Ulm News, 17.10.2024 15:38
Der Traum vom schlauen Roboter – Jahresveranstaltung 2024 der initiative.ulm.digital e.V.

Wann ersetzt uns ein humanoider (menschlicher) Roboter, oder stehen wir in Sachen Robotik und KI erst noch relativ am Anfang? Diesen Fragen ging die Jahresveranstaltung des Vereins initiative.ulm.digital im vollbesetzten Neu-Ulmer Wiley Club nach.
„Als Oberbürgermeisterin würde ich mich ungern ersetzen lassen“, sagte Neu-Ulms OB Katrin Albsteiger, und ihr Ulmer Pendant Martin Ansbacher stieß ins selbe Horn. Aber wenn es darum geht, dass uns Roboter viele leidige und immer wiederkehrende Tätigkeiten abnehmen könnten, „dann wäre das eine Wucht.“ Der Ulmer OB konnte dabei schon die autonom fahrende Putzmaschine im Ulmer Parkhaus Neue Mitte nennen, oder bei Behörden Automatisierungen beim Antrag auf einen Reisepass oder Ausweis. Roland Eisenlauer, Geschäftsführer beim Weltmarktführer ZwickRoell berichtete, dass in der Fertigung beim Messtechnik-Spezialisten schon 98 Prozent der Fertigung von Roboter-Armen und Maschinen erledigt werden – nun dann.
Vom Who-is-who der regionalen Wirtschaft – die alle, aber auch wirklich alle zur Jahresveranstaltung 2024 der initiative.ulm.digital gekommen waren, hätte ein Gutteil schon nicht übel Lust, sich von einem Roboter im Geschäft vertreten zu lassen – aber hier sprechen wir nicht von den Einarmigen Kuka-Protagonisten, sondern von humanoiden Robotern, also KI-Avatare wie Du und Ich – quasi ein Zwilling unser selbst. Welch schöne Vorstellung. Ich im Bette liegend, mein Zwilling schon fleißig am Geschäftsführer-Schreibtisch hockend – warum auch nicht.
In ihren Keynotes konnten drei Fachleute diesen Wunsch verstehen, aber auch abschwächen. „Wir sind zwar in einer Zeitenwende, aber eben noch nicht so weit“, sagte Carolin Richter, Head of Next Generation Robotics, BMW Group. Einschub: Ob ihr Zwillingsroboter dann auch so einen adretten Hosenanzug in CI-BWM-Farben anhätte - mit adidas-Sneakers in goldenen Streifen. Für das Kompliment bedankte sich Frau Richter und fügte hinzu: Humanoide Roboter werden wahrscheinlich mal keine Beine haben, weil das das Komplizierteste an ihnen ist, denn sie sind dadurch instabil, fallen um und verursachen hohe Reparaturkosten – und hierbei sprechen wir durchaus vom Gegenwert einer ihrer absoluten Luxusklassen-Fahrzeuge – aber Rollen oder Räder hätten sie schon. „Es kommt auf die Arme und ggf. den Kopf an, die erledigen die Arbeit – darauf legen wir Wert“, und Carolin Richter gab einen feinen Einblick, wie weit und mit welchen Partnern sie im BMW-Werk in Spartenburg, South Carolina, USA mit ihren Anwendungen sind.
Und wer auf dem Sheet genau hinschaute, der sah bei Mercedes keinen Partner wie z.B. den amerikanischen KI-Spezialisten Nvidia Group stehen. Vier, fünf Jahre da hinterherzuhinken, könnte am Ende schwierig werden.
Damit das nicht passiert, haben Prof. Dr. Patrick Glauner TH Deggendorf (u.a. Berater des deutschen Bundestages) und Prof. Dr. Andreas Zell von der Universität Tübingen (auch mit zwei Ulmer Unternehmen in Projekten) den Stand der Forschung und die künftige Entwicklung aufgezeigt. „Mit Chat GPT hat die KI vor zwei Jahren nochmals rasant an Fahr gewonnen“, sagten beide – und nur wer sie in seinem Business nutzt, wird als Gewinner hervorgehen.
Die Mär von Angst und Schrecken und Reglementierung und Datenschutz und haste-nicht-gesehen werden uns Länder wie China schon noch austreiben. Heribert Fritz Vereinsvorsitzender der initiative.ulm.digital (und ja, seinerzeit Mitbegründer des „Ulmer Informatik-Hügels“ Fritz & Macziol und Infoma) und jetzt gechillter Gastgeber und Moderator (uns Besitzer einer Unternehmensberatung): ein Gourmet-Buffet im Wiley versprach er überdies. Nicht nur deswegen werden wir auch im kommenden Jahr zur initiative.ulm.digital bestimmt nicht unseren Avatar hinschicken.
Info
Hintergrund - Die Initiative
Mit der Gründungsversammlung am 28. Juni 2016 wurde der Verein „initiative.ulm.digital e.V.“ ins Leben gerufen. Verschiedene städtische Unternehmerpersönlichkeiten begegnen mit der gemeinsamen Initiative den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. „Wir öffnen uns damit nicht ausschließlich Organisationen aus dem direkten IT-Umfeld, sondern konstituieren uns aus Akteuren verschiedener Branchen, die sich bereits aktiv mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzen und deren Herz für die Region Ulm schlägt“, so die Initiative. Die Aktivitäten sollen in einem Netzwerk von Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Institutionen, Organisationen sowie Interessierten aus der Bürgerschaft mit Bezug zum Thema stattfinden.
"Man könne auch Mitglieder werden", wie es hieß.








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