzwischen auf gutem Niveau verfestigt“, ergänzt der Agenturleiter.

Es folgt noch ein Erklärstück als Hintergrund für die Arbeitsmarktzahlen und die Bilanz für 2024.

 

 



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